Politik
Gratis Gipfeli anstatt unnötige Operationen
Die Spital-Überkapazität wird auf 25 Prozent geschätzt und hätte mit einer sinnvolleren Spitalliste nicht entstehen dürfen. Die Regierung erfüllt die Erwartungen an einen sorgsamen Umgang mit Steuergeldern nicht.
5. Dezember 2018 — Eingesandter Artikel
Die steigenden Gesundheitskosten drücken auf das Portemonnaie. Bedenklich ist dabei, dass das Kostenwachstum nicht nur auf Gründe wie eine alternde Bevölkerung zurückgeht, sondern zum Teil vermeidbar wäre. Das ist von links bis rechts grundsätzlich unbestritten. Verbesserungsvorschläge gibt es entsprechend viele. Dabei wird jedoch oftmals übersehen, dass die kantonale Gesundheitsdirektion den effektivsten Hebel zur Einflussnahme bei sich hat: Mit der Spitalliste steuert sie das Angebot an Spitaldienstleistungen. Ein entsprechender Vorstoss von Daniel Häuptli (glp) zur beschleunigten Revision der Spitalliste und dem Abbau der Spital-Überkapazität wurde am 17. April 2018 von fast allen Kantonsräten vorläufig unterstützt. Seither wird in Branchenkreisen von einer Spital-Überkapazität von 25 Prozent gesprochen. Es ist bedauerlich, dass der Regierungsrat am 10-Jahres-Plan der Spitalliste festgehalten hat, obwohl sich mit den Ausbauplänen vieler Spitäler eine Überkapazität abgezeichnet hatte.
Die Überkapazität kostet nicht nur viel: Die Annahme von 25 Prozent Kosteneinsparungen entspreche knapp 400 Franken jährlich und damit als Vergleich mindestens ein kostenloses Gipfeli an jedem Wochentag. Eine Spital-Überkapazität ist auch ungesund, weil Patienten tendenziell zu viel operiert werden.
Dass in der von einem FDP-Regierungsrat geführten Gesundheitsdirektion der Umgang mit Steuergeldern nicht besonders sorgfältig erfolgt, kam auch bei der Schaffung der neuen Telefon-Triagestelle für nicht lebensbedrohliche medizinische Notfälle ans Licht. Die vom Kanton aufgebaute Stelle ist nicht nur doppelt so teuer wie die vorherigen Lösungen der Gemeinden, sondern es wurden auch Zahlungen vorgenommen, ohne die notwendige Autorisierung zu haben. Daniel Häuptli hat mit einer Anfrage (Nr. 999) diese Angelegenheit ins Rollen gebracht, sein Vorstoss zur Nachbesserung mit einer öffentlichen Ausschreibung der Triagestelle wurde vom Kantonsrat Ende Oktober unterstützt.
Der Abbau von Spital-Überkapazität ist für Politiker unbeliebt und deswegen bleibt Daniel Häuptli skeptisch. Er wird sich daher auch in der neuen Legislatur für einen sinnvollen Abbau der Überkapazität im Gesundheitswesen stark machen und ist hierfür für Ihre Unterstützung bei den Kantonsratswahlen im März 2019 dankbar.
Daniel Häuptli, glp Kreis 10 und 6
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