Gestrickte Muffins und gebrannte Tonschüsseln

Letzten Freitag und Samstag war wieder Bazar-Zeit im reformierten Kirchgemeindehaus. Seit über 55 Jahren findet er jeden Herbst statt. Unzählige Frauen und auch Männer basteln, stricken, nähen und «handwerken» für den Bazar.

Machten für den «Höngger» extra auf Model: Erika und Raffael Köchling, sie mit flottem Stirnband, er mit Mütze und dickem Schal.
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Der Bazar, welcher jeweils von der Reformierten Kirche, dem Frauenverein Höngg und der Nachbarschaftshilfe Höngg organisiert wird, lockte viele Besucher an. Auch wenn man nichts von einem der Stände kaufen wollte, weil man schon so viele Dinge zu Hause hat, so genehmigte man sich sicher etwas zu trinken und zu essen – die Canapés, welche vor Ort hergestellt wurden, waren äusserst beliebt, und es brauchte immer wieder Nachschub.

Cüplibar und «CreaBar» fanden Anklang

Nebst den altbekannten Ständen wie etwa dem Popcorn-Handschuh-Stand der Nachbarschaftshilfe oder dem «Kunterbunt»-Stand mit liebevoll gearbeiteten Tiere, Fliegenpilzen, Bäumen und anderem gab es neu die «CreaBar» im Entrée des Kirchgemeindehauses. Dort wurden Sachen verkauft, die im Rahmen von drei Themenabenden im Kirchgemeindehaus selbst hergestellt wurden. Barbara Morf, Koordinatorin des Höngger Bazars, erzählt, dass Teilnehmende von 18 bis 70 Jahren Deko-Muffins, Schlüsselanhänger und Buchzeichen aus Stoff und Wolle, Karten, Post-it-Blöcke und mehr herstellten. «Die Abende waren aber auch zum Plaudern gedacht, ein Cüpli durfte dabei jeweils nicht fehlen», so die Diakonin. Auch am Bazar gab es eine Cüpli-Bar, die vor allem von Frauen gut frequentiert war – ein Cüpli ist doch einfach etwas ganz anderes als ein Bier!

Socken für den Enkel und einen Namen für das «Bäbi»

Auch Gestricktes fand man viel: So etwa einen rosa Tintenfisch als Kuscheltier nebst einem gestrickten Pandabären in Kissenform und von «Handglismets» Socken in allen Variationen. Eine Dame erzählte, ihr Enkel, Mitte 20, wünsche sich von ihr keine Schals, aber ausdrücklich gestrickte Socken: «Ich sagte ihm, dies sei mir zu kompliziert zum Stricken. Nun kaufe ich ihm hier ein paar Socken – ich hoffe, in der richtigen Grösse!» Recycling-Taschen aus alten Kaffee-Verpackungen waren etwas eher Neuartiges sowie gestrickte Katzenspielzeuge mit Katzenminze, welche die meisten Katzen sehr lieben.
Kappen, Schals und wollene Stirnbänder wurden vom Standpersonal gleich persönlich vorgeführt – zumindest für das Foto im «Höngger». Dekoratives und Brauchbares aus Ton fand man ebenfalls, und wer ganz aufmerksam durch den Bazar geschlendert war, der konnte fast problemlos alle Fragen des aufliegenden Wettbewerbs ausfüllen: «In wie vielen Monaten wird das neue ˂Sonnegg˃ eröffnet?», «Wie viele Popcorn sind im Wettbewerbshandschuh?» oder «Wie schwer ist der Kürbis?» galt es zu beantworten. Gewinnen konnte man als ersten Preis einen leckeren Spaghetti-Plausch. Auch das «Bäbi», von welchem man den richtigen Namen erraten musste, um es gewinnen zu können, stellte einen vor Rätsel. Am Samstagnachmittag um 15 Uhr wurde das Geheimnis gelüftet: Sein Name ist Julia.

Väter am Heimwerken – am Lebkuchenhaus

Kinder, die selbst aktiv werden wollten, konnten in «Kikis Bastelstube» im Nebengebäude Perlen Sterne und Schlüsselanhänger, Beton-Sterne, Apéro Teller, Sonnenspiegel und weiteres basteln. Beliebt bei Gross und Klein waren das Kerzenziehen und das Lebkuchenverzieren – bei Letzterem machte es den Anschein, als ob die Väter die Lebkuchen fast emsiger dekorierten als der Nachwuchs. Liessen dort die Heimwerker grüssen?
Der Erlös des Bazars, knapp 43 000 Franken, kam folgenden Hilfswerken zugute: Angkor Children’s Future, Kambodscha; Schweizer Kinderhilfswerk Kovive; Heks: Familiengärten für Migrantinnen in der Westschweiz sowie dem Schulkinderprojekt Honduras.

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