Vereine
Der Musikverein Zürich-Höngg schwingt das Tanzbein
Am 7. und 9. Dezember präsentierte der Musikverein Zürich-Höngg im Rahmen der traditionellen Konzerte in der katholischen Kirche in Höngg eine Hommage an den Facettenreichtum der Tanzmusik.
12. Dezember 2018 — Eingesandter Artikel
Unter der Leitung von Bernhard Meier demonstrierte die Hönggermusik auf eindrückliche Art, wie vielseitig Tänze sein können. Meier leitete wie gewohnt voller Hingabe und mit viel Elan seinen Musikverein durch das anspruchsvolle Programm. Musik und Tanz macht Feierlaune. Als fulminanten Auftakt des Konzertes erklang das Werk «Celebration and Dance» von Gilbert Tinner. Der Komponist schrieb dieses Werk ursprünglich für das Eidgenössische Musikfest 2011 in St. Gallen und hielt mit seiner Kombination aus Fanfare, Hymne und freudigem Tanz den festlichen Charakter dieses Anlasses fest. «<Celebration and Dance> umschreibt das Konzertprogramm perfekt», so Moderator Marco Galli. Mit seiner gewohnt charmanten und humorvollen Art leitete er auch dieses Jahr wieder durch das Konzertprogramm und wusste das Publikum zu verzaubern.
Weiter im Takt des Musikvereins Zürich-Höngg ging es mit «Sun Dance» aus der Feder von Frank Ticheli. Sein Stück reflektiert den Tanz der Sonnenstrahlen als Ausdruck der puren Freude: Die Sonne lockt Stadtbewohner in den Park, wo sie fröhlich zur Musik und zum Spiel des Lichts zu tanzen beginnen. Auch das Publikum liess sich von den munteren Klängen und Rhythmen mitreissen.
Einmal um den Globus getanzt
Eines der Kernstücke des Konzerts bildete «Symphonic Dances», eine tänzerische Welt- und Zeitreise in fünf Sätzen von Yosuke Fukuda. Das Werk eröffnet mit «Renaissance Dances», einer Mischung von verschiedenen spielerischen Tanzmelodien aus Westeuropa der gleichnamigen Epoche. Der zweite Satz beschreibt den Ursprung des argentinischen Tangos in Buenos Aires in musikalischer Form. Bei «Hoedown», dem dritten Satz von Fukudas Werk, handelt es sich um einen populären nordamerikanischen Squaredance, dessen Tempo im Laufe des Stücks stetig zunimmt. Spätestens das einleitende Klarinettensolo katapultierte das Publikum im Handumdrehen in eine Rodeo-Szene. Für den vierten Satz liess sich Fukuda von seiner heimischen Kultur inspirieren. «Spirituals Bon-Odori Uta» ist eine entspannte Melodie, die in Japan typischerweise mit der spirituellen Bon-Okuri-Zeremonie verbunden wird. Letzte Station dieses musikalischen Streifzugs war ein ägyptischer Bauchtanz. Bei den arabischen Rhythmen und Tonfolgen tanzten die Finger der Musikantinnen und Musikanten gekonnt über die Klappen, Ventile und Saiten ihrer Instrumente. Die Vielseitigkeit von «Symphonic Dances» begeisterte das Publikum in vollem Masse. Auch für die Musikerinnen und Musiker war der rasante Wechsel zwischen Musikstilen, Tempi und Tonarten eine grosse Herausforderung, die sie mit Bravour meisterten.
Der vierte Programmpunkt «Dance of the Whale – A Ballet for the Endangered Species» entstammt einem einzigartigen Projekt, bei welchem neun Komponisten jeweils einen Satz über eine bedrohte Tierart vertont haben, um diese zur Suite «Bestiarium» zu vereinen. Philip Sparke beschäftigte sich mit der unerwarteten Kombination aus einem Blauwal als Protagonisten und einem Ballett. Daraus ist eine liebliche Melodie entstanden. Die musikalische Darstellung des trägen, aber doch anmutigen Tanzes des Blauwals ist allen bedrohten Tierarten auf der ganzen Welt gewidmet.
Armenische Klänge als grosses Finale
Den grandiosen Abschluss des Konzerts bildete ein wahrhaftiges Meisterwerk der symphonischen Blasmusik von Alfred Reed: In «Armenian Dances» hat der amerikanische Komponist authentische armenische Volkslieder und -tänze zu einer vierteiligen Suite verwoben. Der Musikverein Zürich-Höngg präsentierte den ersten Teil der zweiteiligen Komposition, dem traditionelle armenische Tänze zu Grunde liegen und begeisterte die Zuhörerinnen und Zuhörer mit schnellen Rhythmen und Tempi.
Der Musikverein Zürich-Höngg liess es sich nicht nehmen, als Dank für den herzlichen Applaus des Publikums noch eine Zugabe anzureihen. Das Stück «Pastime with Good Company» von Henry VIII, arrangiert von Stephen Roberts, bereitete das Publikum auf den letzten Programmpunkt vor: Den gemeinsamen gemütlichen Ausklang der Konzerte bei einem Apéro, offeriert durch die Zunft Höngg sowie das Restaurant «Am Brühlbach».
Eingesandt von Fabienne Felten
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