Eine Leidenschaft für den Himmel

Am Erlebnissonntag der ETH Hönggerberg hielt unter anderem der Schweizer Astronaut und Pilot Claude Nicollier einen Vortrag über seine Zeit im Weltraum.

Claude Nicollier erzählte seine Anekdoten aus dem All mit viel Humor. (Foto: Laura Hohler)

Am Sonntag, 12. März, fand der erste von drei Erlebnissonntagen an der ETH Zürich Hönggerberg zum Thema «Das Universum – Wie der Mensch das Weltall erforscht» statt. Ein Thema, das viele interessierte: Der Campus war voller Leute und zahlreiche Familien mit Kindern, aber auch ältere Personen besuchten die Veranstaltungen des Erlebnissonntags. Ein Hörsaal im Physikgebäude war brechend voll: Claude Nicollier hielt dort seinen Vortrag «Ein Leben als Astronaut». Einige Interessierte mussten mit grosser Enttäuschung sogar draussen bleiben, da es im Saal keinen Platz mehr gab.

«Seit ich ein kleiner Bub war, hatte ich immer eine Leidenschaft für den Himmel, die Sonne und den Mond», so die Eröffnungsworte des Schweizer Astronauten und Piloten. Dieses Interesse wird ihn ein Leben lang begleiten. Während des Studiums arbeitete Nicollier als Militärpilot bei der Schweizer Luftwaffe. «Dort habe ich viel über Risiken und gute Organisation gelernt», sagt er. Das Wichtigste bei jeder Mission sei die Vorbereitung. Auch die Mondlandung im Jahr 1969 im Rahmen des Apollo-Programms habe ihn stark fasziniert.

Ein Astronaut, der die Toiletten putzen musste

Der 78-jährige NASA-Testpilot und Astronaut Nicollier, geboren in Vevey, berichtete im Laufe seines Vortrages selbstverständlich auch von den insgesamt 43 Tagen im Weltall. Dabei liess er es sich nehmen, seine Anekdoten mit viel Humor zu untermalen und so das Publikum zu amüsieren. Für viele Lacher sorgte er, als er von seiner Arbeit als Toilettenputzer im All erzählte, und entsprechende Fotos auf der Leinwand zeigte. «Ein Kommandant hat diesen Job natürlich nicht gemacht», sagte Nicollier, der als bisher einziger Schweizer im Weltall war. «Von rund acht Milliarden Menschen, war ich einer von 600, der bisher im Weltraum gewesen ist», so Nicollier. Studiert hat der Waadtländer Astrophysik an der Universität Lausanne, er war Astronaut bei der European Space Agency (ESA) und lebte 25 Jahre in Houston, Texas, wo er das Space Shuttle-Training der NASA (National Aeronautics and Space Administration) erfolgreich absolvierte.

Zahlreiche Fragen aus dem Publikum

Nach dem Vortrag konnten die Zuschauer*innen dem berühmten Astronauten ihre eigenen Fragen stellen. Ein neugieriger Junge wollte beispielsweise wissen, wie man im Weltraum essen könne. Nicollier sagte dazu, dass man grundsätzlich nur Trockennahrung mitnehme, die man dann mit Wasser anreichere. «Es gab also jeden Tag nur Brei in verschiedenen Geschmacksrichtungen», erzählt Nicollier. Auch duschen könne man in einem Space Shuttle nicht. «Gewaschen haben wir uns mit feuchten Tüchern», berichtete der Astronaut weiter. Zum Schluss gab es für die Fans noch Autogramme und Nicollier signierte diverse Bücher und Karten.

Erlebnissonntag ETH Hönggerberg

Von Sonnenstürmen und Marsbeben, Vorträge, Demos und mehr unter www.treffpunkt.ethz.ch
Sonntag, 2. April, 11–16 Uhr
ETH Hönggerberg, Gebäude HCI und HPH, Vladimir-Prelog-Weg 10.

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