Happy Birthday, kleiner Roboter

Mit der Robotikmesse «Robots on Tour», die im März 2013 anlässlich des 25-Jahr-Jubliäums des Labors für Künstliche Intelligenz der Universität Zürich veranstaltet wurde, hat auch Roboter Roboys eigene Tour angefangen.

Roboter Roboy zählt es an den Blättern ab: Ja, nein, ja, nein, ja: er wird es aber schwerer als Menschen haben.
Buchautorin Lilla Lukacs sammelt Geld und schenkt dann das Roboy-Buch den Spendern.
1/2

In seinem ersten Lebensjahr hat er schon viel erlebt: Weltweit besuchte er bereits über 25 Events und inspiriert als Sympathieträger einer neuen Generation von Robotern Menschen aus Kunst, Wissenschaft und Kultur. Zu seinem ersten Geburtstag am 9. März 2014 wurde dem aussergewöhnlichen, humanoiden Roboter ein Kinderbuch gewidmet – geschrieben von einer Hönggerin. Roboy ist der Botschafter der sogenannten sehnengesteuerten, humanoiden Roboter. Eine neue Generation von Robotern, die quasi nach menschlichem Vorbild mit Knochen, Gelenken, Muskeln und Sehnen ausgestattet werden. Als Botschafter für die Robotik-Forschung war Roboy nicht nur an der weltweit grössten Konferenz für Künstliche Intelligenz in Beijing, sondern auch schon in Shanghai, Washington D. C. sowie auch an einigen etablierten Messen in Deutschland eingeladen.

Nebst Wissenschaft sind auch Kunst und Kultur interessiert

Nicht nur die Wissenschaft ist fasziniert von Roboy, auch Kunst und Kultur haben am Roboter Gefallen gefunden. In Kooperation mit «1visible theaterproduktionen» entstand in Anlehnung an Hamlet das Theater «to be, or not to be humanoid», in welchem Roboy in einer der Hauptrollen glänzt. Ein weiteres besonderes Highlight auf der Roboy-Tour wird der Start des «Roboy at School»- Projektes Anfang Juli in Liestal im Baselbiet sein. Dort wird Roboy ein Gymnasium besuchen und den Schülern während eines Tages nicht nur auf eine spielerische Art und Weise die wichtigsten Grundlagen der Robotik vermitteln, sondern auch soziale und ethische Aspekte der Robotik ansprechen. Momentan dreht sich bei Roboy alles um seinen ersten Geburtstag, der am 9. März an der Ausstellung «Cebit» gefeiert wurde.

Roboys Geburtstagsgeschenk

Für seine vielen Auftritte und Engagements im letzten Jahr wünscht sich Roboy ein kleines Geschenk zum Geburtstag – und zwar ein Kinderbuch. Die Hönggerin und ehemalige Pressesprecherin des «Labors für Künstliche Intelligenz» und des Projektes Roboy, Lilla Lukacs, erfüllt Roboy seinen Wunsch. Sie erweckt ihn in dem Kinderbuch «Roboy – Ein Roboterjunge entdeckt die Welt» zum Leben und schenkt ihm eine eigene Identität. Als ehemalige Mitarbeiterin des Labors konnte Lilla Lukacs die Entstehung von Roboy hautnah miterleben. Ein beeindruckendes Team von Forschern, Ingenieuren und Künstlern arbeitete ohne Unterlass und hochmotiviert am Projekt Roboy. Menschen aus verschiedensten Kulturen mit unterschiedlichen Sprachen hatten allesamt die gleiche Vision vor Augen. Dies hat eine kreativ-produktive, positive Atmosphäre geschaffen und auch Lilla Lukacs angesteckt und dazu inspiriert, ein Kinderbuch zu verfassen. In dem Buch geht es um einen kleinen Roboterjungen namens Roboy, der gemäss seinem Er finder dem Menschen als Freund und Helfer beim alltäglichen Leben beistehen soll. So verbringt er Tag um Tag im Labor, während Wissenschafter ihn programmieren, damit er eines Tages mit Menschen kommunizieren kann. Doch eines Tages packt ihn die Neugierde – er möchte Blumen, die Sonne und auch die fliegenden Maschinen am Flughafen sehen, von denen ihm der Professor erzählt hat. So schleicht er sich heimlich aus dem Labor in die reale Welt. Doch werden ihm die Menschen aus ser halb des Labors genauso freundlich gesinnt sein? Und wird der Professor ihn unversehrt wiederfinden?

Angst vor dem Unbekannten ansprechen

Lilla Lukacs gibt dem Kinderbuch einen aufklärerischen Fokus, indem sie nicht nur das Vorurteil der kühlen, unmenschlichen Wissenschaft auf der Ebene der Kunst reflektiert und diskutiert, sondern auch die Angst vor dem Unbekannten anspricht. «Die Hauptaussage des Buches ist, dass Menschen Vorurteile gegenüber jenen Dingen haben, die sie nicht kennen, und dazu neigen, vorschnell in Gut und Böse einzuteilen», so die Autorin. «Vor allem Kinder kennen das Gefühl, wie es ist, ausgegrenzt zu werden, weil man eine grössere Nase hat, eine andere Sprache spricht oder so wie ich einen merkwürdigen Namen hat.» Sie möchte die Vorurteile gegen- über dem Thema Robotik abbauen und das Interesse an der Wissenschaft auch bei den Kindern wecken. Durch die Omnipräsenz der Wissenschaft im 21. Jahrhundert ist ein offener Umgang der kommenden Generationen mit diesem Thema wünschenswert. Daher soll der Wissenschaftsbereich auf anregende und spielerische Weise zugänglich gemacht werden. Die Förderung junger Talente liegt Lilla Lukacs am Herzen: «Wer weiss, vielleicht wird aus dem einen oder anderen neugierigen Kind später mal ein Forscher.» Das Buch ist für Kinder zwischen fünf und sieben Jahren gedacht. Der Text steht bereits – alles andere ist noch in Entwicklung. Illustrator und Produktion des Buches müssen durch Crowdfunding finanziert werden. Wer mithelfen möchte und mehr über Roboys Abenteuer lesen möchte, kann das Projekt unterstützen.

0 Kommentare


Themen entdecken