Ein Wipkinger beim «Höngger»

Das Jahr 2020 hat sehr holprig begonnen und ist geprägt von weltweiten Krisen, Unsicherheit und negativen Schlagzeilen. Verheerende Buschbrände in Australien, eine gefährliche Konflikteskalation im Nahen Osten, ein neues Virus, das sich unheimlich schnell verbreitet und ganze Städte lahmlegt. Hinzu kommen Überbevölkerung, Hungersnöte, der Klimawandel und diverse andere Probleme, die bekämpft werden müssen. Man kann sagen, dass die aktuelle, globale Sorgenliste leider sehr lange und vielseitig ist.
Bei all diesen globalen Themen und Schlagzeilen kommt ein sehr wichtiger Aspekt unseres täglichen Lebens manchmal etwas zu kurz: das Geschehen in unserer lokalen Umgebung.
Denn auch wenn es wichtig ist, sich über die Dinge, die auf der Welt passieren auf dem Laufenden zu halten, sollte man nicht vergessen, den Fokus auch darauf zu richten, was vor der eigenen Haustüre im Quartier passiert. Auch Höngg ist in einem ständigen Wandel und es ist hier mehr los als man glaubt. Und das ist auch der Grund, warum ich ein Praktikum beim «Höngger» mache.
Ich bin im Nachbarsquartier Wipkingen geboren und aufgewachsen. Zum «Höngger» bin ich gekommen, weil ich bereits seit einiger Zeit für den «Wipkinger» als Freelancer Artikel geschrieben habe und nun, nach dem Abschluss meines Bachelorstudiums in Politikwissenschaft und Geschichte, die Möglichkeit erhielt, hier ein Praktikum zu absolvieren. Es ist ein grosser Unterschied, ob man in Wipkingen oder Höngg aufgewachsen ist. Die «Quartier-Rivalität» hier im Kreis 10, die ich einerseits durch Freunde aus Höngg und andererseits vor allem durch den Fussball und die Rivalität zwischen dem SV Höngg und meinem SC Wipkingen kennengelernt habe, ist immer wieder spannend zu beobachten. Ich kenne keine Person in Höngg oder Wipkingen, die offen zugeben würde, dass das jeweilige Nachbarsquartier besser wäre. Und das ist auch gut so. Jedes Quartier hat seinen eigenen Charakter, Traditionen und Quartiersstolz.
Ich freue mich nun, mein Nachbarsquartier von einer neuen Perspektive kennenzulernen und so mein Blickfeld auf den gesamten Kreis 10 zu erweitern. Die Schlagzeilen hier im «Höngger» werden vermutlich weniger Drama, Tod und Verheerung beinhalten als die der nationalen und internationalen Medien. Aber in der heutigen Zeit schadet es nicht, sich auch mit dem lokalen und vielseitigen Quartiersleben auseinanderzusetzen und ich bin sehr gespannt und voller Erwartung auf das kommende halbe Jahr.

Béla Brenn, Praktikant beim «Höngger»

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