Geld gewonnen, Land zerronnen

Land soll Lebensgrundlage für alle sein, nicht dem Profit einiger weniger dienen. Dieser Überzeugung von Brot für Alle und Fastenopfer folgte auch der ökumenische Gottesdienst, gestaltet von Pfarrer Martin Günthardt und Pastoralassistentin Pia Föry.

Im Saal des Pfarreizentrums den ökumenischen Suppen-Zmittag geniessen.
Eine feine Gerstensuppe zugunsten der ökumenischen Kampagne BROT FÜR ALLE/Fastenopfer.
Damit anderswo Gerechtigkeit blüht – Spenden an kirchliche Hilfswerke.
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Eine runde Schale voll Erde stand vor dem Altar und deutete an, dass rund um den Erdball alle Menschen von dem leben, was auf der Erde wächst. Zu dieser Erde Sorge zu tragen, ist notwendig und vernünftig. So betont auch der biblische Schöpfungsauftrag, dass der Mensch an der Erhaltung des Bodens mitwirken soll: «Gott, der Herr, nahm den Menschen und gab ihm Wohnsitz im Garten von Eden, damit er ihn bearbeite und hüte» (Gen 2,2). Die Gospelsingers unter ihrem neuen Dirigenten Peter Bachmann setzten im Gottesdienst schwungvolle Akzente. «Let it rise», ihr erstes Lied, betonte es: Zur Freude über Gott braucht es ein Aufrecht-Gehen. Nicht sich ducken, sondern sich erheben, ist angesagt, gerade wenn Menschen ihrer Rechte beraubt werden. 

Kurzfilm über Landraub ─ «Land Grabbing»

Der im Gottesdienst gezeigte Film schildert die Hintergründe, warum einer einfachen Bauernfamilie oder einer Dorfgemeinschaft in Indonesien ihr Stück Land weggenommen wird, um darauf in riesigen Monokulturen Palmöl anzubauen. Palmöl hat einen fast fünfmal höheren Ertrag als einheimisches Sonnenblumen- oder Rapsöl. Das sehr lukrative Palmöl ruft Investoren auf den Plan, die kräftig mitverdienen, darunter auch Schweizer Geldinstitute. Weltweit fiel seit dem Jahr 2000 eine Fläche zehnmal so gross wie die Schweiz dem «Land Grabbing» zum Opfer. Der oft sogar «legale» Kauf der Flächen verunmöglichen aber den Menschen vor Ort, sich selber zu ernähren. Es macht sie abhängig und der Willkür ausgesetzt. In der Predigt erläuterte Martin Günthardt differenziert, dass es nicht um das Anprangern von Wirtschaft oder Privatbesitz gehe, sondern dass die ökumenische Kampagne die Mechanismen kritisch hinterfrage, um gerechtere Gesellschaftsstrukturen für alle zu schaffen. Mit dem Thema «Land Grabbing» werde uns auch die biblische Aussage in Erinnerung gerufen, dass alles Land letztlich Gott gehört und die Menschen als Teil der Schöpfung Gäste sind auf diesem Land.

Ritual und Suppen-Zmittag

Im gemeinsamen Ritual legte Gross und Klein seine eigene Handvoll Erde in die «Weltschale» – als ein Zeichen der Verbundenheit mit ihr und als Einverständnis, dieser Erde Sorge tragen zu wollen. Nach dem «informierten» Feiern und Beten in der Kirche waren alle zum Suppen-Zmittag eingeladen. Der Erlös aus dem feinen Mittagessen und der Kollekte kam selbstverständlich der Kampagne von Brot für Alle und Fastenopfer zugute. Herzlichen Dank allen Beteiligten.

Eingesandt von Pia Föry, Pastoralassistentin

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