Immer mit dem Wissen im Hinterkopf, dass in Höngg als wohl einzige Mannschaft der Gruppe kein Rappen an Spesen oder Prämien fliesst, so ist diese Platzierung ein nicht genug hoch einzuschätzender Beweis dafür, welch starkes Kader man wieder hat zusammenstellen können und wie es immer wieder gelungen ist, vor allem auch Dank der enormen Breite an Spielern, die Mehrheit der Gegner mitunter von der Bank aus in die Knie zu zwingen. Doch nun zum Spiel gegen Schöftland. Aufgrund der Jahrgänge des Gegners war man sich seitens der Höngger vor Spielbeginn nicht sicher, ob man sich seitens der Schöftler vielleicht einen Scherz erlaubte und die U-21-Mannschaft geschickt hat. Die Mannen von Trainer Widmer sollten sich jedoch in den kommenden 90 Minuten «Wasserball» als äusserst starker Widersacher erweisen, welcher vor allem durch sein blitzschnelles Umschaltspiel zu überzeugen wusste und, falls die Mannschaft so zusammenbleiben sollte, in den nächsten Jahren in dieser Liga sicherlich noch eine wichtige Rolle wird spielen können. Kaum aber war das Spiel angepfiffen, «erpresste» sich der pfeilschnelle Perreira da Costa den Ball und schlenzte diesen aus 16 Metern wunderbar ins Gästetor. Die Höngger Nordkurve zettelte bereits die erste Polonaise durchs Kornfeld an. Nur fünf Zeigerumdrehungen später nutzten jedoch die Gäste eine gewisse Unsortiertheit in der Höngger Hintermannschaft aus und egalisierten durch Gmür den Spielstand. Die Polonaise löste sich wieder auf. Der Rest der ersten Halbzeit kann relativ schnell zusammengefasst werden: Die Höngger vergaben reihenweise Grosschancen und hätten längst führen müssen, sahen sich jedoch auch immer wieder mit den schnell und sauber vorgetragenen Kontern der Schöftler konfrontiert, welche mit etwas Glück die Höngger Nonchalance und Ungenauigkeit vor dem Gästetor hätten bestrafen können. In der Halbzeitpause musste sich Petrus gebauchpinselt fühlen, denn Trainer Roduner kopierte dessen Donnerwetter von diesem Samstagnachmittag (die Zuschauer führten teilweise ihre Goldfische an der Leine spazieren), sodass etliche Höngger Spieler vor dem Wiederanpfiff beim Metalldetektor am Spielfeldeingang die Messer zwischen ihren Zähnen wieder abgeben mussten.

Sieg und ungetrübte Stimmung

Nichtsdestotrotz war es der Gast, welcher sich in der 56. Minute wunderschön durch die Höngger Abwehr kombinierte und durch Siegenthaler mit 2:1 in Führung ging. Der Jubel war riesig. Verständlich, hat es doch bisher in dieser Spielzeit noch keine Mannschaft geschafft, den Hönggern auf dem Hönggerberg Punkte abzuluchsen. Die Freude währte jedoch nicht lange, denn nur fünf Zeigerumdrehungen später verwertete Forner Cuenca den Nachschuss eines Lattentreffers von Nardo zum 2:2. Wiederum nur acht Minuten später war es erneut Perreira da Costa, welcher auf 3:2 stellte. Die Höngger waren in dieser zweiten Hälfte klar die bessere Mannschaft und nun auch konkreter. In der 84. Minute schickte Perreira da Costa Sturmpartner Forner Cuenca auf die Reise, welcher zum 4:2 und damit zur Entscheidung einnetzen konnte. In der Nachspielzeit hätte man gar noch auf 5:2 erhöhen können, als Manuel Georgis zu einem Foulelfmeter antreten konnte. Da man in Höngg aber Elfmeter prinzipiell verschiesst, egal wer der Schütze ist, blieb es beim 4:2. Trotzdem: Es war wiederum eine höchst erfreuliche Leistung gegen einen starken Gegner. Dass man den vorzeitigen definitiven Klassenerhalt zur Winterpause um zwei Punkte verpasste, vermochte die Stimmung nicht zu trüben. Es war dies eine Leistung und eine ganze Vorrunde, welche Lust auf mehr macht. Lust vor allem auf Bratwurst, denn diese gibt es doch als einzige Prämie für alle Spieler, wenn zu Hause ein Sieg eingefahren wird.

Eingesandt von Stephan Boos