Stadt
Ferientipps aus der Redaktion
Die ganz persönlichen Ausflugstipps des Höngger Teams.
8. Juli 2020 — Petra England
Träume für Erwachsene
Glücklich, wer einen Garten hat. Noch glücklicher, wessen Garten die perfekte Symbiose aus Natur und Kunst ist. Nur wird das kaum jemand von uns haben.
Wer es trotzdem geniessen möchte, dem empfehle ich das Baummuseum des Landschaftsarchitekten Enzo Enea in Jona. 2010 eröffnet und 2013 mit zeitgenössischen Skulpturen erweitert, hat Enea hier in einem 75000 Quadratmeter grossen Park seine Vision von Bäumen als landschaftsprägende Elemente umgesetzt.
Schon beim Betreten der Anlage fühlt man sich im Hauptgebäude wie in einer exklusiven Wohnzeitschrift. Die exquisiten Gartenmöbel, die zur Benutzung gedacht sind, laden ein, von der Terrasse aus die Anlage auf sich wirken zu lassen. Hier kann man wunderbar entspannen und träumen. Beim anschliessenden Rundgang auf perfektem Rasen kann man die teilweise über 100 Jahre alten Bäume bestaunen und immer wieder neue Perspektiven aus dem Zusammenspiel aus Pflanzen, Wasser und Kunst entdecken. Das ist Balsam für die Augen und extrem erholsam.
Wie man Teenager vom Handy wegholt
Die Eltern haben es nicht für möglich gehalten: Die Zwölfjährige hat Tiktok und Snapchat komplett vergessen, der Vierzehnjährige hat nicht gedrängelt, um mit seinen Kollegen zu gamen und die Achtzehnjährige hat sogar ihren Ausgang verschoben. Alle waren begeistert und mit Köpfchen und vollem Körpereinsatz dabei bei Boda Borg in Rümlang. Schaut man sich die Website an, wird man nicht ganz schlau, um was es überhaupt geht. «Experience the quest»? «Reality Gaming»? Auch nach dem freundlichen Empfang und der Einführung im Riedmatt Center war mir immer noch nicht so ganz klar, was uns erwarten würde. In Teams von drei bis fünf Personen kann man 19 verschiedene Abenteuer in 59 Räumen meistern. Jedes davon ist eindrücklich inszeniert. So findet man sich beispielsweise im Gefängnis wieder oder auf einer einsamen Insel, in einem Mauseloch oder bei den Pharaonen. Dort muss man jeweils verschiedene Aufgaben lösen, die Köpfchen, Geschicklichkeit und vor allem Teamwork erfordern, nur so kommt man einen Schritt weiter. Ist man zu langsam oder macht man einen Fehler, fliegt man raus und kann wieder von vorne beginnen – oder auch zum nächsten Abenteuer weiterziehen. Man kann aus seinen Fehlern lernen oder auch nicht, und mehr als einmal wird der Ehrgeiz geweckt und man will unbedingt ein Abenteuer bestehen. Ein cooles Erlebnis für Jung und Alt, zum Beispiel an einem verregneten Nachmittag.
https://www.bodaborg.ch/locations/zuerich/
Ausflug ins mittelalterliche Regensberg
Knapp 15 Kilometer von Höngg entfernt auf einem Felssporn der Lägern thront das mittelalterliche Städtchen Regensberg. Der Ort mit knapp 500 Einwohner*innen wurde 1244 vom Freiherren Lütold V von Regensberg gegründet. Das Schloss sowie das darum gebaute Städtchen sind bis heute ausserordentlich gut erhalten und laden zu einem Rundgang ein. Besonders die Gärten haben es mir angetan, die teilweise an englische Gartenarchitektur erinnern. Vom öffentlich zugänglichen Rundturm geniesst man eine herrliche Aussicht auf die umliegende Region.
Regensberg ist der Ausgangspunkt für eine Wanderung über die Lägern. Sanft ansteigend geht es in einer knappen Stunde durch den Wald vorbei an der fussballförmigen Radarstation des Flughafens bis zum Ausflugsrestaurant Lägern-Hochwacht. Wer es gemütlich mag, kehrt hier ein und dann wieder um. Wer es sportlich mag, wandert eine weitere Stunde auf dem Jura-Höhenweg auf einem schmalen Grat bis zum Lägernsattel. Hier teilt sich der Weg in einen exponierten und wirklich anspruchsvollen Bergwanderweg und in einen schönen Wanderweg durch den Wald. Nach weiteren 1,5 Stunden erreicht man Baden. Wer jetzt noch Energie hat, kann die sehenswerte Altstadt von Baden besichtigen und anschliessend die müden Knochen im Thermalwasser entspannen.
Petra England, Verlagsadministration
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