Der Wolle-Elefant am Meierhofplatz wurde gestohlen

Die grosse Elefantenfigur beim Unikat-Garten war eines Morgens weg. Der Diebstahl sorgt für Kopfschütteln und Traurigkeit.

In Höngg wird ein Elefant gesucht. (Foto: dad)

Bis vor Kurzem blickte im Garten des Vereins Unikat ein grosser Elefant aus Wolle auf die Wartenden bei der Haltestelle Meierhofplatz. Mit Kabelbindern fest an den Baum geschnürt, war Tembo, so der Name der Wolle-Figur, hoch genug angebracht, damit das Ziehen am Rüssel schwierig war.

Nun ist der Elefant seit einigen Tagen verschwunden. «Es ist unmöglich, dass er runtergefallen ist», sagt Silvia Eggli Christen vom Verein Unikat. Sie geht davon aus, dass der Elefant gestohlen wurde.

«Wer macht sowas?», fragt Ruth Camboni traurig. Sie hat den Elefanten anhand einer Vorlage mit grossen Stricknadeln gestrickt, rund 40 Stunden habe das gedauert. Die Wolle war synthetisch, damit der Elefant draussen nicht verwittert.

So, wie die anderen Wolle-Tiere im Garten: der Löwe, die Giraffe, das Zebra, die zwei Affen, eine Maus und neuerdings auch ein Schaf. Aber sie sind, wie auch der Elefant, keine Plüschtiere: «Wir haben sie mit Plastikabfall ausgestopft», sagt Camboni.

«Ich vermute, der Diebstahl war eine Mutprobe», so Eggli Christen. Eine andere Erklärung hat sie nicht. Und diese Mutprobe schlägt Wellen. «Wir hatten mittlerweile schon ein weinendes Kind im Laden, das den Elefanten sehr vermisst.»

Eine Anzeige bei der Polizei habe sie nicht aufgegeben. Sie und Camboni bitten darum, den Elefanten zurückzubringen. «Legt ihn einfach nachts in den Garten, das reicht», sagen sie.

Ganz überrascht ist Eggli Christen nicht vom Diebstahl. Der Unikat-Laden wurde bislang zweimal zum Ziel von Vandalen. Vor rund einem Jahr wurde der Schaukasten eingeschlagen, nur wenige Wochen später wurden die am Zaun angebrachten Wollfiguren, die sogenannte Familie Sommer, zerrissen. «Es ist traurig, dass solche Dinge hier passieren», sagt sie.

Öffentliches Stricken: Jetzt erst recht!

Das Stricken lassen sich die Unikat-Damen aber nicht verderben. «Jetzt erst recht», sagt Camboni. Am Samstag, 6. Juli, veranstalten sie einen öffentlichen Stricktag im Garten beim Meierhofplatz. Sie holen den «Internationalen Tag des Strickens» vom 8. Juni nach. Alle dürfen vorbeigehen, um die verbliebenen Woll-Tiere zu begutachten und können miteinander «lisme». 

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