Der Höngger Trauertreff ist vorläufig beendet

Am letzten Donnerstag fand der Trauertreff ein vorläufig letztes Mal statt. Die Bilanz der Teilnehmenden fiel durchwegs positiv aus: «Ich habe grosse Fortschritte gemacht», «Es geht mir besser», «Ich bin so froh, dass es diese Gruppe und das Angebot gab» sind Rückmeldungen der Besucherinnen und Besucher.

Die teilnehmenden Frauen – zeitweise nahmen auch hin und wieder einzelne Männer teil – bedankten sich herzlich beim ökumenischen Leitungsteam. Dieses bestand aus Andreas Beerli, Pfarreibeauftragter, Matthias Braun, Pastoralassistent, Barbara Morf, Sozialdiakonin, und Matthias Reuter, Pfarrer. So nahm man vorläufig auch voneinander Abschied. Da das Miteinander in der Gruppe wesentlich zum Erfolg beigetragen hat, war den Teilnehmenden klar, dass sie sich gerne wieder sehen wollen – künftig einfach an selbst organisierten Treffen.

Seit Juni 2014 ein Angebot in Höngg

Im Juni 2014 haben die beiden Höngger Kirchgemeinden den Trauertreff als ein neues Angebot, welches offen für alle war, gestartet. Er sollte Betroffenen die Möglichkeit geben, sich monatlich über ihre Trauer auszutauschen. Der Leitsatz dabei lautete «Trauer – wir reden darüber».
In Gruppengesprächen, zu zweit, zu dritt, mit Texten, Bildern und Musik, jeweils thematisch vorbereitet von zwei Leitenden der Kirchgemeinden, haben sich die meist etwa zwölf bis 14 Teilnehmenden mit sich und ihrem Abschiednehmen beschäftigt. Meist war der Tod des Partners zu beklagen, andere trauerten um ihre Mutter oder ein Kind.
Es wurde gelacht, geweint, von Erfolgen berichtet und aus den 90-minütigen Treffen neue Kraft und Hoffnung geschöpft. Überraschenderweise bildete sich schnell eine feste Gruppe, zu der nur noch selten neue Frauen oder Männer dazu kamen. Auch darum und wegen eines Personalwechsels wurde dieser Trauertreff jetzt abgeschlossen.

Trauern ist Arbeit

Immer wieder werden Menschen mit Abschiednehmen und Loslassen konfrontiert, sei es durch einen Todesfall, eine Scheidung, eine Krankheit, wenn die Kinder ausziehen, bei Arbeitsverlust oder anderem. Trauer wirkt sich auf Körper, Geist und Seele aus und beeinflusst das Fühlen, Denken und Handeln. Ob man will oder nicht: Es führt kein Weg an der Trauer vorbei, nur durch sie hindurch. Das ist Arbeit für die Seele, die sich auf eine völlig neue Lebenssituation einstellen muss – meist wird gerade das plötzliche Alleinsein als bitteres Schicksal und schwere Aufgabe erlebt. Und es ist harte Arbeit an der Seele, wenn Menschen sich ganz bewusst ihrer Trauer stellen und nach neuen Wegen und Lebenslösungen suchen. Wie schön, wenn Teilnehmende und Leitende dann von Fortschritten erfahren konnten, trotz aller Rückschläge und Mühen. Das stärkte und ermunterte alle.

Und in Zukunft?

Klar ist nur, dass es in Höngg wieder einen Trauertreff geben soll, möglichst ökumenisch. Wie und wann, ist noch offen. Angedacht ist ein Neustart im September 2016, beginnend wieder mit einem Startabend zu einem aktuellen Thema im Bereich Trauer und Abschied. Auskunft geben Pfarrer Matthias Reuter, Telefon 044 341 73 73, E-Mail matthias.reuter@zh.ref.ch, oder Pastoralassistent Matthias Braun, Telefon 043 311 30 33, E-Mail: mbraun@kathhoengg.ch.

Eingesandt von Matthias Reuter, Pfarrer

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