Klar, es gab schon einfachere Entscheide. Reisen oder nicht? Trainingslager oder nicht? Das Thema nahm einige Diskussionsrunden und Hürden. Schliesslich standen die letzten zwei Jahre im Zeichen einer kleinen Kugel, deren Stacheln aggressiver stechen als Vinnie Jones, der britische Schau- und frühere Fussballspieler, in seinen besten Jahren. Andererseits hatte man das letzte Trainingslager der Ersten Mannschaft des SV Höngg im Februar 2020 erfolgreich gestalten können, bevor besagte Kugel bekanntlich alles stoppte. Würde sich dieses Jahr mit einem Schritt in Richtung Normalität ein Kreis schliessen können?

Hartes Training, keine Verletzungen

Es gab einiges abzuklären, Szenarien durchzuspielen, Risiken abzuwägen. Die Planung und Vorbereitungen drehten sich mehrheitlich um Dinge wie Impftermine, Booster, Zertifikatsgültigkeitsdauer, FFP2-Masken oder Selbsttests. Schliesslich gab es grünes Licht für die Durchführung. Die Vorfreude auf die Rückkehr in den Parador El Saler war gross. Und spätestens nach Ankunft im sonnigen Valencia trat dann endlich auch die grosse Kugel aus Leder in den Fokus. Cheftrainer Ivan Previtali und Assistent Hugo Soto Couceiro leiteten gekonnt durch die Einheiten. Technik, Kraft, Ausdauer, Abschlüsse, das Programm war vielseitig. Auch das traditionelle Jogging zum Sonnenaufgang fand zur Freude des Team-Managers Platz im Wochenplan. Die Umstellung auf tägliche Trainings mit bis zu drei Einheiten verlangte den Spielern einiges ab. Ganz so ohne ist das Profileben eben doch nicht. Die Verletzungs- und Grippe-Hexe vergangener Jahre konnte aber für einmal erfolgreich ausgesperrt werden.
Und so war die Woche ein voller Erfolg, sowohl sportlich als auch für die Team-Bildung. Gerade letzteres wurde die ganze Woche über grossgeschrieben, denn für viele Spieler war es das erste Trainingslager mit dem Höngger «Eis». Neben der Arbeit auf dem Platz sind die Aktivitäten daneben daher ebenso wichtig. Mit dem Matchbesuch bei UD Levante konnte der persönlichen Groundhopping-Liste ein weiteres Stadion hinzugefügt werden. Der obligate Team-Event wiederum führte ins Padel-Tennis-Center, wo mehr oder weniger gekonnt Bälle an die Glaswand und übers Netz gespielt wurden.
Den letzten Erfolg auf dem Platz holte sich traditionsgemäss Team «Alt». Neben dem Platz durfte sich aber die ganze Mannschaft als Siegerin fühlen. Gesund, motiviert und mit Vorfreude auf den Rückrundenstart landete man zurück in Zürich. Bereit, die gute Ausgangslage «ufem Hönggi dihei» zu verteidigen.