Feiern, Freiheit, Feuerwerk: Der 1. August in Höngg

Wie es der Tradition entspricht, wurde zu Ehren des 1. Augusts auf dem Hönggerberg beim Turnerhaus gefeiert. Die Festrede hielt Regierungsrätin Carmen Walker Späh.

Carmen Walker Späh bei ihrer Rede auf dem Hönggerberg. (Foto: Aline Fuhrer)
Alexander Jäger und Carmen Walker Späh. (Foto: Aline Fuhrer)
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Zum 733. Geburtstag der Schweiz meinte es Petrus gut: Hat es am frühen Nachmittag noch wie aus Eimern gegossen, stellte sich der Regen pünktlich zu Beginn der Bundesfeier ein. Bei Sonnenstrahlen und angenehm warmen Temperaturen liess es sich gut feiern. Ein wenig Schwitzen war allerdings nötig, um zur traditionellen Höngger Bundesfeier zu gelangen. Denn es wurde beim Turnerhaus auf dem Kappenbühl gefestet.

Die ersten Gäste erschienen gegen 17 Uhr, unter ihnen viele Familien mit Kleinkindern. «Bei diesem schönen Wetter erwarten wir bis zu 700 Gäste», sagte Alexander Jäger, Präsident des Quartiervereins Höngg. Für die Jungen gab es Spiel und Spass auf der grossen Wiese unterhalb dem Turnerhaus: von Basketball und Badminton bis zu Seilspringen und Hula-Hoop. «Wir sind heute zum ersten Mal dabei. Diese herzige Feier ist super für unsere kleinen Kinder», sagte eine Besucherin.

Das Miteinander zählt

Die Organisation lief jedoch schon den ganzen Tag auf Hochtouren: Auch in diesem Jahr standen der Turnverein Höngg, der Verschönerungsverein Höngg und der hiesige Quartierverein mit vielen Freiwilligen dahinter. «Uns ist es wichtig, dass wir das miteinander planen und durchführen», sagte Jäger.

Dem Präsidenten liegt die Feier sehr am Herzen. Sie bietet für ihn eine Gelegenheit, die Errungenschaften der Schweiz zu würdigen. «Ich sehe weit und breit kein Land, bei dem die Beteiligung des Volks so hoch ist. Auf das dürfen wir stolz sein», sagt Jäger. «Für mich gehört diese Feier zu Höngg dazu. Es ist schön, dass wir zusammenarbeiten und feiern können», sagt Carolin Hauer vom Turnverein.

Eine gute Stimmung und gutes Essen

Für die Stimmungsmusik sorgte Melanie Serschön. Sie heizte mit Hits von den 70ern, 80ern und 90ern ordentlich ein. Und auch volkstümliche Schlager durften natürlich nicht fehlen. Wer Hunger und Durst hatte, konnte zwischen Grillgut, Salattellern, Kuchen und Getränken entscheiden, alles organisiert vom Turnverein Höngg. «Das Essen und die Stimmung sind hervorragend und die Feier eine gute Gelegenheit, Leute aus Höngg zu treffen», so ein Besucher.

Ab 20.30 Uhr folgte dann der erste Höhepunkt: die Festrede von Regierungsrätin Carmen Walker Späh (FDP). Die Vorsteherin der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich richtete zu Beginn eine Frage ans Publikum: «Wie können wir den 1. August retten?»

Walker Späh liess die Frage wirken, ehe sie weitersprach. «Ich habe eine Vision für den 1. August. Ich will, dass auch unsere Enkel einmal sagen können: Unser Land hat einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht.» Aber was braucht es dafür? Einigkeit statt Entfremdung. Selbstverantwortung übernehmen.

«Freiheit im Denken»

Die Regierungsrätin möchte den 1. August retten und alles, wofür er steht: «Freiheit. Einigkeit. Gemeinsinn. Die Stärke der Tradition und die Kraft der Innovation.» Unsere Vorväter und deren Mütter hätten Verantwortung getragen und seien belohnt worden mit der «Freiheit vor dem Staat. Freiheit im Wirtschaften. Freiheit im Denken.»

Aber sind wir heute wirklich frei? Walker Späh findet: «Wir sind heute zu stark eingeschränkt in dem, was wir sagen.» Die Herausforderungen seien grösser geworden. Die Frage ist laut der Politikerin nur, wie wir damit umgehen. «Es lohnt sich garantiert, für die Freiheit einzustehen», sagt sie.

Zum Abschluss appellierte sie direkt an die Gäste: «Tragen wir Sorge zu unserem Land und unseren Werten. Kämpfen Sie mit mir zusammen, dass es so bleibt. So retten wir den 1. August.»

Um das Fest auf dem Hönggerberg abzurunden, folgte der beliebte Lampionumzug für die Kinder durch den Wald. In der Dunkelheit glommen die Lichter um die Wette. Anschliessend ging es zurück zum Turnerhaus, um das Höhenfeuer zu entflammen und die Feuerwerke in den Himmel zu senden.

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