Ein Sommer wie kein anderer

Alles etwas anders als sonst – und doch: Mit Spielplatzpfuus, «Fit und Ferien» – Programm und Sommerbauwoche hatte der Bauspielplatz auch im Sommer 2020 einiges zu bieten.

Lagebesprechung unter Baumeistern in der Sommerbauwoche.

Auch auf dem Bauspielplatz hat Corona die Saison 2020 ordentlich durchgewirbelt: Der «Böögg», das traditionelle Frühlingsfest auf dem Spielplatz, musste ausfallen, von März bis Ende Mai blieb der Spielplatz aufgrund des Lockdowns geschlossen und auch das Sommerfest, das normalerweise Ende August stattfindet, ist den Schutzmassnahmen zum Opfer gefallen. Und doch war auf dem Spielplatz auch diesen Sommer viel los: ab Ende Mai durften bei den «Rütihütten» mit entsprechendem Schutzkonzept und jeweils einer begrenzten Anzahl Kinder endlich wieder Nägel eingeschlagen, Bretter zurecht gesägt und Schlangenbrot gebraten werden – sehr zur Freude der kleinen Baumeister*innen, die schon sehnsüchtig auf eine Wiedereröffnung gewartet hatten.

Sleeping in the rain…

Zum gebürtigen Auftakt in die Sommerferien gehörte anschliessend wie jedes Jahr auch in dieser Saison der «Spielplatzpfuus». Zwölf Kinder und zwei Erwachsene trotzten in der Nacht vom 10. auf den 11. Juli den aufgrund heftiger Regenfälle in den frühen Morgenstunden doch eher etwas widrigen Bedingungen und übernachteten gemeinsam in den Hütten oder in mitgebrachten Zelten. Der guten Stimmung tat der Regen glücklicherweise keinen Abbruch, die Nachtruhe allerdings wurde doch etwas früher als gewohnt und gewünscht gestört – für ein gemütliches Ausschlafen war es dann doch ein klein wenig zu nass.

Fallen stellen und Werkzeuge bauen wie in der Steinzeit

Die Woche darauf präsentierte sich dagegen wieder heiss und trocken, so dass die Teilnehmer*innen des «Fit und Ferien – Programms» zum Thema «Steinzeit» die Häuschen nicht als Unterstand, sondern eher als Schattenspender zu nutzen wussten. 15 Kinder aus ganz Zürich hatten sich zu diesem Ferienangebot, das im Rahmen der von der Stadt Zürich angebotenen Ferienaktivitäten durchgeführt wurden, angemeldet und freuten sich darauf zu erfahren, wie die Menschen damals gelebt, wie sie gejagt und welche Werkzeuge sie hergestellt hatten. Unter Anleitung von Spielplatzleiter Martin Laub konnten sich die Kinder an diesen drei Tagen so richtig in die Steinzeit einfühlen und selbst einmal am eigenen Leib erfahren, wie schwierig es ist, mit einfachsten Werkzeugen und ohne neuzeitliche Hilfsmittel Kleider und Behausungen zu erstellen. Eine Herausforderung stellte auch das Zubereiten einer schmackhaften Mahlzeit dar: Wie lässt sich ein Feuer ohne Feuerzeug entfachen? was kann man zum Essen sammeln? Und vor allem: wie wird man davon wirklich satt?

Ungestört bauen und spielen – im Sommer wie im Herbst

Nach einer kleinen Sommerpause öffnete der Spielplatz schliesslich in der letzten Ferienwoche wieder für drei Tage seine Tore zur Ferienbauwoche. Alle Daheimgebliebenen oder Ferienrückkehrer konnten hier einmal drei Tage am Stück an ihren Häuschen bauen, zwischen den Hütten toben und einen Zvieri vom Feuer geniessen.
Nun ist die Ferienzeit bereits wieder vorbei und auch auf dem Bauspielplatz kehrt wieder Normalität ein. Bis Mitte November wird er weiterhin jeden Mittwoch- und Samstagnachmittag von 14 bis 17.30 Uhr geöffnet haben und steht allen Kindern vom Kindergartenalter (nur in Begleitung Erwachsener) bis zur sechsten Klasse gratis und ohne Voranmeldung zur Verfügung. Aktuelle Informationen zu den Öffnungszeiten finden sich jeweils auf Facebook oder auf der Homepage des Bauspielplatzes – in diesem Jahr weiss man ja nie genau, was noch zu erwarten ist.

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