Der «Myopia Master» ist die neueste Errungenschaft im Optiker­geschäft He-Optik am Meierhofplatz. Für das unbedarfte Laienauge wirkt er zunächst von weitem ein wenig wie ein Mikroskop. Doch dahinter verbirgt sich eine hochmoderne Technologie, die biometrische Messungen der Augenlänge durchführen kann, was praktisch einer DNA gleichkommt.

Anhand dieser Messdaten lässt sich nicht nur erkennen, ob eine Person weit- oder kurzsichtig ist, sondern auch, wie gross die Abweichungen von der Norm sind und welche Korrekturen vonnöten sind. Denn: «Die Augenlänge gibt Aufschluss darüber, ob eine Kurzsichtigkeit vorliegt. Ein normales Auge ist in der Regel ziemlich rund.

Im Fall einer Kurzsichtigkeit nimmt das Auge dagegen eine eher längere, ovale Form an», erklärt das Ehepaar Werlen bei einem Besuch im Fachgeschäft am Meierhofplatz.

Präzise Messergebnisse innerhalb von Minuten

Für die Kundschaft ist die Messung denkbar einfach: nur vor dem Gerät Platz nehmen, das Kinn auf die dafür vorgesehene Halterung aufstützen und in die brillenähnliche Vorrichtung blicken. Hier erscheint das Bild eines Heissluftballons, der mal unscharf, dann scharf wirkt.

Zwischendurch zweimal blinzeln, das war’s. Innerhalb von wenigen Minuten werden so für jedes Auge einzeln die Augenlänge, Linse und Hornhautradien vermessen sowie die Grösse der Pupillen ermittelt.

Die Ergebnisse erscheinen direkt digital auf dem Laptop und werden hier sofort ausgewertet. «Es gibt noch nicht so viele Optikerinnen, die mit diesem Gerät arbeiten», erklärt Robert Werlen. «Wir sind überzeugt davon, mit den hier möglichen Messungen noch präziser erkennen zu können, wie das einzelne Auge anatomisch aufgebaut ist und welchen Mehrwert die Kundschaft gewinnt. Dadurch können wir medizinische Befunde vom Augenarzt ergänzen und abrunden und die passenden Brillengläser anfertigen.»

Die Messungen sind dabei nicht als Ersatz für die Brillenglasbestimmung gedacht, sondern als Ergänzung und Verbesserung der Diagnostik.

Wichtig vor allem auch für Kinderaugen

Für die jüngsten Kundinnen bringt das Gerät entscheidende Vorteile: «Bei den Kindern befindet sich das Auge noch im Wachstum. Hier können Verformungen des Auges, die durch Sehschwäche hervorgerufen werden, frühzeitig erkannt werden. Dann kann mit dem passenden Brillenglas entgegengewirkt werden», so Werlen. Die Entwicklung von Kurzsichtigkeit kann so verhindert oder zumindest verlangsamt werden.

Speziell vom «Myopia Master» profitieren können nach Ansicht der Geschäftsinhaber die Brillenträger*innen, deren Augenlänge nicht der Norm entspricht. «Herkömmliche Messmethoden gehen von standardisierten und berechneten Werten aus, welche nicht ganz exakt auf das individuelle Auge passen. Bei uns werden anhand der Messung mit dem Myopia Master die biometrischen Brillengläser berechnet und von der Firma Optiswiss in Basel angefertigt, so hat die Kundschaft ein noch optimaleres Sehen», erklärt Tiziana Werlen.

Sie weiss, wovon sie spricht: Auch ihre Brille passte erst richtig, seit sie die Messung ihrer Augen durchgeführt und festgestellt hat, dass ihre Kurzsichtigkeit weniger mit ihrer Augenform als mit der Beschaffenheit von Hornhaut und Linse zusammenhängt. «Für mich war das ein richtiges Aha-Erlebnis», schwärmt sie.

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