Halloween im Garten des Redaktors

Wenn sich plötzlich noch mehr Spinnweben als sonst über Gebüsche und Vogelscheuche spannen, dann ist im Garten des «Höngger»-Redaktors Halloween angesagt.

Wenn Skelette unter Spinnweben die Vogelscheuche passieren, dann ist Halloween…
Halloween in Höngg. (Bild: Archiv Höngger Zeitung)
Wenn Skelette unter Spinnweben die Vogelscheuche passieren, dann ist Halloween…
Stimmungsbider Halloween 2014, im Garten des Redaktors
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«Hier ist Räbeliechtli-Land und Halloween ist nur ein importierter Konsum- und Marketingschnickschnack» − mit diesem Argument widersetzte sich der Schreibende lange dem Wunsch seiner damals noch kleineren Kinder, mit ihnen in der letzten Oktobernacht um die Häuser zu ziehen und so wurden eben nur an der Haustüre Süssigkeiten verteilt. Man wollte ja nicht so sein, und wer will sich schon «Saures» einhandeln, wenn er dies mit etwas «Süssem» abwenden kann?
Vor drei Jahren folgte dann die Kapitulation. Kinder können ja so hartnäckig sein. Und so fand man sich dann draussen in der Nacht auf den 1. November wieder – zusammen mit überraschend vielen anderen Erwachsenen, welche die kleinen Schreckgestalten durch die Nacht begleiteten. Und während diese die Häuser nach Süssigkeiten abklapperten, stand man selbst in der Kälte, plauderte und wünschte sich – einen Leiterwagen mit heissem Punsch! Somit war die Idee geboren, letztes Jahr spontan ausprobiert und nun letzten Freitag wiederholt: Der Garten des «Höngger»-Redaktors verwandelte sich zum offenen Treffpunkt für Kinder und vor allem auch deren fröstelnde Eltern.
Doch ein guter Abend braucht etwas Vorbereitung und so füllten dann die Kinder des Schreibenden den ganzen Nachmittag 250 Säcklein mit Süssigkeiten ab, während er den Garten dekorierte, Kürbis schnitzte und Suppe kochte. Zum Nachtessen erschien der hilfsbereite Nachbar, der dann später am grossen Feuer fleissig mithalf, Suppe und Punsch – für die Erwachsenen auf Wunsch mit Rum – auszuschenken und sich der eigentliche Gastgeber für einmal ungehemmt als Zombie im Garten ausleben durfte.
Und dann kamen sie, angelockt vom grossen Feuer, die vielen Hexen, Zombieverwandten, Kürbisköpfe, Skelette und Geister, fragten alle artig nach «Süssem oder Saurem», bekamen natürlich Süsses, tranken etwas und zogen weiter durch die Nacht – sofern sie denn ihre Eltern wieder von Punsch und Feuer weglocken konnten, wo sich teils wildfremde Menschen bestens unterhielten. Nicht wenige davon in ihrer englischen Muttersprache, was das eingangs erwähnte «Argument gegen Halloween» zwar irgendwie bestätigte, doch ihm gleichzeitig die Kürbismaske herunterriss: Egal ob importiert oder nicht, es ist ein schöner Brauch, der den Kindern Spass macht und Erwachsenen nicht minder – und der Höngger Räbeliechtliumzug findet mit nach wie vor sicher grosser Beteiligung am nächsten Samstag statt.

Die unschönen Halloween-Seiten
Wie die Stadtpolizei mitteilte, war sie während der ganzen Halloween-Nacht mit Anzeigen konfrontiert. 35 Vorfälle, insbesondere Sachbeschädigungen, wurden gemeldet. Der entstandene Schaden wird auf einige tausend Franken geschätzt. Ein Grossteil der Fälle betraf das Werfen von Eiern gegen Fassaden, Fensterscheiben und Fahrzeuge. Im Kreis 7 wurde ein Container angezündet. Die Feuerwehr konnte den Brand rasch löschen. Aus den Kreisen 2, 3 und 12 gingen je fünf Meldungen ein. Aus den Kreisen 7 und 11 je vier – aus den Kreisen 4, 6 und 9 je drei Meldungen. Die Stadtpolizei hat an verschiedenen Orten vorsorglicherweise über 100 Eier eingezogen. Zudem wurden den meist Jugendlichen auch mehrere gefährliche Gegenstände wie Schlagstöcke oder ein Beil abgenommen. (Anmerkung der Redaktion: Aus Höngg gingen offenbar keine Meldungen ein, auch wenn hier leider nicht wenige Eier gegen diverse Ziele flogen. Dumm und unnötig.)

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