Gehen, wenn es am schönsten ist

Nach über sechs Jahren beim «Höngger» ist die Zeit gekommen, weiterzuziehen. Kein leichter Schritt, weil es gerade richtig gut läuft für die Zeitung, aber der richtige Moment, um mit ruhigem Gewissen zu gehen.

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Als ich im September 2016 als Redaktorin beim «Höngger» anfing, ahnte ich nicht, was auf mich zukommen würde. Es war mir sofort wohl in diesem schönen «Nest» am Meierhofplatz, mit einem Team, das kreativ und lustvoll arbeitete und einem Quartier, in dem es für mich so vieles zu entdecken gab. Was für ein Privileg: Alle Geschichten lagen direkt vor der Türe, wir mussten uns nur danach auf die Suche machen. Das Zeitungsleben nahm ziemlich schnell Fahrt auf, aus Redaktorin wurde Redaktionsleiterin und vor zwei Jahren durfte ich an die Seite von Eva Rempfler in die Geschäftsleitung treten. Kurz darauf kam Corona. Alles war anders und aufregend und herausfordernd.
Nachdem wir es geschafft haben, die Zeitung trotz Medienkrise und Pandemie weiterhin herauszugeben, nach der erfolgreichen Lancierung der neuen Webseite und des neuen Layouts der Printausgabe, nachdem wir all die Monate so viele schöne und ermutigende Rückmeldungen aus der Leserschaft erhalten haben, scheint der richtige Moment gekommen zu sein, die Leitung der Redaktion dieses Goldstücks weiterzugeben. Wir haben das Glück, in Höngg eine passende Person gefunden zu haben, die bereits jetzt mit Herzblut bei der Sache ist und die so richtig Lust hat, den «Höngger» weiterzuführen. Daniel Diriwächter arbeitet heute als freier Mitarbeiter für unsere Zeitung und wird sich in der Ausgabe vom 14. April persönlich vorstellen. Bis Ende Mai werde ich in der Geschäftsleitung verbleiben und weiterhin als Redaktorin arbeiten. Ich freue mich darauf, endlich die Artikel schreiben zu können, die schon lange in der Schublade liegen und für die es neben Redaktions- und Geschäftsleitung einfach nie gereicht hat. Denn so viel ist gewiss: An interessanten Menschen und Themen hat es Höngg noch nie gemangelt, lediglich an Zeit, über sie zu berichten. An dieser Stelle möchte ich Ihnen für Ihre Offenheit danken, die Sie mir in all den Jahren entgegengebracht haben. Für die Möglichkeit, Einblick in ganz persönliche Schicksale und Welten zu erhalten, für eine kurze Zeit Teil eines anderen Lebens zu sein. Für die geduldigen und ausführlichen Auskünfte von Fachpersonen, Vereinsleuten, Institutsionsverantwortlichen, Expert*innen, Pressesprecher*innen, aber auch von Hönggerinnen und Hönggern, mit denen wir Kontakt hatten. Für Ihre Anrufe und Mails mit Lob und Kritik aus Sicht der Leserschaft. Für das Verständnis, dass auch wir hin und wieder nein sagen müssen und für die Unterstützung «trotz allem». Vielen herzlichen Dank – es war schön mit Ihnen! Und wer weiss, vielleicht auf ein anderes Mal im Höngger Wald.

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