Ein Abschiedsfest für Zunftmeister Daniel Fontolliet

Dieses Sechseläuten war für den Höngger Zunftmeister Daniel Fontolliet der letzte zünftige Grossanlass vor seinem Rücktritt im kommenden Herbst. So feierte die Zunft primär eine zunftmeisterliche Abschieds-Party und erst in zweiter Linie ein Frühlingsfest.

Happy Birthday: Ein Kuchen olympischen Ausmasses zum Zunftmeister-Geburtstag.
Zunftmeister Daniel Fontolliet: Ein Höngger Waggis grüsst Basel.
Zunftmeister Daniel Fontolliet umringt von den Ehrengästen Dr. Hans-Peter Wessels, Basler Regierungsrat, Nubya, Jazz- und R&B-Sängerin und Beni Turnherr.
Die stolzen Reiter der Zunft Höngg machen sich auf den Weg in die Stadt.
Früh übt sich, wer ein Zoifter werden will.
Die stolzen Reiter der Zunft Höngg.
Die stolzen Reiter der Zunft Höngg.
Bei den Reitern sind auch Frauen willkommen.
Nick Brian hoch zu Ross.
Zunftmusik aka Musikverein Höngg.
Letzte Vorkehrungen werden getroffen.
Luise Beerli freute sich sehr über die Einladung der Zunft Höngg.
Die eingeladene 3. Klasse der Schule Riedhof mit Lehrerin Ruth Stössel
Warten auf das Extratram.
Blumen stehen den Zoiftern gut.
Zunftmeister Daniel Fontolliet winkt zum Abschied
Ein Extra-Tram voller Zoifter
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Geburtstag am Sechseläuten-Montag, schöner kann eine Zunftmeister-Karriere kaum enden. Und selbst das Wetter spielte mit: Entgegen den Unkenrufen des Wiediker Zunftmeisters und renommierten Meteorologen Felix Blumer, der einen Dauerregentag prognostiziert hatte, blieb das Wetter eigens für den Höngger Zunftmeister regenfrei, melodramatisch-emotional-bewölkt und angenehm warm. Auch musikalisch war nichts so ganz normal: Für einmal drängte «Happy Birthday», von der Festgesellschaft selbst wie auch von den besuchenden Zünften auf der Höngger Stube am Abend in zahlreichen Ständchen in mehr oder minder guter Qualität dargebracht, den Sechseläutenmarsch auf den zweiten Rang ab.

Ehren- und Spontangäste

Basel-Stadt hat vieles, was Zürich auch hat, und einiges davon hat mindestens Zürcher Grösse, wenn nicht sogar mehr: Kulturstadt, Stadt der Museen, eine Chemie-Metropole. Der Roche-Tower von Herzog und De Meuron, 2015 eingeweiht, übertrifft mit 178 Meter den 126 Meter hohen Zürcher Prime Tower massiv. Und die Basler Fasnacht ist – im Gegensatz zum Zürcher Sechseläuten – seit Dezember 2017 auch in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Basel ist also nicht nur die Stadt der «Drummler und Pfyffer», sondern weit mehr. Und davon konnte sich die Höngger Festgesellschaft dieses Jahr persönlich überzeugen: Neben Ehrengast und Fernsehlegende Beni Thurnheer, winterthurstämmig, der in seiner Rede Einblicke in die Welt des Fernsehens heute («Hauptsache es flimmert – ein Leben mit dem Fernsehen») gab, zeigten die beiden Ehrengäste aus dem Gastkanton Basel eine Stadt ausserhalb des Gewöhnlichen:

Dr. Hans-Peter Wessels, Basler Regierungsrat und sozialdemokratischer Vorsteher des Bau- und Verkehrsdepartements, wird in Basel als Verhinderer des Individualverkehrs wahrgenommen, der darüber hinaus noch St. Galler Dialekt spricht. Dass er unter anderem die Bewilligungspflicht für Velounterstände aufgehoben hatte, machte ihn zur Zielscheibe der lokalen Presse blocher’schen Diktats und aller Fasnachtscliquen. Aber eben: Gegenwind formt den Charakter.
Nubya, Jazz- und R&B-Sängerin: Als Tochter eines nigerianischen Vaters und einer Schweizerin ist sie in Basel aufgewachsen. Im Alter von 16 Jahren hört sie Whitney Houston singen und weiss sofort: «Ich werde Sängerin». Sie zieht nach der Matur nach New York, schreibt sich an der New School Jazz Academy ein und tourt abends durch die Bars der Lower Eastside. Zurück in Basel immatrikuliert sie sich für ein Wirtschaftsstudium an der Universität und singt in diversen Blues- und Jazzbands. 2000 wird sie ins Vorprogramm von Whitney Houston im Zürcher Hallenstation gebucht; der als Playback geplante Auftritt scheitert, da die Sound-Anlage aussteigt. Sie singt spontan, live und ohne Technikunterstützung einen Gospelsong, begleitet einzig von einem Pianisten. Ein Wendepunkt in ihrer Karriere. Und davon konnte sich die Festgesellschaft heute vor Ort selbst ein Bild machen: Mit «My way» überzeugte Nubya alle von ihrer phänomenalen Stimme. Während des Mittagessens besuchte eine Kinderdelegation der Zunft Schwamendingen den Zunftmeister und überbrachte ihm die Geburtstags- und Glückwünsche ihres Zunftmeisters Pascal Pauli.

Zunftbesuche am Abend

Nach dem Nachtessen im «Au Premier» im Zürcher Hauptbahnhof empfingen der Höngger Zunftmeister und seine Stubenhocker die Auszüge der Zunft zu Oberstrass, der Zunft zur Saffran und der Schmiden-Zunft. Die Sprecher gratulierten Daniel Fontolliet, umrahmt von dargebrachten Geburtstagsständchen, und überbrachten die Glückwünsche und Grüsse ihrer Zunftmeister Rolf A. Siegenthaler (Oberstrass), Dr. Alex Rübel (Saffran) und Rolf Schläpfer (Schmieden).
Der Höngger Auszug besuchte zur selben Zeit mit brennenden Zünfterlaternen und angeführt vom Zunftspiel die Zunft zu den Drei Königen, wo Sprecher Florian Schaub dem Zunftmeister Walter Käser die Höngger Grüsse übermittelte. Anschliessend würdigte Martin Dübendorfer auf der Zunft zu Wiedikon den bereits oben wegen seiner suboptimalen Wetterprognose erwähnten Zunftmeister Felix Blumer, und zu guter Letzt war ein Besuch bei der Zunft Hottingen angesagt, wo Sprecher Robin Neuhaus deren Zunftmeister Marcus Grethener einer eingehenden Überprüfung unterzog.

Eingesandt von Ueli Friedländer

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