Sport
Gerechte Punkteteilung in Lenzburg
Der SV Höngg vergab in Lenzburg eine 0:1-Führung gegen das schlechter klassierte Heimteam. Das Team wird derzeit für fast jeden kleinen Fehler mit Gegentoren bestraft.
27. Oktober 2015 — Kurt Kuhn
Kurz vor der Dämmerung um 18 Uhr begann letzten Samstag die Partie in Lenzburg und schnell war ersichtlich, dass der FC Lenzburg den starken Auftritt vor Wochenfrist – man hatte auswärts gegen den FC Kilchberg-Rüschlikon gesiegt − dem heimischen Publikum bestätigen wollte. Doch es war nach einer ereignislosen Startviertelstunde der Höngger Pascal Forny, der mit seinem scharfen Schuss aus 20 Metern den Schlussmann des FCL, Stephan Wernli, zu einer Glanzparade herausforderte. Auf der Gegenseite hatten die Stadtzürcher Glück, als FCL-Stürmer Fidan Tafa aus aussichtsreicher Position seinen Schuss am linken Höngger Torpfosten vorbei zirkelte und derselbe Spieler später auch seinen technisch einwandfreien, wie aus dem Lehrbuch abgeschauten Scherenschlag aus rund elf Metern Distanz am Torpfosten abklatschen sah.
Die Aargauer agierten vorwiegend mit weiten Pässen in die Sturmspitze, während die Höngger mit gepflegtem Spielaufbau aus der eigenen Abwehr heraus den Erfolg suchten. So führte dann auch ein schnell über die rechte Seite vorgetragener Höngger Angriff in der 36. Minute nach einer präzisen Flanke von Danilo Infante auf den heranstürmenden Rafael Dössegger, der den Ball mit dem Kopf unhaltbar in die Lenzburger Maschen drückte, zur 1:0-Führung für die Roduner-Boys. Der SVH hatte seine zweite klare Chance zur Führung genutzt. Den zu diesem Zeitpunkt verdient gewesenen Ausgleich vereitelte SVH-Stürmer Lukas Baur, als er anschliessend an einen Eckball (40.) das Geschoss von Luca Costa mit dem Kopf aus der hohen linken Torecke des SVH-Gehäuses entschärfte.
Ausgleich war nicht unverdient
Nach der Pause war wohl das nahe Schloss Lenzburg schön beleuchtet, auf dem Spielfeld jedoch waren es bis zur 60. Minute die Höngger, die für Lichtblicke sorgten − auch wenn es nicht gelang, die gut organisierte und robuste Aargauer Verteidigung in Verlegenheit zu bringen. Ausser als Lukas Baur im Eins-gegen-Eins-Spiel gegen den Lenzburger Torwart ein Dribbling zu viel einbaute und den Kürzeren zog.
Nun endlich besannen sich die Gastgeber eines Besseren und merkten nach einer Serie von Eckbällen und Freistössen, dass es gegen den SV Höngg noch zu Punkten reichen könnte. Als eine Viertelstunde vor Ende der Schiedsrichter-Assistent eine glasklare Offsideposition eines Lenzburgers übersah, enteilte dieser alleine in Richtung Claude Blank, vergab aber diese Riesenchance kläglich. Nur eine Zeigerumdrehung später jedoch gelang den Aargauern der nicht unverdiente Ausgleich: Die Höngger Verteidiger übersahen den Stürmer Fidan Tafa, der den Ball nach einem gelungenen Zuspiel ungehindert in die Torecke zum 1:1 einschieben konnte. Erst nach der offiziellen Spielzeit kamen die Höngger noch zu zwei hochkarätigen Chancen, vergaben aber beide Matchbälle.
Über die ganze Spielzeit betrachtet ist der unentschiedene Ausgang leistungsgerecht. Das Spiel wurde jederzeit in einem harten, aber sehr fairen Rahmen geführt. Der SVH hat es wiederum nicht geschafft, drei Punkte gegen einen schlechter platzierten Gegner zu erspielen, und kann somit auch nicht von der Niederlage des Tabellenführers Red Star Zürich profitieren und den Punkteabstand auf den ersten Rang auf sechs Punkte verkürzen. Simon Roduner hadert, dass sein Team momentan für fast jeden kleinen Fehler mit Gegentoren bestraft werde. Er wird mit der Mannschaft daran arbeiten, die Fehlerquote in der Rückwärtsbewegung zu minimieren.
Nächstes Spiel
Zum Abschluss der Vorrunde empfängt der SV Höngg am kommenden Samstag, 31. Oktober, um 15 Uhr auf dem Hönggerberg den SC Zofingen.
Matchtelegramm
FC Lenzburg – SV Höngg 1:1 (0:1)
Sportplatz Wilmatten, 100 Zuschauer
Tore: 36. Dössegger (0:1), 77. Tafa (1:1).
SV Höngg: Blank, Riso, Würmli, Djukaric, Rutz, Stutz, Forny (83. Ljatifi), Dössegger, Cavaliere, Infante.
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