Eine Ehre für die Hönggermusik

Der Musikverein Zürich-Höngg spielte eine Schweizer Erstaufführung unter der Leitung von Isabelle Ruf-Weber im Herzen von Höngg.

Die Konzerte des Musikvereins Zürich-Höngg fanden unter der Leitung der international bekannten Dirigentin Isabelle Ruf-Weber statt. (Foto: zvg)
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Am ersten Dezemberwochenende fanden die traditionellen Kirchenkonzerte des Musikvereins Zürich Höngg statt. Die Konzerte in der Katholischen Kirche Heilig Geist fanden unter der Leitung der international bekannten Dirigentin Isabelle Ruf-Weber statt. Im Rahmen eines Projektdirigats hat sie das Orchester in der Übergangsphase nach der langjährigen Leitung durch Bernhard Meier und vor dem Start des neu engagierten Enrico Calzaferri auf das Konzert vorbereitet.

Eröffnet wurde das Konzert mit dem Werk «Sea Songs» von Ralph Vaughan Williams. Darin verarbeitete der englische Komponist drei traditionelle Seemannsmelodien. Weiter ging es mit einem Blasmusik-Klassiker: Die «First Suite in Es» gehört zu den bekanntesten Werken der Blasmusikszene. In drei abwechslungsreichen Sätzen zeigt Gustav Holst die Vielseitigkeit eines symphonischen Blasorchesters auf.

Nach den kraftvollen Klängen der «» wurde es besinnlich. «Hine e Hine» ist ein neuseeländisches, auf Maori gesungenes Wiegenlied. Die liebevolle, zum Teil etwas melancholische, Melodie ertönte als erstes als Sologesang und wurde danach von verschiedenen Instrumenten aufgenommen und weitergesponnen. Das Stück ermöglichte dem Publikum einen Moment des Innehaltens, bevor es mit einem weiteren Highlight des Konzertprogramms weiterging.

Ein Werk von Oliver Waespi

Mit «Canzona die Bacco» spielte der Musikverein Zürich-Höngg eine Schweizer Erstaufführung. Das Stück vom Schweizer Komponisten Oliver Waespi lehnt sich an das französische Volkslied «Ami, dans cette vie», welches in verschiedenen Variationen und Harmonien während dem ganzen Werk immer wieder zu hören ist. Wie das bekannte italienische Gedicht «Canzona di Bacco» lädt das Lied die Zuhörer ein, das Leben und die Freundschaft bei einem Glas Wein zu geniessen, solange man die Zeit dafür noch hat.

Die melancholischen Klänge des traditionellen Volksliedes stehen in starkem Kontrast zu rhythmischen Motiven, welche Waespi in das Werk einarbeitete und resultieren in einem dynamischen und fulminanten Werk. Das Publikum war begeistert und zeigte die Begeisterung durch tosenden Beifall. Für den Musikverein Zürich-Höngg war es eine grosse Ehre, dem Publikum dieses expressive Werk präsentieren zu dürfen. Auch in der Vorbereitungsphase kam die Hönggermusik bei zwei Proben in den Genuss, mit dem Komponisten an seinem Werk zu arbeiten und das Stück mit seinen Anweisungen und Erklärungen einstudieren zu dürfen.

Weiter ging es mit «Sheltering Sky» von John Mackey, einem ruhigeren Stück, welches für eine atmosphärische Stimmung sorgte. Die verschiedenen Klangfarben und speziellen Harmonien führten zu Hühnerhautmomenten im Publikum. Als krönenden Abschluss spielte die Hönggermusik «Deliverance» des Schweizer Komponisten Etienne Crausaz. Dieses spannende Stück besticht durch eine musikalische Farbenvielfalt und zahlreiche Kontraste. Bei genauem Zuhören hört man einige Parallelen zu Filmmusik wie Star Wars heraus. Die Zeit verging wie im Flug und nach einer kurzen Zugabe verliessen die Musiker*innen unter grossem Beifall die Bühne.

Der Musikverein Zürich-Höngg blickt auf eine spannende und lehrreiche Projektphase unter der Leitung von Isabelle Ruf-Weber zurück und bedankt sich ganz herzlich für die motivierende und herzliche Art von Isabelle, welche die Zusammenarbeit zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht hat. Gespannt blickt die Hönggermusik nun auf das neue Jahr und freut sich auf den Start von Enrico Calzaferri. 

Eingesandt von Fabienne Mergen-Felten

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