Ein Jodel den Jubilaren von Heilig Geist

Was veranlasste 24 Frauen und 13 Männer der Jahrgänge 1936, 1931, 1926 und 1921 am letzten Sonntag, 5. Juni, in den Gottesdienst in die katholische Kirche zu pilgern? Natürlich ihr Glaube – und: eine Einladung zum beliebten Jubilarenanlass.

Zufriedene Gesichter am Jubilarenanlass der katholischen Pfarrei.
Die Geburtstags-Gratulantengruppe im «Service».
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Wer in diesem Jahr 80-, 85-, 90- und 95-jährig wird, feiert sein Jubiläum just in einem kirchlichen Jubeljahr. Papst Franziskus erklärte mit dem Öffnen der Heiligen Pforte am 8. Dezember ein Jubeljahr der Barmherzigkeit. An dieses «doppelte» Jubilieren erinnerte auch der beliebte Jubilaren-Anlass der Pfarrei Heilig Geist. Im Gottesdienst wurde der Jubel zusätzlich unterstrichen durch die von der Jodelchorgemeinschaft Wipkingen/Waldegg und St.Jakob gesungene Jodelmesse von Jost Marty. Jubel und Jodel passen gut zusammen. Kein Wunder, wurde auch in der Predigt dem Thema «Jubeljahr» nachgegangen. Interessant war es zu hören, welche Ursprünge das Wort im Alten Testament und in der hebräischen Sprache hat. Und wie alles mit einem von Gott geschenkten «Neuanfang» in Zusammenhang steht. Ob man wirklich mit 80, 85 oder gar 90 und 95 Jahren nochmals neu anfangen kann? Vielleicht nicht dem äusseren Erscheinen nach. Aber im Geist ist eine neue Wende, ist neue Hinwendung immer möglich und nötig – und wird durch die Kraft des Glaubens mitgeschenkt.

Anstossen beim Apéro

Nach dem Gottesdienst gab es für alle einen Apéro und damit die Gelegenheit, mit den Jubilaren ins Gespräch zu kommen und auf ihr Wohlergehen anzustossen. Turnusgemäss verwöhnten diesmal die Mitglieder der Kirchenpflege die Apérogäste. Der Jodelchor unter der Leitung der Dirigentin Vreni Steiner liess weitere Kostproben seines Könnens erklingen. Auch wer nicht primär ein Liebhaber des Jodelgesangs ist, konnte erfahren, wie diese Töne direkt in den Bauch und ins Herz gehen und es von innen erwärmen und erhellen.
Nach dem Pfarrei-Apéro begaben sich die eingeladenen Jubilare und ihre Begleitpersonen in den festlich geschmückten Saal, wo sie von der verantwortlichen «Gastgeberin» Patricia Lieber, der sozialdiakonischen Mitarbeiterin der Pfarrei, herzlich willkommen geheissen wurden.
Nach der Vorspeise begrüsste der Pfarreibeauftragte ad interim, Matthias Braun, die Jubilare. Er ermutigte, auch anlässlich eines hohen Geburtstagsjubiläums den Blick nicht wehmütig rückwärts zu richten, sondern mutig vorwärts zu schreiten, im begründeten Vertrauen darauf, dass Einer immer mitgeht. So wie es in den Schlusszeilen eines Gedichts von Klaus-Peter Hertzsch heisse: «Und wir verstehen zuletzt: Das Ziel ist mitgegangen, denn der den Weg beschliesst und der ihn angefangen, der Herr der Zeit, geht alle Tage mit.»

Panflöte und Klavier

Musikalisch umrahmt wurde der Anlass von Panflöte und Klavier, virtuos gespielt von Jürg Frei, Panflötist und Panflötenbauer aus Langnau am Albis, und von Pius Dietschy am Flügel. Die Gäste genossen die Musik und die Erläuterungen dazu. Etwa die bei Ovid nachzulesende Geschichte über den griechischen Naturgott Pan, der die Nymphe Syrinx in liebestoller Absicht verfolgte. Die beiden Musiker spielten verschiedene musikalische Genres und zeigten die Wandelbarkeit und Einsatzfähigkeit der Panflöte: mal leiser, mal dramatischer. Man hörte viel Lob, die Gäste waren zufrieden und genossen es sehr.

Ingredienzen des Fests

Fein essen, miteinander ins Gespräch kommen, die Freude teilen und gute Musik – das sind die jährlich wiederkehrenden Ingredienzen des Jubilarenanlasses. Sie sollen wirken wie ein Bad im Jungbrunnen. Viel zur Wohlfühlstimmung beigetragen haben auch die Frauen der Gratulantengruppe und drei Firmanden mit ihrem freundlichen Service. Den grössten Applaus erntete verdientermassen die Männerkochgruppe «Les amis de la casserole», welche für die Jubilare ein veritables Festtagsessen hingezaubert hatte, und Emil Loppacher, der das tolle Dessert mit «Schnaps-See» kreiert hatte. So lässt es sich leben – und aufleben – bis zum nächsten Jubiläum dieser Jahrgänger und Jahrgängerinnen in fünf Jahren.

Eingesandt von Pia Föry, Pfarrei Heilig Geist

 

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