Haus Sonnegg
Haus Sonnegg in 13 Monaten bezugsbereit
Wer einen Blick zurückwirft auf den Weg, welchen das Projekt «Familien- und Generationenhaus Sonnegg» zu gehen hatte, bis es jetzt kein Projekt mehr ist, sondern Tatsache wird, versteht, mit welcher Freude die Verantwortlichen diesen Montag zum Spatenstich schritten.
4. September 2014 — Fredy Haffner
An den langen, mit Fragezeichen bestückten Weg erinnerte auch Peter Kraft, Liegenschaftenverantwortlicher der Reformierten Kirchenpflege Höngg, in seinen Begrüssungsworten auf der Baustelle an der Bauherrenstrasse 53: Seit 2007 lief die interne Planung, im Herbst 2008 wurde der Projektstart für das neue «Sonnegg» öffentlich lanciert. Im September 2009 wurde das «Profil Sonnegg – Familien- und Generationenhaus» vorgestellt. Es folgten Machbarkeitsstudie und Projektierungskredit, erste Vorschläge von Architekten und der Auftrag an das Wipkinger Büro GXM Architekten GmbH. Weiter ging es mit der Unterschutzstellung durch die Denkmalpflege und Mitte Juli 2012 erfolgte die Baueingabe. Am 9. Januar 2013 wurde der Objektkredit von der Höngger Kirchgemeinde gutgeheissen. Alles in Zusammenarbeit mit dem Verbandsvorstand und der Bauabteilung des Stadtverbandes als Organe der Zentralkirchenpflege (ZKP), welche als Verwalterin aller Zürcher Kirchensteuern die Umbaukosten letztlich gutzuheissen und auch zu tragen hätte. Doch am 6. März 2013 wies die ZKP den Höngger Antrag aus finanziellen Überlegungen zurück. In Höngg war man konsterniert – und nahm einen zweiten Anlauf. Eine Arbeitsgruppe der Kirchenpflege suchte nach Einsparungen auf allen Ebenen. Und fand Lösungen: Wie das alte Sigristenhaus an der Regensdorferstrasse 46 mittels Baurecht ertragsorientierter zu nutzen sei und so zur Finanzierung des neuen «Sonneggs» beitragen könnte. Am 30. Oktober 2013 dann die erlösende Nachricht: Die ZKP hat dem zweiten Antrag aus Höngg zugestimmt – und diesen Montag, 1. September 2014, folgte endlich der Spatenstich.
Eröffnung auf das Wümmetfäscht 2015 geplant
Peter Kraft begrüsste kurz nach 8 Uhr die Anwesenden mit der scherzhaften Ankündigung einer «Predigt» und Zwinglis Worten: «Thut um Gotts Willen etwas Tapferes.» Rückblickend auf die Entstehungsgeschichte des neuen «Sonneggs», gab Peter Kraft zu bedenken, dass die Staatsmühlen − wie Gottes Mühlen auch − manchmal eben langsam mahlen. Aber auch da half Zwingli mit seinem Zitat, wonach Geduld des Glaubens Goldstein sei.
Seit gut zwei Monaten sind die Handwerker daran, Haus und Umgebung für den Umbau vorzubereiten. Im Haus wurden praktisch alle Wände entfernt und Löcher klaffen dort in den Böden, wo der neue Lift fahren wird. Zwischen «Sonnegg» und Pfarrhaus ist alles bereit für den Aushub der neuen Unterkellerung zwischen Haupthaus und Schopf, der künftig das Spielhaus werden wird. Krafts Dank ging an alle Beteiligten, speziell aber an die Baufirmen und Architekten: «Das Haus gehört die nächsten 12 Monate euch – wir ziehen uns zurück und sind gespannt auf die Eröffnung.» Geplant ist diese auf das Wümmetfäscht Ende September 2015. «Das OK Wümmetfäscht hat das Haus bereits gebucht und rechnet fest mit euch», rief er mit Schalk in den Augen in Erinnerung.
Darauf sprach Pfarrer Markus Fässler, eine Schaufel in der Hand, den Segen über das Haus und den Bau: «Gottes Segen ist wie dieser Spaten: Er gräbt, hebt aus, baut um, erneuert. Gott, sei du mit deiner erneuernden Kraft in aller menschlichen Arbeit gegenwärtig», sprach er unter anderem. Und ja, befand er nach dem Amen, ein historischer Moment sei das, nun zu wissen: «Es geht los!»
Und so griff man dann zum Spaten, stiess symbolisch zu und direkt unter dem Schlamm auf steinigen Grund. Wie ein letztes Sinnbild für den steinigen Weg, den das «Sonnegg» zu gehen hatte. Doch dies ist nun Geschichte, und darauf und auf gutes Gelingen stiessen die geladenen Gäste zum Apéro beim Pfarrhaus bald darauf an.
Weitere Artikel zum «Sonnegg» unter www.hoengger.ch/Archiv, 28. August und 17. September 2009, 14. Oktober 2010, 17. Januar, 21. März und 7. November 2013.
0 Kommentare