Ferientipps aus der Redaktion

Die ganz persönlichen Ausflugstipps des Höngger Teams

Diesen Vogel anzutreffen, wird unmöglich sein.
Hier stehen die Chancen bedeutend besser.
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Zu grossen und kleinen Vögeln

Was habe ich, wenn ich nicht alles habe? Diese Frage stellen sich in der Ferien- und Ausflugszeit wohl viele: Ruhe oder Action, Einsamkeit oder Rummel, Bewegung oder Nichtstun, alleine oder mit Freunden, ein bisschen in die Ferne schweifen oder doch lieber nahe der Heimat verweilen?

Mein Ausweg aus dem Dilemma – ein spannender Ausflug einmal rund um das grosse Tor von Zürich: Flughafen Kloten. Hier hat man die Wahl: ob kürzer oder länger bis hin zu einem Ganz-Tagesausflug, ob zu Fuss, auf dem Velo, den Inline-Skates, mit Kinderwagen oder mit Rollstuhl, alles geht und obendrein noch ohne Steigungen.
Wo man diese 17 Kilometer lange Reise beginnt, und wo man sie enden lässt, ist völlig offen. Soll es ein Ziel geben? Oder ist das «Ziel wurscht» und der Weg ist das Ziel? Ist das Erlebnis wichtig oder die Wurscht an einem oder beiden Verpflegungsstände ein Muss, um sich für das Geleistete zu belohnen? Ich habe öfters erlebt, dass mir auf der Tour die gleichen Personen mehr als nur einmal begegnet sind.

Grosses Naturschutzgebiet

Die Aussichtspunkte bieten nun – nach monatelanger fast gespenstischer Flugruhe – wieder vermehrt Action aus technischer Sicht. Die Naturliebhaber, deren Fokus auf den kleineren Vögeln liegt, werden dies eher missbilligen. Bei der Anlage der unterschiedlichen Gebiete wurde genau darauf geachtet, das Sicherheitsrisiko, das die kleinen für die grossen Vögel bedeuten, möglichst zu minimieren. Dabei ist eines der grössten zusammenhängenden Naturschutzgebiete des Kantons entstanden. Beginnt man die Tour am Flughafenbahnhof im Uhrzeigersinn, lässt man bald die Betonlandschaft hinter sich und stösst nach einem kurzen Waldstück auf den Glattuferweg. Folgt man dem Uferweg der Glatt ist jedoch das Plätschern des Flusses oft akkustisch vorherrschend. Unweit des Flughafengefängnisses, noch auf dem Gemeindegebiet von Rümlang, stösst man auf die Grubenmann-Brücke, eine gedeckte Holzbrücke. Diese wurde im Jahr 1767 gebaut und stand ursprünglich in Oberglatt und wurde 1950 an den heutigen Standort versetzt.

Viele Tierarten

Vögel fühlen sich auf dem Flughafengelände wohl, denn Nahrung – Mäuse und Insekten – gibt es dort mehr als genug. Es werden fast täglich Petarden in die Luft geschossen, um Greifvögel zu vertreiben. Die Artenvielfalt ist erstaunlich: Dachs, Biber, Fuchs, Hase, Mauswiesel, Hermelin, Iltis, Baummarder, Kiebitz, Pirol, Grauammer, Wachtel, Kornweihe, Rohrdommel, Bekassine, Waldohreule, Schleiereule, Wiedehopf, Schlingnatter, Laubfrosch.
Wer nun möglichst nahe an die grossen Vögel (Hinweis in der Textbox) kommen möchte, muss sich rechts halten und kommt dann vielleicht auch schon in die erste Wurst-Versuchung.

Kamele im Biotop?

Nur ein kurzes Stück weiter gelangt man zum Feuchtbiotop Langensegen und überquert zum ersten Mal den Himmelbach. Nur dreihundert Meter weiter erblickt man – vielleicht staunend – Kamele. Die hier angebotene Kamelmilch – ein exotischer Gegensatz zum banalen Cervelat. Im Nordwesten des Flughafenareals, welcher sich gut für die Beobachtung der landenden Flugzeuge anbietet, warten mehrere Aussichtspunkte und weitere Verpflegungsmöglichkeiten. Nun ist man am nördlichsten Punkt angelangt und kurz danach erreicht man das Flachmoor Vordermoos. Der Weg führt weiter entlang des Sicherheitszaunes, wo man erneut auf den Himmelbach stösst, der unter der Piste 14 hindurch verlegt wurde, und von Bäumen, einige mit gut sichtbaren Biberspuren, gesäumt wird. Es lockt ein kurzer Aufenthalt beim Feuchtbiotop Halbmatt, welches auf dem Gebiet der Gemeinde Winkel liegt und sich erst seit dem Jahr 2000 entwickelt hat, in der Mitte des Biotops besteht ein Gehölz mit Eichen, Pappeln, Weiden, Schwarzerlen und Sträuchern. Rechts führt der Blick auf landende und startende Maschinen, gegen Ende der Tour passiert man den Hauptsitz der Rega. Glückliche Plane-Spotter können am Ende der Piste 28 noch in die Fahrwerksschächte von landenden Maschinen blicken oder dem Dröhnen der gerade startenden Flugzeuge lauschen, bevor man, an den Gebäuden der Fracht Ost vorbei, den Ausgangspunkt erreicht.

Bernhard Gravenkamp,
Layouter beim «Höngger»

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