Die Weisspappel wurde gefällt

Beim zweiten Anlauf hat es funktioniert: Die kranke Weisspappel beim Sonnegg wurde in rund fünf Stunden gefällt. Staunen vermischte sich mit Melancholie.

Während der Fällung der Pappel am 26. März 2024. (Foto: Dagmar Schräder)
Während der Fällung der Pappel am 26. März 2024. (Foto: Dagmar Schräder)
Während der Fällung der Pappel am 26. März 2024. (Foto: Dagmar Schräder)
Während der Fällung der Pappel am 26. März 2024. (Foto: Dagmar Schräder)
Während der Fällung der Pappel am 26. März 2024. (Foto: Dagmar Schräder)
1/5

Der riesige Kran, der vergangenen Dienstag beim Sonnegg zu sehen war, machte Eindruck: Nachdem am 6. März die Fällung der kranken Weisspappel wegen eines sogenannten Tree-Trimmers mit zu kurzen Greifarmen abgesagt wurde, schlug schliesslich am 26. März die letzte Stunde für den 85-jährigen und 28 Meter hohen Baum. Wobei es sich um rund fünf Stunden handelte, die nötig waren, um die Pappel zu fällen.

Bereits ab dem frühen Morgen versammelten sich immer wieder Schaulustige im Zentrum von Höngg – das in sicherem Abstand, denn die Aktion war nicht ohne Risiko.

Zwei Mitarbeiter der Baumpflege wurden für die Fällung per Kran in die Krone der Pappel gehoben, wo sie sich, mit Seilen gesichert, mit Kettensägen ans Werk machten. Dabei wurde jeweils ein Stück des Baumes – zuerst die Äste, dann der Stamm – mit dem Kran gesichert, die Säge wurde jeweils unterhalb angesetzt. «Beim zweiten Anlauf hat nun alles geklappt», sagt Jasmine Cedraschi, Immobilienbewirtschafterin der reformierten Kirchgemeinde Zürich.

Schade, aber notwendig

Die Aktion sorgte für Staunen, gleichzeitig auch für Melancholie. «Es ist schade, dass wir die Pappel verlieren», sagte eine Passantin. Ergänzte aber, dass es für die Sicherheit notwendig sei. Denn sollte die Krone aufgrund der hohlen Stellen im Stamm einbrechen, könnte der Schaden immens sein (die «Höngger Zeitung» berichtete).

Schliesslich endete die einst so stolze Pappel mit ihren 24 Tonnen in einem Container auf der Bauherrenstrasse. Fast das gesamte Holz ging an ein Holzwerk. «Wir hatten eine Anfrage eines Künstlers, der aus dem Holz eine Skulptur machen wollte, aber weil das Pappelholz sehr weich ist, mussten wir absagen», sagt Cedraschi.

Der Wurzelstock wird in naher Zukunft ausgefräst und das Loch mit guter Erde aufgefüllt. Im Herbst soll dort ein neuer Baum gepflanzt werden.

An die Pappel erinnern aktuell fünf Baumrugel, die eine Weile dort bleiben sollen und zum Platznehmen einladen. Laut Daniel Morf, Sigrist und Leiter Hausdienst im Kirchenkreis zehn, wurden diese von einem gesunden Ast abgetrennt.

0 Kommentare


Themen entdecken