Stadt
Der «Limmatsprützer» auf dem Stauwehr wurde abgebaut
Nun ist er Geschichte, der beliebte «Limmatsprützer» auf dem Höngger Stauwehr. Nachdem bereits 2011 das Windrad des Kunstwerks per Helikopter abgebaut wurde, kamen diesen Dienstag Arbeiter, um die ganze Konstruktion zu entfernen. Nur einen Tag, nachdem auch der Abbau des umstrittenen Hafenkrans begonnen hat, verliert nun Höngg eines seiner Wahrzeichen.
20. Januar 2015 — Redaktion Höngger
Wer am Dienstagmorgen seinen Hund spazieren führte, joggte oder einfach seines Weges beim Stauwehr ging, bekam mit, wie der «Limmatsprützer» endgültig abgebaut wurde. «Der von Künstler Ruedi Müller konstruierte Limmatsprützer wurde als Kunst am Bau 1983 im Auftrage der Wasserversorgung errichtet. Seinen Namen erhielt die Einrichtung, weil das Windrad laufend Wasser hochpumpte, welches dann periodisch als kräftiger Strahl in die Limmat befördert wurde», so Marianne Locher, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit bei der Wasserversorgung der Stadt Zürich.
Windrad hätte herabstürzen können
«Wegen erneuter Funktionsstörungen erfolgte am 16. Februar 2011 die Demontage der Windradelemente per Helikopter. Grund dafür waren erhebliche Schäden an den Befestigungen und im Getriebe. Der «Limmatsprützer» war deswegen nicht nur funktionsuntüchtig, sondern er stellte ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar: Es drohte ein mögliches Herabstürzen des Windrades», so Marianne Locher.
Die Sachlage rund um den gefährlichen Defekt wurde bereits 2013 bekannt gegeben. Dies führte zu einem eingehenden Informationsaustausch zwischen der Wasserversorgung und interessierten Kreisen. Etliche Reparaturversuche blieben erfolglos, so dass ein Abbruch unumgänglich wurde. Trotz intensiver Suche konnte keine zufriedenstellende Lösung gefunden werden, um den «Limmatsprützer» betriebssicher zu machen, weder in technischer noch in finanzieller Hinsicht.
Regelmässig gewartet, mehrmals revidiert
Das pinkfarbene Windrad und die Pumpvorrichtung wurden regelmässig gewartet, mehrmals revidiert und 1995, 2003 sowie 2005 umfassend instand gestellt. 2011 erwiesen sich in der Werkstatt die Schäden an der Konstruktion noch umfangreicher als angenommen. Die Überprüfung ergab, dass die mechanischen Bauteile einer stärkeren Windbelastung nicht standhalten konnten.
Eine Analyse der Wasserversorgung und der damaligen Herstellfirma führten zu keiner Lösung. Ebenso verliefen die Gespräche mit dem Künstler und mit einem Hersteller von Windkraftanlagen ergebnislos. Auch deswegen konnte die überaus raffinierte, aber störungsanfällige Konstruktion nicht revidiert und sicherheitstechnisch nachgerüstet werden. Ein weiterführender Umbau hätte erhebliche Kosten verursacht und wäre darüber hinaus nicht im Sinne des Künstlers gewesen.
«Die Wasserversorgung bedauert es ausserordentlich, dass die von der Höngger Bevölkerung hoch geschätzte Einrichtung leider nicht gerettet werden konnte», so Marianne Locher. Die Einzelteile des «Limmatsprützers» sind nun bei der Wasserversorgung der Stadt Zürich eingelagert – und wer weiss, vielleicht meldet sich ja «jemand mit viel Geld, der irgendetwas aus den Einzelteilen machen möchte».
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