Als der prächtig geschmückte Suuserwaren mit Fanfarenklängen auf den Kirchplatz einzog, gefolgt vom OK Wümmetfäscht, konnte endlich der Startschuss für das 45. Wümmetfäscht gegeben werden. Mehr als ein Jahr Planung und Vorbereitung gingen dem dreitägigen Höngger Fest voraus, das erstmals von einem Co-Präsidium – Nicole Kraft und Rolf Pulfer – geleitet wurde.

Beide begrüssten am Freitagabend die zahlreichen Gäste und gaben jenen Personen eine Bühne, die für den Höngger Wümmet sorgen: Stadtwinzerin Karin Schär vom Rebberg Chillesteig, Daniel Wegmann vom Wein & Obsthaus Wegmann und Urs Zweifel von der Zweifel 1898 AG. Alle drei kamen quasi direkt von der Weinlese.

«Heute war der erste Tag, an dem wir arbeiten konnten, ohne dabei den Wetterbericht zu beachten», so Wegmann freudig. Man habe den Plausch gehabt. Auf die Frage, was das Rebjahr 2024 bringen wird, antwortete Schär: «Wir waren sehr überrascht von den schönen Trauben in diesem doch schwierigen Jahr.»

Zweifel fügte an, dass es «grundsätzlich gut aussehe», auch wenn das Jahr quantitativ nicht so gut ausfallen werde wie die letzten zwei. «Aber wir werden spannende Weine erhalten», war sich der Önologe sicher. Mit dem anschliessenden Anstich des Suuserfasses nahm das Fest seinen Lauf, von denen einige Höhepunkte in dieser «Höngger»-Ausgabe abgebildet sind.

Ein Ritt auf dem Chillesteig

Da bei dieser Ausgabe des Quartierfestes kein Umzug und keine Gewerbeschau auf dem Programm standen, feierte am Samstag ein Spieleparcours die Premiere, bei dem die Teilnehmenden auf dem Wümmetmarkt spannende Aufgaben lösen konnten. Diesen eröffnete Stadtpräsidentin Corine Mauch, die auf Einladung der Zunft Höngg das Wümmtfäscht besuchte.

In dieser rund einen Stunde erlebte Mauch allerhand: einen Apéro bei der «Wiilaube», einen Spaziergang über das Festgelände, ihren Auftritt auf der Kleinkunstbühne und schliesslich einen Ausritt auf dem Chillesteig. Gutgelaunt setzte sich die Politikerin auf ein Pferd namens Mathilde. «Wackelig» sei es gewesen, sagte sie anschliessend lachend. Generell, so Mauch, sei es eindrücklich, wie viele Menschen sich ehrenamtlich und für das Fest engagieren. Allein bei den Freiwilligen waren es rund 250 Personen, die in den verschiedensten Ressorts mit anpackten.

Gegenseitige Hilfe

Das durchgehend trockene und sonnige Wetter sorgte an allen drei Tagen für viel Publikum. «Wir gehen aktuell von insgesamt über 10 000 Personen aus», so Kraft. Zudem sei der Umsatz in der Festwirtschaft um rund 50 Prozent höher als vor zwei Jahren, konkrete Zahlen liegen aber noch nicht vor.

Das OK-Team war im Hintergrund ständig auf Draht. «Unsere Zusammenarbeit war zu jeder Zeit super, alle haben allen geholfen», so Kraft. Es war eine grossartige, positive Energie im OK, die Unmögliches wieder möglich machte, sagt auch Pulfer. Aber nicht nur innerhalb des Gremiums, sondern auch ausserhalb: «Als der Raclettekäse auszugehen drohte, half uns kurzerhand eine Privatperson mit eigenem Käse aus.» Man habe eine grosse Welle der Unterstützung aus dem ganzen Quartier erfahren, ergänzt der Co-Präsident.«Es war ein absolut tolles Fest», schwärmt Kraft.

Eines, das ohne grössere Zwischenfälle verlief. Die Verantwortung für den Sanitätsdienst hatte der Samariterverein Zürich-Höngg. Laut diesem wurden 14 Personen behandelt, meistens wegen Insektenstichen oder Schürfwunden. Eine Person musste nach einem Sturz allerdings hospitalisiert werden.