Kirchen
Helferfest in mediterraner Atmosphäre
In diesem «Jahr der Barmherzigkeit» hat Papst Franziskus die Freiwilligen der katholischen Pfarrei Heilig Geist zu sich nach Rom eingeladen. Wohl niemand der 150 Freiwilligen aus 25 engagierten Gruppen, die am Freitag, 24. Juni, dieser Einladung gefolgt sind, hat dies bereut – auch wenn das Ganze «bloss» ein Videoclip war.
28. Juni 2016 — Eingesandter Artikel
Schon während der Andacht in der Kirche bestiegen die Freiwilligen den Flieger nach Rom. Wer daran gezweifelt hatte, wirklich in Rom zu sein, wurde durch einen leibhaftigen Schweizer Gardisten überzeugt. Dann öffnete der Papst den Reisenden die «Heilige Pforte» zum «Jahr der Barmherzigkeit». In seinem Videoclip zum Monat Juni wurde deutlich, was der Papst unter Barmherzigkeit versteht: nicht eine herablassende Grosszügigkeit gegenüber Randgruppen, sondern jedem Menschen auf Augenhöhe zu begegnen und Türen und Herzen zu öffnen – auch für Menschen, die von anderen ausgegrenzt werden.
Der Papst betont, dass die Menschen aus tiefem Herzen barmherzig sein können, die spüren, dass jeder Mensch letztlich auf Gottes Barmherzigkeit angewiesen ist – also auch sie selbst. Pastoralassistentin Pia Föry dankte allen Freiwilligen, die im vergangenen Jahr auf Menschen zugegangen sind und so dafür gesorgt haben, dass sich die Türen der Pfarrei geöffnet haben.
Fröhliches Stimmengewirr und geschwungene Tanzbeine
«Reiseleiterin» Patricia Lieber lud die Reisenden zum Apéro auf den «Borgo Pio» ein, wohin sie vom Schweizer Gardisten geführt wurden. Die Aussentemperatur von über 30 Grad trug zum mediterranen Flair des Helferfests bei, ebenso wie das Getümmel auf dem «Borgo Pio».
Das fröhliche Stimmengewirr verstärkte sich, als die Reiseleiterin alle bat, sich zum gemeinsamen Gruppenfoto vor einem der berühmten römischen Brunnen aufzustellen, bevor es zum Essen ging. Drinnen erwarteten die Reisegruppe nicht nur Fotos von berühmten Gebäuden Roms und eine Ausstellung zur Schweizer Garde, sondern auch exquisite Antipasti und italienische Evergreens, präsentiert von Luciano Cesta. Ihm gelang es, manche der Gäste zum Mitschwingen im Takt und später auch zum Tanzen zu bewegen.
Interview mit Schweizer Gardist
Der Schweizer Gardist Markus Neurohr, inzwischen Kirchenpflegepräsident der Nachbarpfarrei Heilig Kreuz in Zürich-Altstetten, wurde von Isabelle Nünninghoff zu seinen Erfahrungen als Gardist interviewt. Er zeigte und kommentierte Exklusivfotos von Ausbildung, Dienst und Unterbringung der Gardisten in der 1980er Jahren und empfahl den Dienst in der Garde als einmaliges Erlebnis für junge Menschen mit ausreichend Zeit für das «dolce vita».
Anschliessend wurden die Reisenden mit dem italienischen Buffet – diverse wohlschmeckende Teigwaren, Gemüse und Grilladen – vom Gastroteam der «Gruppe für gesellschaftliche Anlässe», kurz GGA, verwöhnt. Auch der Original-Gelati-Wagen fand grossen Anklang.
Kirchenpflegepräsidentin Marie-Christine Schindler erhielt grossen Beifall, als sie zitierte, mit welchem Anliegen derzeit eine Schweizer Gruppe zum Papst pilgert: nämlich dass Entscheidungen in der katholischen Kirche nicht mehr weiter getroffen werden, ohne Frauen gleichberechtigt zu beteiligen.
Matthias Braun, Pfarreibeauftragter ad interim, schloss sich ihrem Dank an das Pfarreiteam an, das während der Pfarrvakanz besonderen Einsatz zeigt, ebenso wie die Freiwilligen, und dankte dem Organisationskomitee, der GGA und den Musikern für dieses rundum gelungene Fest. Mit tosendem Applaus wurde der scheidende Leiter des Hausdienstes, Thomas Kistler, verabschiedet, der in knapp drei Jahren seiner Zeit in der Pfarrei zur «guten Seele» des Pfarreizentrums geworden ist. In diesem Augenblick war der gute Geist besonders spürbar, der die Freiwilligen und das Team der Pfarrei trägt.
Eingesandt von Matthias Braun, Pfarreibeauftragter ad interim
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