Das Generationenversprechen, nachdem es jeder Generation etwas besser gehen soll als der vorherigen, scheint nach Ansicht der heute Jungen ins Wanken zu geraten. Das Generationen-Barometer, das seit 2021 von Sotomo im Auftrag des Berner Generationenhaus erhoben wird, zeigt deutliche Bruchlinien zwischen Jung und Alt – aber auch überraschende Gemeinsamkeiten.

Während viele ältere Menschen mit ihrem Leben zufrieden sind, blickt die junge Generation mit wachsender Unsicherheit in die Zukunft. Immer mehr Junge haben das Gefühl, ihr Leben weniger gestalten und verbessern zu können als ältere Generationen. Dennoch gibt es verbindende Werte: Der Wunsch nach Sicherheit und sozialem Zusammenhalt zieht sich durch alle Altersgruppen.

Arbeiten bis ins hohe Alter?

Die Alterung der Gesellschaft stellt zudem Arbeitsmarkt und Rentensysteme vor grosse Herausforderungen. Viele Menschen können sich vorstellen, über das Rentenalter hinauszuarbeiten – aus Freude am Beruf oder um körperlich und geistig fit zu bleiben. Bemerkenswert ist, das ältere Generationen dieser Idee deutlich offener gegenüberstehen als die Jüngeren, die entsprechende Reformen eher ablehnen.

Ein weiteres zentrales Thema zwischen Generationen ist das Erben. Viele sehen darin eine Voraussetzung, um Wohneigentum zu erwerben oder finanzielle Sicherheit zu erreichen. Doch die Vermögensübertragung erfolgt meist spät im Leben – und wirft in der Gesellschaft klare Fragezeichen auf, ob das Erben nicht hinderlich für soziale Mobilität und Chancengleichheit ist. Eine Erbschaftssteuer lehnt die breite Mehrheit dennoch ab.

Über diese Entwicklungen spricht die Meinungsforscherin Lisa Frisch, Studienleiterin des Generationen-Barometers. Sie zeigt auf, was die Generationen in der Schweiz verbindet, wo Brüche entstanden sind – und welche Reformen nötig wären, um das Generationenversprechen zu bewahren. Moderation: Sozialwissenschaftler Marko Kovic.