Unter dem etwas doppeldeutigen, aber offiziellen Arbeitstitel «Container für Jugendliche» – als ginge es darum, Jugendliche zu «entsorgen» – berichtete der «Höngger» immer wieder über den Entstehungsprozess des Projekts, das eine Gruppe von Jugendlichen mit Unterstützung der Quartierkoordination, dem Quartiertreff Rütihof und einem grossen Patronatskomitee unermüdlich vorangetrieben hatte. Besonders engagiert dabei waren Philipp Tettamanti und Fabio Campa, und dies bis zum Schluss, obwohl sie mittlerweile aus dem Alter der angestrebten Nutzergruppe hinausgewachsen waren. Doch die beiden waren es, die damals von Mitarbeitern der SIP, Sicherheit und Prävention, auf der Strasse beim «Stören der Erwachsenen», wie es Tettamanti in seinen Dankesworten ausdrückte, angesprochen worden waren und danach, begleitet durch die Quartierkoordination Waidberg, das Projekt vorangebracht hatten.

Trotz Hürdenlauf: provisorisch

Der Stolz der beiden war verdient, als sie an der Eröffnungsfeier am Samstag, 5. Juni, neben Stadtrat Martin Waser stehend, zusammen mit zahlreichen Gästen dessen Rede lauschten. Waser unterstrich die Bedeutung dieser rund 60 Quadratmeter Fläche in drei Baucontainern, für die so viele Hürden zu nehmen waren und die trotzdem nur ein Provisorium sind, denn sie stehen auf der umstrittenen letzten grossen Bauparzelle des Rütihofs, auf der das Projekt «Ringling» geplant ist, das derzeit die Gerichte beschäftigt. «Diese Schlüsselübergabe ist kein Schlusspunkt, sondern ein Anfang – jetzt geht es darum zu zeigen, dass das Nutzungskonzept funktioniert und die Zusammenarbeit über alle Generationen intakt ist», betonte er und zeigte sich überzeugt, dass die Bewohnerinnen und Bewohner des Rütihofs dies gut meistern werden. Der Quartiertreff Rütihof, mehrere Vereine aus dem Quartier und viele Hönggerinnen und Höngger hatten die Jugendlichen auf ihrem Weg «in den Kasten» begleitet und unterstützt – eine Solidarität, die Verpflichtung und Bestätigung zugleich ist: Beharrliches Vorgehen und aktive Konfliktbewältigung zahlt sich aus. Nicht nur für Jugendliche eine wichtige Erkenntnis.