Dieses Winterkonzert wird revolutionär

Die Sinfonietta Höngg lädt zum traditionellen Winterkonzert mit dem Pianisten Florian Läuchli ein. Das Programm ist voller Kontraste.

Der Pianist Florian Läuchli. (Foto: zvg)

Am 11. Oktober 1830 spielt der 20-jährige Chopin in Warschau die vielumjubelte Uraufführung seines Klavierkonzerts in e-moll. Es ist der Vorabend des sogenannten Novemberaufstandes, einer Revolte, mit der Polen vergeblich versuchte, das russische Joch abzuschütteln.

Revolutionär ist auch Chopins Stück, nicht nur wegen des heroischen Gestus im ersten Thema des Kopfsatzes, sondern vor allem wegen des horrenden Schwierigkeitsgrades des Klavierparts, der an den Solisten nie dagewesene Anforderungen stellt.

Eine Revolution anderer Art hat Felix Mendelssohn ein Jahr zuvor in Berlin vollzogen: Bis dato war in den Konzertsälen Europas ausschliesslich die Musik der jeweiligen Gegenwart erklungen. Der 20-jährige Mendelssohn schaffte es aber, die seit Bachs Tod 80 Jahre zuvor nie mehr gespielte Matthäuspassion für ein begeistertes Publikum aufzuführen. Dieses Ereignis bedeutet eine Zäsur in der Musikgeschichte.

Schliesslich wird die Sinfonietta Höngg drei Sätze aus der «Reformationssinfonie» von 1830 Bachs Orchestersuite Nr. 3 gegenüberstellen, welche exakt 100 Jahre zuvor entstanden ist. Dazwischen liegt ein bewegtes Jahrhundert: Aufklärung, Französische Revolution, napoleonische Kriege, Restauration und eben die Aufstände von 1830.

Mit dem Winterthurer Pianisten Florian Läuchli ist ein Künstler zu Gast, der bereits als Solist des Grieg- sowie des fünften Beethoven-Konzertes mit dem Höngger Orchester in Erscheinung getreten ist.

Winterkonzert

Bach: Orchestersuite Nr. 3 D-Dur BWV 1068

Chopin: Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op.11

Mendelssohn: Sinfonie Nr. 5 D-Dur op.107, «Reformations­sinfonie»

Sonntag, 28. Januar, 17 Uhr

Reformiertes Kirchgemeindehaus, Ackersteinstrasse 190

Vorverkauf & Platzreservation: www.sinfonietta-hoengg.ch

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