Erste Fälle in den Alterszentren

Covid-19 hat nun auch die Alterszentren im Quartier erreicht. Im Riedhof gilt mindestens diese Woche noch ein Besuchsverbot, das Tertianum hatte zwischenzeitlich ein Zelt im Innenhof aufgestellt, in dem sich das Pflegepersonal umziehen musste.

Im Zelt im Innenhof des Tertianums Residenz Im Brühl zieht sich das Pflegepersonal vor dem Arbeitseinsatz um.
Der Speisesaal ist für den Advent dekoriert, doch die Bewohner*innen im Riedhof werden mit Zimmerservice verpflegt.
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«Nach zehn Monaten auf der Wolke <Hoffnung> mussten nun auch wir in der Realität ankommen», meint Nicolai Kern, Leiter des Riedhof Leben und Wohnen im Alter. Am vergangenen Freitag wurde hier der erste Covid-19-Fall gemeldet, es folgten weitere Ansteckungen. Erst letzte Woche hatte der Institutionsleiter seine Mitarbeitenden mit einer Übung für den Ernstfall überrascht, nun ist dieser tatsächlich eingetroffen. Kern liess das Haus zum Schutz der Anwohner*innen und Mitarbeiter*innen für Besucher*innen schliessen. «Vorläufig für zehn Tage, wenn sich die Lage stabilisiert, kann ab nächster Woche eine Besucherzone eingerichtet werden», so Kern auf Anfrage. Während dieser Zeit hat der Riedhof für alle Bewohnenden einen vollumfänglichen Zimmerservice eingerichtet. Ein Besuchsverbot auszusprechen, war keine leichtfertige Entscheidung, aber unumgänglich, wenn die Situation unter Kontrolle bleiben soll. Die Stimmung bei den Anwohner*innen und Mitarbeitenden sei den Umständen entsprechend aber gut, es sei eine grosse Solidarität zu spüren, so Kern. «Wir sind gut vorbereitet, verfügen über genügend Material, um die Ansteckungen im Griff zu behalten und Ruhe zu bewahren.» Er zeigt sich zuversichtlich, dass sie auch diese Herausforderung stemmen werden.

Zelt für Pflegepersonal

Seit einigen Wochen steht im Innenhof des Tertianum Residenz Im Brühl ein weisses Zelt. Darin ziehen sich die Mitarbeiter*innen der Pflegeabteilung um, bevor sie das Gebäude betreten. Denn auch im Tertianum Residenz Im Brühl gab es erste Covid-19-Fälle. Die Leitung isolierte darauf hin umgehend die Pflege-Abteilung und verhängte ein Besuchsverbot. «Das Zelt entspricht dem Standard der Tertianum Gruppe», sagt Leiter Beat Schmid auf Anfrage. Man sei sehr vorsichtig und wolle eine Ausbreitung des Virus um jeden Preis verhindern. Bei den Anwohner*innen der Appartements werde vor dem Eintritt in den Speisesaal Fieber gemessen, gegessen werde in zwei Schichten, damit sich nicht zu viele Personen zur gleichen Zeit im Raum aufhalten. Besucher*innen müssen sich anmelden und registrieren, auch bei ihnen wird Fieber gemessen. Die Anwohner*innen sind angehalten, sich bei Anzeichen einer Erkrankung bei der Leitung zu melden und sich einem Test zu unterziehen. Ein Teil der Erkrankten sei glücklicherweise bereits wieder genesen, an diesem Donnerstag werde deshalb entschieden, wie es weitergehen soll. Schmid ist zuversichtlich, dass die Restriktionen in der Pflegeabteilung etwas gelockert werden und vielleicht bestimmte Besuchszonen eingerichtet werden können.

Glimpflich verlief es bislang in der Hauserstiftung. Dort wurden bis jetzt zwei Mitarbeiter*innen positiv getestet. Sie arbeiten in der Nachtwache und nicht regelmässig, haben also nicht so viel Kontakt zu den Bewohner*innen. Ob sich jemand von ihnen angesteckt hat, ist noch unklar, die Ergebnisse der Coronatests müssen noch abgewartet werden. Ansonsten sind die Bewohner*innen bis anhin von Corona verschont geblieben. 

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