Der Rütihof hat seine eigene App

Der Rütihof als Pionierquartier: Eine Pilotstudie des ETH Wohnforums untersucht, wie eine digitale Nachbarschaftsplattform zur Inklusion im Quartier beitragen kann.

Auch am Frühlingsmarkt war das Team der ETH präsent und erklärte die neue Quartierapp. (Foto:zvg)

Soziale Netzwerke sind heutzutage allgegenwärtig – von Facebook über Instagram bis hin zu Youtube. Kaum jemand, der nicht über einen dieser Social-Media-Kanäle mit seiner Umwelt kommuniziert. Doch während viele dieser Netzwerke globalen Charakter haben und dazu dienen, Menschen über grosse Distanzen miteinander zu verbinden, untersucht ein Forschungsprojekt des ETH-Wohnforums nun, inwiefern ein soziales Netzwerk dazu beitragen kann, die «realen» Beziehungen innerhalb einer Nachbarschaft zu fördern.

«Kann eine digitale Plattform genutzt werden, um zur Inklusion innerhalb eines Quartiers beizutragen?», fragen sich die Forscher*innen. Oder, wie es Angela Birrer vom Projektteam formuliert: «Können hybride Nachbarschaften, die sowohl physische als auch digitale Kontakte ermöglichen, dazu beitragen, den Alltag zu vereinfachen und soziale Beziehungen aufzubauen oder zu erweitern?»

Eine grosse Gemeinschaft mit zahlreichen Untergruppierungen

Um diese Frage beantworten zu können, dient dem Team des ETH Wohnforums, einem Forschungszentrum am Departement Architektur, der gesamte Rütihof bis hin zur Genossenschaft Kraftwerk im Heizenholz und dem Quartierhof als Untersuchungsobjekt. Innerhalb dieses Gebiets soll die Rütihof-App, die vom Schweizer Start-Up «beUnity» entwickelt wurde, als «virtueller Quartiertreff» fungieren.

Hier können sich alle Bewohnenden des Rütihofs als Mitglieder einloggen. Dabei existiert zum einen eine grosse Gesamtgruppe, zu der man automatisch gehört. Zum andern gibt es Untergruppen, die von den Mitgliedern selber erstellt werden können – etwa für Vereine, um Informationen und Aktivitäten im Quartier bekannt zu machen, aber auch einfach, um Leute zu finden, die gleiche Interessen teilen. Einer «offenen» Gruppe können alle interessierten Personen beitreten; für eine «geschlossene» Gruppe braucht es eine Genehmigung.

Die App bietet noch weitere Funktionen: Sie fungiert nicht nur als interaktiver Veranstaltungskalender und Pinwand, in der jede*r kommende Events und Informationen platzieren kann, sondern auch als Chatraum zwischen Einzelpersonen, Gruppen oder der gesamten Community. Auf dem Marktplatz können zudem Waren angeboten und getauscht werden.  

Schon viel los auf dem Markt

Die Quartierbewohner*innen wurden durch das Forschungsteam via Brief und Postkarten über die App informiert und eingeladen, sich zu beteiligen. Mit Erfolg: Bereits haben sich rund 200 User eingeloggt und nutzen die Plattform  intensiv – vor allem auf dem Marktplatz herrscht ein emsiges Bieten und Tauschen. Der offizielle Start der Rütihof-App wird nun am 25. Mai mit einem Info-Apéro gefeiert. Das Projektteam erklärt bei dieser Gelegenheit die Funktionsweise der App und bringt Interessierten die Nutzung näher. 

Links und Informationen

Info-Apéro im Quartier:

25. Mai, 18 Uhr, Restaurant CaBaRe
Zur Rütihof-App: Rütihof auf Beunity

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