Fotos einer selten gesehener Präzision

In der Tertianum Residenz Im Brühl fand am 9. Mai die Vernissage der aktuellen Fotoausstellung statt. Diana Reser und Sven Hillinger zeigen stimmungsvolle und detailgenaue Werke.

Sven Hillinger und Diana Reser posieren vor ihren Werken.

Falls nicht bereits in die Wiege, so ist Diana Reser und Sven Hillinger die Präzision heute sicher in die Hände gelegt, denn beide sind Chirurgen am Unispital Zürich: Er auf der Thorax- und sie auf der Herzchirurgie. Sie habe, so verrät Reser im Interview nebenbei, auch weltweit die grösste Sammlung von Herzen – was den Interviewer etwas ratlos zurück lässt. Während er sich noch ein Arsenal an formalingefüllten Gläsern vorstellt, lächelt die Chirurgin und zeigt auf ihren Schmuck und ihre Kleidung – überall sind Herzen zu entdecken, sie hat so viele, dass sie es damit sogar ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft hat. Einzig auf ihren Fotografien sind keine Herzen zu finden, sondern stimmungsvolle Landschaften, die sie präzise ins Bild bannt. Was sie im Grossen ist Sven Hillinger im Kleinen – jedoch nur bezüglich der Motive: Er konzentriert sich vorwiegend auf den Makrobereich und hält so Tier- und Pflanzenmotive in poetischen Momentaufnahmen fest, wie sie die Augen der Betrachter im Alltag wohl kaum direkt wahrnehmen. Die Fotografien sind nicht nach Künstler separiert präsentiert, sondern die Naturspektakel hängen Grossmotiv neben Kleinmotiv, vereint zu einem einzigen, positiv geladenen Spannungsfeld.
Sie hätten zusammen, so erzählt Hillinger, schon im Unispital ausgestellt und dort in den Fluren mit ihren farbenfrohen Bildern zeitweise die, wie er sagt, «oft düsteren Bilder aus der kantonalen Kunstsammlung» ersetzt. So sei der Wunsch nach einer gemeinsamen, externen Ausstellung entstanden. Sie lernten Beat Schmid kennen, den Direktor der Tertianum Residenz Im Brühl, der hier im frisch renovierten Foyer quartalsweise Kunstschaffenden eine Ausstellungsgelegenheit bietet. Das freute Besucher wie Ausstellende, wie sich bereits an der Vernissage zeigte: Erstere standen staunend vor den Werken und liessen ihren Gedanken dazu freien Lauf und letztere waren erfreut, in eben diesen Blicken wohl nicht selten Erinnerungen an vielleicht persönlich Erlebtes und Gesehenes zu entdecken.

Die Ausstellung dauert bis am 16. August und kann täglich von 10 bis 20 Uhr besichtigt werden.
Tertianum Residenz Im Brühl, Kappenbühlweg 11, 8049 Zürich-Höngg, www.tertianum.ch  

 

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