Die (kirchliche) Zukunft gemeinsam gestalten

Unter diesem Motto standen vier Grosskonferenzen, die zwischen März 2015 und Januar 2016 in Zürich mit jeweils etwa 180 Delegierten aus den 34 reformierten Kirchgemeinden stattfanden. Das Ziel: «Eine einzige Kirchgemeinde Stadt Zürich», wie es die Reformierten im September 2014 beschlossen haben.

Zwingli blickt nach Höngg im neuen Kirchenkreis.

80 Meter Tischtücher vollgeschrieben, 50 Liter Kaffee und 153 Liter Mineralwasser getrunken, 124 gelbe Punkte geklebt: So präsentieren sich einige Fakten, die zeigen, mit welchem Engagement und Einsatz an diesen Wochenenden gearbeitet, ausgetauscht, debattiert und um tragfähige Lösungen gerungen wurde. Parallel dazu fanden Fachdialoge mit kirchlichen Berufsgruppen und intensive Gespräche mit den Kirchgemeinden statt.

Grundlagen erarbeitet

In dieser ersten Reformphase wurden Grundlagen erarbeitet, bevor ab Sommer 2016 in einer zweiten Phase die Vorbereitung zur Umsetzung in Angriff genommen und getestet wird. Nebst ersten Entwürfen zu Organisationsformen und Führungsmodellen entstand in dieser Zeit eine fruchtbare Gesprächskultur, die eine gute Basis für die weiteren Arbeiten und Herausforderungen der Reform bildet. Der Reformprozess ist sowohl für Mitarbeitende wie auch Kirchenpflegen und Freiwillige anspruchsvoll und intensiv, verbunden mit Unsicherheiten, Verlustängsten, Loslassen, aber auch Hoffnung und Begeisterung für ein neues «Kirche-Sein».

Neuer Kirchenkreis «Wipkingen West – Höngg – Oberengstringen» entsteht

Gemäss dem richtungsweisenden Vorentscheid der Zentralkirchenpflege, kurz ZKP, vom 2. Dezember 2015 soll die neue Kirchgemeinde Stadt Zürich ab 2019 in einem Kirchenparlament, einer Kirchenpflege und in zehn Kirchenkreisen organisiert sein.
Wie die Strukturen, Kompetenzen und Aufgaben zukünftig geregelt sein werden, ist allerdings noch nicht entschieden. Die neue Kirchgemeindeordnung muss dem Stimmvolk vorgelegt werden. Nachdem sich die Kirchgemeinde Oberengstringen im vergangenen Herbst für einen Verbleib im Stadtverband Zürich entschieden hat und Wipkingen den Weg zu einer Teilung seiner Kirchgemeinde in Ost und West einschlug, wurde klar, dass sich Höngg mit Oberengstringen und Wipkingen West zusammenschliessen wird. Dadurch entsteht ein neuer Kirchenkreis von aktuell knapp 10‘000 Mitgliedern.

Zusammenwachsen muss gewagt werden

Ein Zusammenwachsen geschieht nicht von heute auf morgen, muss gewagt und ausprobiert werden. Erste Schritte werden bereits angegangen, sei dies im Pfarramt oder in der Jugenddiakonie. Die Höngger, Oberengstringer und Wipkinger stehen dazu im Austausch. Die unterschiedlichen Situationen werden ausgelotet, das Gemeinsame und die je eigenen Stärken analysiert, Erwartungen und Wünsche diskutiert. Auch als Kirchenkreis wollen die Verantwortlichen eine Kirche am Ort bleiben – nah bei den Menschen und mit den Menschen. Die Kirchenpflege und die Mitarbeitenden freuen sich, gemeinsam an der Zukunft des neuen Kirchenkreises «Wipkingen West – Höngg – Oberengstringen» zu bauen.
Siehe auch Artikel in der Wipkinger Zeitung auf Seite 22 von Bettina Suter, Kirchenpflegepräsidentin Wipkingen.

Eingesandt von Leonie Ulrich, Vizepräsidentin Kirchenpflege Höngg

Weitere Informationen unter www.kirchenreform-zh.ch

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