Begonnen hatte der Tag im Fasskeller an der Regensdorferstrasse 20 für jene, die sich dafür angemeldet hatten, bereits um 11.30 Uhr mit einem Apéro und dem anschliessenden Winemaker’s Lunch zum Thema «Iberien». Ab 14 Uhr begann dann die öffentliche Degustation, zu der wie jedes Jahr alle Interessierten eingeladen waren. Während der Nachmittag vorwiegend von Gastronomen genutzt wurde, stiessen nach Feierabend mehr und mehr private Weinfreunde und -freundinnen dazu – an die 500 wurden es bis 20 Uhr insgesamt, womit der Fasskeller gleich im doppelten Sinn gut gefüllt war und Veranstalter Walter Zweifel entsprechend strahlte.
«Die grosse Weinwelt zu Gast bei Zweifel», hatte die Einladung verheissen und sie war tatsächlich zu Gast. 40 Produzenten aus aller Welt hatten es sich nicht nehmen lassen, direkt mit der Kundschaft in Kontakt zu kommen. Für sie, so wurde verschiedentlich bestätigt, sind solche Anlässe unerlässlich, egal ob sie nun aus dem Wallis oder aus Übersee anreisten – zumal wenn sie wie hier noch von einem Rahmenprogramm an den umliegenden Tagen begleitet werden, an denen Zweifel Weine für sie Schulungen und Präsentationen bei guten Kunden organisiert. So lassen sich dann auch die weiten Anreisen erklären. Jener aus Kalifornien angereiste Produzent, den Geschäftsführer Walter Zweifel wie die meisten seiner Zulieferer schon lange persönlich kennt, verband das Nützliche jedoch gleich noch mit dem Angenehmen und blieb für anschliessende Ferien in der Schweiz.

Wenn «alte» Höngger sich treffen

Zu einer besonders herzlichen Begegnung kam es, als die beiden «Exil»-Höngger Martin Rüegsegger und Markus von Dach gegenseitig ihre Weine degustierten. Rüegsegger war zwölf Jahre Önologe bei Zweifel Weine, bevor Urs Zweifel die zentrale Stelle im Familienbetrieb übernahm. Unterdessen ist Rüegsegger seit zehn Jahren Leiter und Önologe der Finca Casa lo Alto im spanischen Valencia und brachte von dort seine eigenen Weine mit. Diese wiederum probierte der in Höngg aufgewachsene Önologe Markus von Dach, der seit 25 Jahren in Ascona lebt und für die «Terreni alla Maggia SA» arbeitet, welche das Weingut Tenuta di Ascona bestellt. Beide trafen sich nicht zum ersten Mal bei Zweifel wieder und dies sei, so meinten sie einhellig, immer wieder eine Freude: «Es ist immer schön, wie sich die Kreise schliessen», so Rüegsegger, «als Urs mich einlud zur heutigen Präsentation, schrieb er einfach: ˂welcome back to the company˃, und das ist doch einfach sympathisch.»
Überhaupt waren überall nur fröhliche Gesichter zu sehen, und das lag, hörte man den Gesprächen zu, nicht bloss am Gehalt der angepriesenen Weine und Edelbrände. Die angekündigte grosse Weinwelt traf auf die kleine – jene der Weinliebhaber und Gastwirte, die sich untereinander kennen und wenn nicht, so verbindet sie ihre Leidenschaft schnell im Gespräch.