Der jüngste Kursleiter der Höngger Samariter

Der Höngger Andreas Wehrli, gerade mal 23 Jahre alt, ist Mitglied beim Samariterverein Zürich-Höngg und absolviert beim Schweizerischen Samariterbund die Ausbildung zum Kursleiter – in aussergewöhnlich jungem Alter. Warum tut der junge Mann dies?

Andreas Wehrli, angehender Kursleiter, im Materiallager des Samaritervereins Zürich-Höngg, ausgerüstet mit Rollbahre und Notfallrucksack.

Andrea Nüesch vom Samariterverein ist stolz auf Andreas Wehrli: «Dass sich ein junger Mensch so stark im Verein engagiert, ist keine Selbstverständlichkeit. Gerade Samaritervereine haben oft ein verstaubtes Image, und mit einem jungen Kursleiter sieht das natürlich ganz anders aus.» Im Herbst 2011 absolvierte er 19-jährig den Nothilfekurs – wegen der Fahrprüfung. Diese hat er zwar bis jetzt noch nicht, dafür war er an unzähligen Übungsabenden des Vereins dabei und trat anfangs 2013 als Mitglied den Höngger Samaritern bei.

Von der Mutter empfohlen

«Wie ich auf den Verein kam? Meine Mutter, welche den Beruf der Kinderkrankenschwester erlernt hatte, sagte mir, ich solle den Nothilfekurs doch bei ‹unseren› Samaritern absolvieren – gleich im Quartier, sympathisch und preislich fair.» Da der Kurs so spannend gewesen sei, habe er dann zwei Jahre später zusätzlich den Samariterkurs besucht, in welchem praktische Tipps für die Erste Hilfe zuhause, unterwegs und am Arbeitsort geübt wurden. «Es ist immer ‹gäbig›, mehr zu wissen, denn gerade bei Sportverletzungen ist es gut, sich helfen zu können. Da ich viel Sport treibe, liegt mir dies am Herzen. Und schliesslich möchte ich nicht wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt rennen.»

Beim Postendienst das Gelernte anwenden

Im Materiallager des Samaritervereins im reformierten Kirchgemeindehaus kennt Andreas Wehrli sich inzwischen bestens aus, und so erstaunt es auch nicht, dass er gerne Postendienst leistet. «Postendienst leisten heisst, dass wir jeweils mindestens zu zweit an Veranstaltungen aller Art sind und dort Erste Hilfe anbieten. In Höngg etwa am Martin-Cup, an den Active Sundays an der ETH Hönggerberg oder an der Sola-Stafette. Ich bin gerne unter Menschen, zudem kann ich Gelerntes so gleich anwenden.»
Zurzeit besucht der junge Höngger, der aktuell in Oerlikon wohnt, diverse verbandsinterne Kursmodule des Schweizerischen Samariterbundes, die ihn zum Kursleiter qualifizieren. In Zukunft wird er in Höngg Nothilfe- und Reanimationskurse geben. «Ich studiere Biologie. Mich reizt es, Wissen weiterzugeben und zu unterrichten, somit passen die Aufgaben eines Kursleiters bestens zu mir», freut er sich auf seine zukünftige Aufgabe. Mitte Januar 2016 gibt er seinen ersten Nothilfekurs – bei dem notabene seine jüngere Schwester als Teilnehmerin dabei sein wird. «Wer weiss, vielleicht kann ich sie soweit begeistern, dass sie auch Vereinsmitglied wird. Da wir unter Mitgliederschwund leiden, sind neue Interessierte immer willkommen. Wir haben etwa einmal monatlich eine Übung, und dabei darf man jederzeit gerne zuschauen.» Warum engagiert er sich so stark bei den Höngger Samaritern? «Ich mag es gar nicht, Situationen anzutreffen, in denen ich hilflos bin – ich empfinde dies als belastender, als wenn man helfen kann. Dann interessiert mich vom Biologischen her, wie der Körper funktioniert. Zudem finde ich, dass man nicht älter oder alt sein muss, um sich irgendwo zu engagieren – das kann und soll man auch tun, wenn man jung ist!»

Nothilfekurs mit Andreas Wehrli
Freitag, 15. Januar 2016, 19 bis 22 Uhr, und Samstag, 16. Januar 2016, 9 bis 17 Uhr, reformiertes Kirchgemeindehaus, Ackersteinstrasse 190. Anmeldung: kurse@samariter-zuerich-hoengg.ch, www.samariter-zuerich-hoengg.ch.

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