Der Sprung in die neue «Freiheit»

Am Wochenende vor der diesjährigen Generalversammlung des Fördervereins Tierpark Waidberg am Montag, 29. April, ist der Stier unerwartet verstorben. Die Todesursache konnte nicht eindeutig geklärt werden. Obwohl im Sommer ein männliches Jungtier zur Welt kam, entschied der Vorstand für eine Blutsauffrischung, das heisst, es wurde ein neuer Stier gekauft.

Der neue Stier, zurzeit anderthalbjähriger Spiesser, erobert seine neue Heimat.

Der verstorbene Stier kam im Sommer 2005 im Tierpark Waidberg zur Welt. Im folgenden Frühsommer präsentierte er sich in einer seltenen Laune der Natur: Links trug er noch das typische Spiesserhorn, rechts eine Schaufel – ein Jahr später war sein Geweih komplett. In den folgenden Jahren war er regelmässig für Nachwuchs besorgt. In der Regel kommen zwei bis drei Jungtiere zur Welt. 2012 hatte er sechs Nachkommen, ein absoluter Rekord. Nun galt es für die zuständigen Vorstandsmitglieder abzuklären, wo man einen Stier kaufen könnte. Eine Woche vor dem traditionellen Herbstumgang sprang der junge Spiesser aus der Transportkiste in die neue «Freiheit». Er kommt vom Thurhof in Ossingen. Dort betreibt die Familie Martin und Sandra Schurter-Rachoi Rind- und Hirschfleisch-Produktion unter dem Label «Gesundes Essen für Feinschmecker». Wenn Freiheit in Anführungszeichen gesetzt ist, so deshalb, weil Damhirsche in der Schweiz nur in Gehegen und Zoos gehalten werden dürfen. Der neue Stier darf ein Leben von zehn oder mehr Jahren am sonnigen Käferberg- Hang erwarten. Das hätte er auf dem Thurhof nicht erleben können.

Was im Park alles passiert

Vizepräsident Alex Meier begrüsste Anfang Oktober – trotz regnerischem Herbstwetter – über fünfzig Mitglieder und Interessenten. Speziell willkommen hiess er Ueli Stahel, Präsident des Quartiervereins Höngg, und bedankte sich bei ihm für die grosszügige Übernahme der Anschaffungskosten für den neuen Stier, was anerkennenden Applaus der Anwesenden brachte. Diese Schenkung sei für den Förderverein Tierpark Waidberg sehr willkommen, weil noch eine aufwendige Erneuerung der Hangsicherung im Bereich der Futterkrippe bevorstehe.

Hans Nikles ist Tierverantwortlicher

Der neue Verantwortliche für die Tierbetreuung, Hans Nikles, informierte über den Zustand der Tiere und des Parks. Dank Einsäen von Grassamen im Frühling präsentierte sich der Park in tadellosem Zustand. Wegen intensiver Mäuseplage mussten verschiedene Gegenmassnahmen getroffen werden. Im Zaun wurden diverse Schlupflöcher, die Zugang für Füchse und Hunde boten, geschlossen. Max Steiner, Hans Nikles Vorgeher und Ella Fehr sanierten eine Wasserleitung. Mehrere Steinhaufen wurden aufgeschichtet. Diese bieten der grünen Zauneidechse Unterschlupf. Damit ist eine Verbindung zwischen den Populationen in den Schrebergärten und der Waid gewährleistet.

Steter Abfall im Park

Wenig erfreulich ist hingegen der permanente Aufwand für die Beseitigung des Abfalls wie Flaschen, Büchsen und anderes, welche gedankenlos in den Park geschmissen werden – korrekte Entsorgung sieht anders aus! Anschliessend an den Umgang begaben sich die Mitglieder zur Buure-Metzgete auf den Hof von Markus und Monika Willi-Bosshard, die vom Männerchor Höngg organisiert wurde. Wer nicht gut zu Fuss war, durfte mit dem Pferdefuhrwerk von Hans Nikles zum Abschlusstreffen fahren.

Eingesandt von Louis Egli

 

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