Eine Bergturnfahrt nach Göschenen

Die Damen des Turnvereins Höngg unternahmen Ende August eine Reise in die Innerschweiz.

Die Teilnehmerinnen der Turnfahrt in die Berge. (Foto: zvg)

Am Samstagmorgen um 6 Uhr versammelten sich 23 muntere Frauen des Turnvereins Höngg im Hauptbahnhof, um gemeinsam nach Göschenen zu fahren. Dort angekommen, wurde des Gepäck im Hotel Rössli deponiert, um anschliessend mit der Bahn zum Oberalppass zu fahren.

Beim folgenden Ausflug wurden zwei Gruppen gebildet: Jene, die es steil und holprig mochten, wanderten von der Talstation hinauf zur Fellilücke. Dort wurde im Windschatten von mächtigen Felsbrocken das Picknick verzehrt. Danach ging es gemächlicher über den Panoramaweg bis zum Restaurant Gütsch. Die andere, kleinere Gruppe, die es etwas gemütlicher wollte, fuhr mit der Gondel hinauf. Geplant war bis zur Mittelstation, doch da der Gipfel auf dem Schneehüenerstock inbegriffen war, liess sie sich die tolle Aussicht nicht entgehen.

Wieder bei der Mittelstation angekommen, begab sich die Gruppe auf den Höhenweg. Neben Panoramasicht und Bergsee gab es auch eine schöne Bergfauna und Bergkristalle zu entdecken. Die Bergbahn vom Gütsch brachte die Damen schliesslich hinunter nach Andermatt: Das «The Chedi Andermatt» lockte mit Kaffee sowie einer Boutique, bis die sportlichere Gruppe eintraf. Die Kameradinnen begaben sich dann zur Teufelsbrücke und in die Göschenenschlucht. Diese sorgte für Staunen, so gewaltig, wie sie ist. Am Ende des Tages bezogen alle ihr Zimmer im Rössli.

100 Treppenstufen

Am Sonntagmorgen wurden die Damen vom ortsansässigen Tourguide Kilian Elsässer erwartet. Die Route: Göschenen und der Gotthardstollen. Vorbei an Kirchen und anderen Sehenswürdigkeiten ging es in Richtung Bahnhof und Elsässer erzählte viele lustige Anekdoten. Unter anderem, dass in Airolo ein «Secondhand-Bahnhof» steht, nachdem dieser in Göschenen abgebaut und in Airolo wieder aufgebaut wurde. Das war billiger, als ihn neu zu bauen. Nachhaltigkeit war wohl schon im 19. Jahrhundert ein Thema.

Ein Höhepunkt wartete 100 Treppenstufen weiter unten: Die Mitglieder durften über die Staumauer laufen und die drei gewaltigen Bogenbrücken (für Postkutsche, Auto und Eisenbahn) betrachten. Ein weiterer Höhepunkt der Führung war ein alter Visierstollen, in dem eine Sprengung simuliert wurde. Interessante Details über den Bau, die Not der vom Sprengstaub gebeutelten Arbeiter, sowie Sitten und Bräuche aus jener Zeit konnten erfahren werden.

Die Gruppe besichtigte im Rahmen der Tour auch den Göschener Friedhof und das Denkmal von Louis Favre. Darunter war eine Gedenktafel mit allen 199 verunfallten Arbeitern des Gotthardtunnels angebracht. Schliesslich folgte das Mittagessen in der Kantine «Breiti». Dort wurde auch Carolin Hauer gedankt, die den Ausflug organisierte. Sie erhielt eine süsse Erinnerung aus Göschenen. Dann ging es auf den Rückweg. In Zürich angekommen, wurde im «Federal» auf das gelungene Wochenende angestossen.

Eingesandt von Sabine Anderegg und Andrea Solenthaler

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