Der neue SsangYong Rexton bringt die guten alten Zeiten zurück. 4,85 Meter lang und vor allem 1,85 Meter hoch ist er. Und nur schon die Motorhaube ist deutlich höher als das Dach eines Sportwagens. Ein richtiger Turm von einem Auto, das neben all den neuen Kompakt- und Micro-SUV etwas aus der Zeit gefallen wirkt. Die Grösse ist allerdings nicht nur Show. Wenn man die Heckklappe öffnet, hat man einen Kofferraum mit nahezu Turnhallenausmassen vor sich, auch die Passagiere haben auf allen fünf Sitzen Platz zum Verschwenden. Nimmt man die erstklassigen Geländeeigenschaften des Rexton – schön altmodisch mit zuschaltbarem Allrad und Untersetzung – dazu, dann bekommt man ein Fahrzeug, das vor Familienferien ebenso wenig kapituliert wie vor einem Pferdeanhänger, der über eine nasse Wiese gezogen werden soll. 3,5 Tonnen darf der Rexton schleppen. Das schaffen sonst nur weitaus teurere Geländewagen. Dass der Rexton in der getesteten mittleren Linie gut ausgestattet, aber nicht übertrieben luxuriös und deshalb bezahlbar ist, schlägt als weiterer Pluspunkt zu Buche. Ebenso die bequemen Sitze und der kräftige 2,2-Liter Dieselmotor, der sehr gut mit der gemütlichen, aber sanften 7-Gang-Automatik harmoniert.

Nicht mehr so traktorhaft

Das Fahrverhalten ist natürlich weit von einem modernen Kompaktauto oder einem Sport-SUV entfernt, aber keineswegs mehr so traktormässig wie bei den ersten Offroadern, an die der Rexton vom Charakter her erinnert. Wenn man keinen Wert auf Sportlichkeit legt, stört die etwas schwammige Lenkung genauso wenig wie die leicht nachwippende Federung. Dafür überzeugt der Rexton auf der Autobahn mit einem guten Geradeauslauf und einem erstaunlich niedrigen Lärmpegel. Was die SsangYong-Ingenieure hingegen nicht ganz hingebracht haben: dem grossen SUV den Durst abzugewöhnen. 8,5 Liter auf 100 Kilometer verbrauchte er im Test, bei vielen Kurzstrecken sind zweistellige Verbrauchswerte aber fast unvermeidlich. Das ist nicht mehr zeitgemäss. Auch, dass der Diesel über keine Abgasnachbearbeitung mit Harnstoff verfügt, macht ihn aus umwelttechnischer Sicht zum Problemfall.