«Gerade bin ich voll into Mode>»

Modebegeistert, künstlerisch talentiert und leidenschaftliche Fussballtorwartin – das ist Elina M. Die 14-jährige Schülerin gewährt einen Blick in ihre aktuellsten Themen und das Leben eines Teenagers in Höngg.

Sport, Musik und Kunst – Elinas Interessen sind vielfältig.

Junge Gesichter aus Höngg
Was wäre ein Fokusthema zum Thema Jugend, ohne Porträts von Jugendlichen aus Höngg?
Um junge Menschen zu verstehen, herauszufinden, was sie denken, planen und sich wünschen, reicht es nicht, sich selber ein stereotypenreiches Bild der Jugend zusammenzustellen. Die verlässlichste Quelle sind die Jungen selber, denen der «Höngger» in diesem Fokusthema eine Stimme gibt. Einen Einblick in das Leben von drei jungen Menschen, welche Höngg ihr Zuhause nennen.

 

Die Gymivorbereitung – ein sehr aktuelles Thema für Elina. Die Schülerin aus dem Lachenzelg kann sich mehrere weiterführende Schulen vorstellen. Aufgrund ihrer Leidenschaft für das Zeichnen und ihrer Freude an der italienischen Sprache, hat sie das Liceo Artistico in Betracht gezogen. Dieses erhält allerdings ernsthafte Konkurrenz vom Gymnasium Stadelhofen, das ein musisches Profil anbietet. Denn ihre Gitarre nimmt Elina, obwohl sie bereits aufgehört hat regelmässig zu spielen, noch immer gerne hervor und begleitet sich so beim Singen selbst. Instrument gegen Farbpalette: Sie hat eine schwierige Entscheidung zu treffen. Doch niemand kann ständig lernen, deshalb verbringt sie jeden Mittwochnachmittag nach der Gymivorbereitung im Underground. Dies ist ein offener Raum für Jugendliche, ein Angebot der Jugendarbeit Höngg. Dort trifft sie Freunde, hat eine gute Zeit und tauscht sich aus: «Musik ist etwas, worüber wir sprechen, ich höre Pop, Hip-Hop, Rap, je nach Stimmung. Ansonsten sprechen wir über das Neueste, was gerade bei wem so läuft oder geschehen ist. Über die Schule, Familie, Kollegen, Serien, über Trends.»

Fussball der grossen Liga

Wenn sie und ihre Freund*innen einen ganzen Tag Zeit haben, gehen sie auch mal für einen Kinobesuch oder einen Shoppingausflug ins Stadtzentrum. Denn Fashion macht Spass – auf jeden Fall Elina. Sie sei gerade voll «into Mode». In der vierten Klasse habe dieses Interesse angefangen, erst habe es ein wenig Überwindung gekostet, sich anders zu kleiden als die Masse. Doch heute trägt sie ihren Stil mit Freude. Kleidung kauft sie allerdings wenig, sie investiert dafür lieber in qualitativ hochwertige Produkte. Ansonsten verbringt Elina viel Zeit in Höngg. Besonders im Sommer sind bei ihr Orte wie das Werdinseli oder der Hönggerberg angesagt. «Meist laufen wir eine Weile herum. Wenn ich mich zum Beispiel mit einem Freund verabrede, dann treffen wir uns beim Meierhofplatz, spazieren zum Bläsi, dann auf den Hönggi und kommen drei Stunden später wieder runter», lacht die 14-Jährige. Auf dem Hönggerberg ist Elina sowieso zwei bis dreimal pro Woche anzutreffen, währenddem sie eine weitere Leidenschaft ausübt. Denn nicht nur kreativ, sondern auch sportlich ist sie tätig, seit sieben Jahren spielt sie beim SV Höngg, aktuell in der Position des Goalies. Durch Zufall sei sie in diese Rolle gerutscht und bereue es überhaupt nicht, obwohl sie jetzt zusätzlich noch Goalie-Training habe. Anscheinend wurde Elina mit Talent geboren, nach einem Probetraining beim Fussballclub Zürich (FCZ) wurde ihr angeboten, zu bleiben. Aus Zeitgründen lehnte sie jedoch ab, steigt dafür diesen Sommer bei ihrem aktuellen Verein, dem SV Höngg, in die erste Mannschaft auf.

Eine Bar für Höngg

Im Sommer hat Elina in Höngg also alles, was sie braucht. Im Winter dagegen würde sie sich ein Café oder eine Bar wünschen, denn nicht immer hat jemand in der Freundesgruppe eine sturmfreie Bude. So müssen sie eben ins Zentrum der Stadt fahren, das glücklicherweise ja nicht weit weg ist. Laut Elina ist dies ein grosser Vorteil von Höngg. Aber auch alleine kann man sich ja gut beschäftigen – besonders im Zeitalter von Social Media. Auf Instagram ist die Schülerin gerne unterwegs, nur ist es ihrer Meinung nach oft Zeitverschwendung, da man sich später an beinahe nichts erinnern kann, das man gesehen hat. Und Newsseiten folgt sie darauf nicht, die wichtigen Informationen bekommt sie in der Schule, von Kollegen oder ihren Eltern mit. Elina verabschiedet sich. Sie muss nach Hause, um zu lernen, denn bald stehen schon die Aufnahmeprüfungen fürs Gymnasium an. Welchen Weg sie danach einschlagen wird, wird sich zeigen. Grafikerin würde sie interessieren, einen Beruf in den Bereichen Sport und Musik, kann sie sich noch nicht richtig vorstellen.

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