Quartierleben
Die Reaktionen auf den «Blick in die Unendlichkeit»
Die Stadt veröffentlichte das Ergebnis des Architekturwettbewerbs für die Erweiterung der Schulanlage Vogtsrain. An einer Quartierinformation wurde das Siegerprojekt präsentiert, während zehn Tagen konnte es besichtigt werden.
12. Dezember 2024 — Dagmar Schräder
Nach dem Riedhof das Vogtsrain: Die Erweiterung der Schulanlagen in Höngg war bereits mehrfach Thema in dieser Zeitung. Während der Architekturwettbewerb zum Erweiterungsbau beim Schulhaus Riedhof im vergangenen Jahr durchgeführt worden war und in der Zwischenzeit bereits das Provisorium bezogen ist, wurde der Wettbewerb für den Ausbau der Anfang der 1970er-Jahre im brutalistischen Stil erstellten Schule Vogtsrain im November abgeschlossen.
An der öffentlichen Quartierinformation im Ausstellungspavillon Werd informierte das Amt für Hochbauten am 21. November über die Wettbewerbsbeiträge sowie über das Siegerprojekt. 20 Personen aus der Anwohnerschaft wohnten der Informationsveranstaltung bei.
Ein Ersatzneubau
Nicht nur das siegreiche Projekt «Blick in die Unendlichkeit» wurde vorgestellt, sondern ebenso die drei weiteren Preisträger*innen. Insgesamt zehn Projekte hatten die Vorauswahl bestanden und waren zum Wettbewerb zugelassen worden. Sie hatten die Aufgabe zu bewältigen, einen Ersatzneubau anstelle des ehemaligen Personalwohnhauses zu planen, der Platz für sechs Primarklassen mit Gruppenräumen, Verpflegungs- und Betreuungsinfrastruktur, Handarbeits- und Werkräume sowie eine Bibliothek und ein Teamzimmer bietet.
Dabei erwies sich der Umgang mit den schützenswerten Bauten und der Umgebung, so ist es dem Jurybericht zu entnehmen, bei der Planung als besondere Knacknuss: «In der Diskussion zeigte sich, dass die massstäblich-volumetrische Einordnung in den Kontext der historischen Gesamtanlage und der umliegenden Bauten sowie die Einbettung in die Topografie zentrale Herausforderungen des Wettbewerbs darstellten.»
Das Siegerprojekt von MSA Meletta Strebel Architekten AG und Uniola Landschaftsarchitektur habe im Vergleich zu den anderen Wettbewerbsbeiträgen in Bezug auf die Zielerstellungskosten am besten abgeschnitten, sagt Ursula Tschirren vom Amt für Hochbauten. Meletta Strebel Architekten sehen einen Neubau in Beton-Holz-Hybridbauweise vor, der sich nach oben, zur Ferdinand-Hodler-Strasse, als dreigeschossiges Gebäude präsentieren wird. Der Eingang des neuen Gebäudes wird sich bei der Ferdinand-Hodler-Strasse, im Arealinnern neben dem Allwetter-Sportplatz, befinden.
Kritische Stimmen
Die Wahl des Siegerprojekts sei auch beim Publikum der Informationsveranstaltung gut angekommen, erklärt Tschirren. Das Siegerprojekt sei dasjenige, dass in Bezug auf die Gebäudehöhe «am rücksichtsvollsten mit dem Gebäudebestand der Schulanlage Vogtsrain und den Umgebungsbauten umgeht».
Allerdings seien nicht alle Anwohnenden gleichermassen angetan, erklärt Tiziana Werlen Oberti, die als Vertreterin des Quartiervereins Höngg Teil der zwölfköpfigen Jury war. Es gebe auch Reaktionen aus der Nachbarschaft, die ihre eigenen Wohnungen durch den geplanten Bau im Wert gemindert sehen, sagt sie. Werlen Oberti selbst beurteilt ihre Teilnahme als «sehr interessant, lehrreich und spannend». Die Jury habe sehr genau gearbeitet, denn es sei klar, es gehe um die Zukunft «unserer Kinder», wie sie sagt.
2027 soll es losgehen
Die Erstellung des Ersatzneubaus ist für den Zeitraum von 2027 bis 2029 vorgesehen. In zwei weiteren Etappen, von 2032 bis 2034 und von 2034 bis 2036, ist die Instandsetzung des bestehenden Schulhauses geplant.
Die exakte Höhe der Kosten für Neubau und Instandsetzung steht noch nicht fest, auch der Ausführungskredit ist noch nicht beantragt. Mit einer phasenüblichen Kostengenauigkeit von plus/minus 25 Prozent werden im Jurybericht Zielerstellungskosten in der Höhe von rund 20 Millionen Franken (exklusiv Reserven und Mehrwertsteuer) für den Erweiterungsbau geschätzt.
Die Erstellungskosten für die Instandsetzung der bestehenden Bausubstanz sind darin nicht eingerechnet. Sobald das Bauprojekt und der Ausführungskredit für die Erweiterung und die Instandsetzung vorlägen, so Tschirren, werde die Stadt das Quartier weiter informieren.
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