Die Rose wird wieder zur Rose

Bereits im Mai 2023 wurde die ehemalige Socar-Tankstelle Rose am Meierhofplatz demontiert und das dazugehörige Ladenlokal abgerissen. Seither ist aber nicht mehr viel passiert. Der «Höngger» hat nachgefragt.

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Aus Werkstatt und Tankstelle wird ein Wohnhaus mit vier Wohnungen. (Visualisierung: Knörr Architekten)

Die Geschichte der Tankstelle Socar Service Rose an der Limmattalstrasse 159, direkt am Meierhofplatz, bewegt die Höngger*innen, gehörte der Betrieb doch zu den Traditionsbetrieben des Quartiers. 42 Jahre lang führte Inhaber Heinz Huber die Tankstelle mit Werkstatt und kleinem Shop. Im Oktober 2022 wurde die Tankstelle geschlossen (der «Höngger» berichtete), der Inhaber verabschiedete sich von seiner Kundschaft. Im Mai folgte die Demontage der Zapfsäulen, das Ladenlokal wurde nach einer Asbestsanierung anschliessend abgerissen. Seither jedoch hat sich anscheinend nicht mehr viel getan. Wie wird es hier weitergehen? Der «Höngger» hat mit Inhaber Huber und dem für den Neubau zuständigen Architekten Marcel Knörr gesprochen.

Planung mit unvorhergesehenen Wendungen

Die Planung von Abriss und Neubau habe in den vergangenen Jahren ein Auf und Ab erlebt, berichten die beiden. Bereits im Jahr 2021 hatte Huber Knörr damit beauftragt, einen Neubau für das Grundstück zu planen. Der Architekt entwarf daraufhin ein Wohnhaus mit vier Wohnungen in zeitgenössischer Architektursprache, klarer, einfacher Volumetrie und einem Flachdach. Im Erdgeschoss war damals noch der Weiterbetrieb eines Shops geplant, auch die Tankstelle sollte noch weitergeführt werden. Im November 2021 erfolgte die Baubewilligung durch die Stadt, ein Rekurs aus der Nachbarschaft gegen das Projekt wurde im Mai 2022 zurückgezogen.

Im September 2022 musste das Team jedoch eine erneute Baueingabe machen, weil sich die Rahmenbedingungen geändert hatten: Der Weiterbetrieb der Tankstelle war nicht mehr geplant, der Umsatz sei laut Socar zu gering gewesen. Auch die Pläne für den Laden wurden wegen mangelnder Laufkundschaft und dem neuen Sonntagsverkaufsverbots zugunsten einer weiteren Wohnung im Erdgeschoss beerdigt. Die Planänderungen erforderten einigen Aufwand, auch aufgrund von inzwischen strengeren Schallschutzvorgaben des Kantons.

Anfang Januar 2024 schliesslich wurde der Bauentscheid durch den Stadtrat verschickt. «Nun sind wir zuversichtlich, dass wir im Verlauf des Aprils mit den Bauarbeiten auf dem Gelände beginnen können», erklären Knörr und Huber. Die Fertigstellung des Neubaus ist für Oktober 2025 geplant. Von den vier geplanten Wohnungen sind zwei bereits verkauft, eine wird Huber selber beziehen. Das Gebäude soll dann wieder den Namen «Rose» erhalten.

Ein Ort mit Geschichte

Dieser Name hat nämlich bereits eine lange Geschichte: Von 1832 bis 1959 stand an ebendieser Stelle die Gastwirtschaft Rose. Tanken konnte man hier auch damals schon, allerdings kein Benzin: Die Rose war die erste Wirtschaft in Höngg, in der Bier ausgeschenkt wurde.

Zur Wirtschaft gehörte nicht nur das Restaurant, sondern auch eine Bäckerei und sogar eine Kegelbahn. Nach dem Abriss wurde eine Werkstatt mit Shop sowie einer Tankstelle gebaut, welche zunächst als Esso-Tankstelle betrieben und anschliessend von Socar übernommen wurde.

1 Kommentare


Knecht Emma

1. April 2024  —  19:10 Uhr

Das ist ja aber wirklich die speziellste Visualisierung seit Jahren. Kein Millimeter der Umgebung ist korrekt. Schade, dass solche Sachen noch publiziert werden.

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