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Hammerschlag beim Wohnzentrum Frankental
Endlich war es soweit: Bei strahlend schönem Wetter erfolgte am 22. April der Hammerschlag für das Bauvorhaben beim Wohnzentrum Frankental. Ein Freudentag nicht nur für die Bewohnerinnen und Bewohner, obwohl der Hammerschlag ihnen ganz speziell gewidmet wurde.
10. Mai 2016 — Redaktion Höngger
Das Umbauprojekt im Wohnzentrum Frankental ist gross. Hier leben Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen. Das Haus 414 soll umgebaut und erweitert werden. Nun steht dem Bau nichts mehr im Wege und Ueli Zolliker, Institutionsleiter, freute sich sichtlich über den Hammerschlag vom 22. April. «Vor allem für die Bewohnenden unseres Wohnzentrums ist dieser Umbau von grosser Bedeutung, ihr Wohn- und Lebenskomfort wird dadurch noch besser werden», hält Ueli Zolliker fest. Dieses Bauvorhaben sei eine Riesenherausforderung für alle, ergänzte er, und darum sei er froh, dass nun alles klappe und der Startschuss gegeben werden könne. Peter Aisslinger, Präsident des Vereins Wohnzentrum Frankental, begrüsste die Anwesenden zum offiziellen Hammerschlag. Sein spezieller Dank galt den Bewohnenden für ihre Geduld, den Mitgliedern des Vorstandes und des Patronatskomitees und allen weiteren involvierten Personen für ihr Engagement. Ohne die grosszügigen Unterstützungen und Spenden wäre die Realisation dieses Projektes gar nicht möglich gewesen, hielt er weiter fest. Allen voran freuten sich die Bewohnerinnen und Bewohner darauf, dass das Projekt nun bald Gestalt annehmen würde, sie zeigten dies mit Klatschen und freudigen Rufen. Dies zauberte den restlichen Anwesenden ein Lächeln aufs Gesicht. Unter ihnen auch Verena Aisslinger, die Mutter von Peter Aisslinger. Die sympathische 93-Jährige freut sich mit ihrem Sohn auf den Umbau und die Erweiterung. «Ich wohne seit dem Jahre 1949 in Höngg und das Wohnzentrum Frankental liegt mir sehr am Herzen. Es ist wunderbar, dass nun dieses Projekt realisiert werden kann, ich freue mich sehr darüber», so die sichtlich stolze Mutter.
Hohe bauliche Anforderungen
Die baulichen Anforderungen sind eine Herausforderung für alle Beteiligten. Der Umstand, dass das Haus 414 um einen Stock erhöht werden soll, brachte es beispielsweise mit sich, dass dafür extra eine neue Treppe eingeplant werden musste. Der ganze Bau wird viereinhalb Millionen Franken kosten und voraussichtlich im Sommer 2017 fertig gestellt sein. Marcel Knörr, vom Höngger Büro Knörr Architekten, ist Bauverantwortlicher, er erzählt: «Vor gut drei Jahren begannen wir mit der Planung. Allein 133 Auflagen mussten vor der Baufreigabe erfüllt werden, städtische und kantonale Amtsstellen sowie der Bund mussten ihren ‹Segen› geben, was nicht einfach zu bewerkstelligen war.»
Kopf, Herz und Hand
Knörr betonte, wie wichtig Kopf, Herz und Hand für dieses Projekt seien. «Kopf für die Planung, Herz für Verständnis, Emotionen und Freude und Hand für engagierte, tatkräftige Mitarbeitende und Griffe in die Portemonnaies», lächelte der innovative Architekt. Er gewährte auf sympathische Art Einblicke in die Arbeit und erzählte von den Hürden, welche genommen werden mussten, bis es nun voran gehen kann. So meinte er beispielsweise, man könne sich kaum vorstellen, wie kompliziert es sei, eine provisorische Zufahrt zu einem Provisorium erstellen zu können. Oder dass die Schallschutzwand auf den Zentimeter exakt auf dem Baugebiet stehen und die Grenze akribisch eingehalten werden müsse, sonst wäre eine weitere Baubewilligung vom Kanton nötig gewesen.
Die nächsten Schritte
Als Nächstes werden die Bewohnenden des Hauses 414 umgesiedelt: 14 werden in den extra auf dem Areal aufgestellten, provisorischen 16 Wohnpavillons wohnen, vier ziehen mitsamt ihren Betreuenden in ein leerstehendes Einfamilienhaus in Urdorf und zwei finden Platz im Haus 410. Anschliessend kann mit den Bauplatzinstallationen und den Vorarbeiten begonnen werden. Dann erst wird der eigentliche Umbau und die Renovation erfolgen. Die älteren Zimmer werden nach 20 Jahren nun auf mindestens 14 Quadratmeter vergrössert, sodass sie den Vorschriften des Kantons entsprechen. Jeweils zwei Zimmer werden sich ein WC, Dusche und Lavabo teilen, wobei jedes Zimmer selber auch ein Lavabo haben wird. Hinzu kommen Nebenräume, Pflegebäder, Stations- und Aktivierungszimmer. Das Dach wird um ein Attikageschoss erweitert, eine Leichtkonstruktion aus Holz, und vier Zimmer für Bewohnende, Nebenräume und einen Dachgarten beinhalten. Hierfür wird auf der Nordseite ein zusätzliches Treppenhaus gebaut.
Pleiten, Pech und Pannen
Der offizielle Akt des Hammerschlags stand ein wenig unter dem Motto «Pleiten, Pech und Pannen». Das Gestell, an dem der «Hammer», eigentlich eine Metallkugel, an einem Seil festgebunden war, brach beim ersten Versuch, die Kugel fliegen zu lassen, zusammen. Unter grossem Applaus und Gelächter gelang der zweite Versuch dann einwandfrei. Der Hammerschlag liess eine weisse Wand nach hinten kippen und gab den Blick auf die provisorischen Pavillons frei. Gezündete Vulkane umrahmten die Zeremonie.
Eine weisse Schallschutzwand? Nicht mehr lange
Die Schallschutzwand wird auch Ende des Baus stehen bleiben. Damit diese nicht so weiss hervorsticht, ist etwas ganz Besonderes geplant. Peter Aisslinger verrät: «Damit sich die Wand etwas schöner in die Umgebung einbettet, wird sie von unseren Bewohnenden gestaltet und bemalt werden. Ich freue mich auf diese Aktion und bin überzeugt, dass die Wand einzigartig und wunderschön aussehen wird.» Da darf man gespannt sein, denn der Fantasie sollen kaum Grenzen gesetzt werden.
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