Gleisschlag in der Limmattalstrasse

Noch bis Montag, 29. Oktober bleibt die Limmattalstrasse zwischen Wartauweg und Winzerstrasse wegen Gleis- und Belagsarbeiten gesperrt. Vergangenen Samstag begann um Mitternacht das «Gleisschlagwochenende», verbunden mit Nachtarbeit. Der «Höngger» war vor Ort.

«Gleisschlag» in der Limmattalstrasse: Mit 100-Tonnen-Kraft werden die alten Geleise aufgebrochen.
Zwei Nächte wurde durchgearbeitet.
Der Anblick, wie er sich den Anwohner*innen bot.
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Pünktlich zum Herbstferienbeginn, dann also, wenn das Verkehrsaufkommen etwas geringer ist als üblich, haben an der Limmattalstrasse zwischen Wartauweg und Winzerstrasse die Hauptarbeiten der seit Anfang Juli laufenden Sanierung begonnen. Es ist Samstag, 6. Oktober, eine Stunde nach Mitternacht, in der Limmattalstrasse ist es noch ruhig, das letzte Tram ist noch nicht lange durchgefahren, da machen sich schon Männer auf Hebebühnenfahrzeugen ans Werk und nehmen die Oberleitungen vom Strom. Der Samstag ist noch keine vier Stunden alt, als dann die grossen Baumaschinen auffahren. Wie mit Abbauhämmern, Zangen, monströsen Schaufeln und Greifarmen ausgerüstete Urzeitgeschöpfe machen sie sich an ihr Werk und reissen die alten Geleise aus den Belägen. Wie dirigierende Dompteure streichen die eifrigen Bauarbeiter um ihre «Monster». Der Strassenbelag wird von Baggerschaufeln aufgerissen, aufgebrochen, ein 100-Tonnen-Monster setzt das Ende seines Auslegers unter eine Tramschiene und bricht diese aus ihrer Verankerung, als wäre sie bloss eine dünne, altersschwache Wurzel. Bereits reihen sich, manchmal beidseits des aufgebrochenen Trasses, Lastwagen an Lastwagen und transportieren das Material ab. Kaum ist das Grobe beseitigt, beginnt ein Bagger mit einem grossen, stempelartigen Ausleger den Untergrund weiter aufzubrechen. Die Vibrationen sind noch Meter entfernt gut zu spüren. Der nun so aufgebrochene Untergrund wird ebenfalls in Lastwagen geladen, und dahinter wird sogleich mit dem Aufbau des neuen Untergrunds begonnen. Die überbreite Baggerschaufel, welche die unterste Schicht Kies verteilt, streicht diese beinahe zärtlich glatt, bevor sie von den Walzenfahrzeugen dahinter festgepresst wird.

Eine gewaltige Logistik

So geht das auf dem ganzen Streckenabschnitt pausenlos weiter, die Logistik ist gewaltig. Rund 250 Arbeiter stehen im Einsatz, im Verlauf des Vormittags zunehmend beobachtet von Schaulustigen, die sich das Spektakel nicht entgehen lassen wollen. So viele Bagger an einem Ort, ein Bubentraum nicht nur für Kleine. Auch bei Bravo bei der Wartau ist Betrieb: Samuel Binkert und sein Team haben eine Fassstation aufgebaut für die 250 Mittagessen, welche die Baufirma für ihre Leute bestellt hat, für alle, die im Einsatz stehen. Danach ist dann der Verkauf von Ravioli, Fleisch und Fisch und Co. bis und mit 27. Oktober eingestellt, zu gross sind die baustellenbedingten Einschränkungen, die Bäckerei Steiner nebenan bleibt noch einen Tag länger zu. Am Samstagnachmittag wurde von der Winzerstrasse her die Positionierung der neuen Gleisfundamente vermessen, und ab 18 Uhr wurden bereits mit der Verlegung der neuen Schienen begonnen. Um 22 Uhr war dies schon weit fortgeschritten. Fast schon leise ging es nun vorwärts im Schein der Baggerlichter. Bis am Sonntagmorgen standen die neuen Geleise bis zur Wartau auf ihren provisorischen Fundamenten, mit Streben fixiert. Nun war es wieder fast leer auf der Limmattalstrasse, die grossen Baumaschinen waren bereits abtransportiert und auch die Anzahl Arbeiter hatte deutlich abgenommen. Nun im Zwei-Schichtbetrieb, von 7 bis 22 Uhr, wurden und werden die Schienen verschweisst, untergossen und fertig einbetoniert.

Tram wieder ab 15. Oktober bis Frankental

Der Strassenabschnitt bleibt noch bis am 28. Oktober für den Bus- und Individualverkehr in beide Richtungen gesperrt. Die Buslinie 80 fährt bis dann über die Frankentaler- und Imbisbühlstrasse stadteinwärts beziehungsweise stadtauswärts über die Regensdorferstrasse. Natürlich wird auch der Individualverkehr umgeleitet.
Die Tramlinie 13 wendet bis Sonntag, 14. Oktober, bereits in der Wartau, zwischen Wartau und Frankental werden keine Haltestellen bedient. Ab Montag, 15. Oktober, kann der Trambetrieb auf den neuen Geleisen bereits wieder in beide Richtungen aufgenommen werden.
Ab dem 29. Oktober ist die Fahrspur stadtauswärts auch für Bus- und Individualverkehr wieder befahrbar und bis Mitte Dezember sollten die Bauarbeiten ganz abgeschlossen sein.

Abschnitt bis Frankental

Seit heute Donnerstag, sofern es die Witterung zulässt, werden gleichzeitig auf der Limmattalstrasse im Abschnitt Winzerstrasse bis Frankental schadhafte Strassenbeläge repariert. Je nach Verkehrslage muss ein Teil der Arbeiten in der Nacht auf Freitag ausgeführt werden – morgen Freitag, um 17 Uhr sollte alles erledigt sein. Sollten die Arbeiten wegen nasser Witterung nicht möglich sein, so werden sie auf die darauffolgenden Werktage verschoben.

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