Fussball total in Sonne und Regen

Der Martin-Cup bot mal wieder nicht nur wettermässig Abwechslung. Vor allem aber wurde viel und – inspiriert von der WM? – in allen Kategorien spannender Fussball gespielt.

Zombies am Martin-Cup, die «Geister des Grümpelturniers».
Am Martin Cup geht es teils schmerzhaft zu und her – aber unterhaltsam ist es immer.
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Martin-Cup − das ist, wenn es nach Wochen ununterbrochenen Sonnenscheins mindestens einen Tag lang regnet. Vielleicht kommt der Regen aber auch nur wegen dem Openair St. Gallen, das wie das Albanifest auch immer am selben Wochenende wie der Martin-Cup stattfindet und regelmässig im Schlamm versinkt − der Hönggerberg liegt für die dort bestimmten Gewitter wohl einfach auf dem Weg. Sei es wie es wolle, zumindest der Freitag und der Samstag verliefen, abgesehen von einzelnen erfrischenden Tropfen, trocken und boten ideales Grümpelturnierwetter.
Wie immer hatten Turnier und Festbetrieb bereits am frühen Freitagabend begonnen. Auf dem Platz war man in den Sechserteams der Kategorie A zugange und während im Festzelt die «Schneehühner» musikalisch aufspielten, wurde auch das Partyzelt, welches die dritte Mannschaft des SVH bereits zum dritten Mal organisiert hatte, mit DJ und Bar erneut zu einem grossen Erfolg bis in die frühen Morgenstunden, was den jungen Organisatoren zu gönnen ist.

Z wie Zunftturnier und Zombies

Der Samstag wurde dann vom Zunftturnier dominiert und dieses wiederum von den Jungzünftern, die sich, zumindest wie bei der Zunft Höngg beobachtet, sogar von Frauen verstärken liessen. Auf den kleinen Feldern wurden teils hoch stehender Fussball geboten, der etwas mehr Zuschauer verdient hätte. Als Sieger gingen die Zoiftigen der Gesellschaft zur Constaffel hervor, die dann aus der Hand des Höngger Zunftmeisters Daniel Fontolliet den Pokal für ihre Zunft­stube entgegennehmen durften. 
Aber auch am ersten der beiden Juniorenturniere auf dem Kunstrasenfeld wurde begeistert gekickt. Die Jüngsten waren zugange, als würden sie in Brasilien spielen. Einwechslungen konnten kaum erwartet werden, so dass sich wohl mehr als der eine beobachtete Trainer, gedrängt durch die im Minutentakt gestellte Frage «Dörf ich jetzt ine?» zur Aussage genötigt sah, dass jede Frage die ersehnte Einwechslung nur verzögere.
Ein Problem, das sich in der Kategorie C, dem Verkleidungsturnier, nicht stellte. Hier wehte der wahre Geist eines «Grümpis», als Zombies nicht gegen Pflanzen, sondern gegen Cupcakes, wilde Tiere, Indianer oder die Familie Feuerstein spielten. Auswechslungen geschahen fliegend und niemand zählte nach, selbst ein Schiedsrichter war nicht vonnöten. Der Preis für die beste Verkleidung ging verdient an die Zombies, die damit ihren mehrstündigen Aufenthalt vor dem Schminkspiegel belohnt sahen.
Der Abend im grossen Zelt gehörte dem Verein Handel und Gewerbe Höngg und seinen Gästen (siehe Bericht auf Seite 3). Wer dieses Jahr auf das vertraute Muhen aus dem Untergeschoss des SVH-Garderobengebäudes lauschte, wartete vergebens: Erstmals wurde die «Munibar» nicht betrieben – dafür wurden im überdachten Bereich davor die WM-Partien übertragen und so waren dann und wann Jubelschreie der WM-Fans zu hören.

11 gegen 5 und herrliche Penaltys

Am immer wieder heftig verregneten Sonntag wurden dann die Spiele der Kategorie B ausgetragen. Sechs 11er-Teams hatten sich angemeldet und auch hier, zumindest im kleinen Final um den dritten Platz, zeigte sich der Geist des «Grümpis»: Angepfiffen wurde, nachdem Schieds- und Linienrichter und das eine Team geduldig auf die zweite Mannschaft gewartet hatten, von der sich einige Spieler im Zelt noch dem Essen widmeten. Erst vier Feldspieler plus Torwart hatten es bis zum Anpfiff auf den Platz geschafft − und trotzdem gelang den überlegenen Gegnern das erste Tor erst, als auch die Pommesfraktion auf dem Platz aufgetaucht war.
Im Final – mit kompletten Mannschaften ab Spielstart – gewann danach der «FC Haudenäbed» den begehrten Pokal. Nach einem 1:1 auf dem Feld konnte erst im Penaltyschiessen das Team Poly Rapid bezwungen werden. 13 der 14 bis zum Entscheid nötigen Penaltyschüsse wurden absolut sehenswert versenkt, der «FC Haudenäbed» versenkte seinem Namen zum Trotz alle sieben und dem Team Poly Rapid blieb nur der Trost, die Ranglistenplatzierung im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz verbessert zu haben – nächstes Jahr sollte es also reichen.
Mit der anschliessenden Siegerehrung im Zelt ging der Martin-Cup seinem Ende entgegen. Die Verantwortlichen dankten allen teilnehmenden Teams und ganz speziell allen Helfenden der grossen SVH-Familie, denn wie immer hatte erst der freiwillige Einsatz aller, von den Junioren bis zu den Senioren inklusive Familienmitgliedern, das Turnier und seinen Festbetrieb möglich gemacht.
An der Cüplibar, im «Räbhüsli» von He-Optik betrieben, wurden die letzten Proseccos zu Gunsten der SVH-Kasse getrunken und während im Zelt die letzten Würste gereicht und Biere gezapft wurden, begann rundherum bereits langsam der Abbau der Infrastruktur – der dann «traditionell» noch gründlich verregnet wurde.

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