Quartierleben
Das Ziel: 1000 Mitglieder!
Die 88. Generalversammlung des Quartiervereins Höngg war ein informativer Anlass. Drei neue Vorstandsmitglieder wurden gewählt. Ueli Stahel ist neues Ehrenmitglied.
14. Juni 2025 — Daniel Diriwächter
Mit leichter Verspätung begann die 88. Generalversammlung des Quartiervereins Höngg (QV) am Montag, 2. Juni. Präsident Alexander Jäger stellte erfreut fest, dass trotz der Woche vor Pfingsten zahlreiche Mitglieder den Weg in den grossen Saal des Tertianums Residenz Im Brühl fanden. Traditionsgemäss eröffnet ein kurzes Referat die Versammlung.
Dieses Jahr stellten Barbara Comiotto und Danielle Lalive d‘Epinay den Bereich ETH Campus Community Relations vor, die zentrale Anlaufstelle für Anliegen aus der Nachbarschaft rund um die ETH-Standorte. Sie seien häufig «im Doppelpack» unterwegs, nicht nur auf dem Hönggerberg, sondern überall dort, wo die ETH ein Zuhause hat. Ihr Zauberwort heisse Vernetzung: zunächst innerhalb der ETH, dann in Koordinationsgruppen, ergänzt durch Mitgliedschaften wie jene im Quartierverein Höngg.
Persönliche Beziehungen seien ebenso wichtig wie eine gute Medienarbeit. «Kommen Sie zu uns, wenn Sie ein Anliegen zur ETH haben», forderte Barbara Comiotto die Anwesenden auf. Als Werner Bader, Leiter des Bänkli-Teams im Verschönerungsverein Höngg, den Abfall bei den roten Sitzgelegenheiten rund um die ETH Hönggerberg ansprach, bestätigten die ETH-Vertreterinnen, dass sie dafür die Ansprechpersonen sind.
Subventionen der Stadt
Im Anschluss eröffnete Alexander Jäger den offiziellen Teil der Generalversammlung und begrüsste die Gäste: Beni Weder vom Quartierverein Wipkingen und Esther Leibundgut vom Quartierverein Altstetten sowie Vorstandsmitglied der Quartierkonferenz Zürich waren vor Ort, und die Gemeinderäte Johann Widmer (SVP), Ronny Siev (GLP) und Andreas Egli (FDP), der zugleich Vorstandsmitglied des QV Höngg ist. 90 Stimmberechtigte waren anwesend, die Traktanden wurden zügig behandelt und gaben informative Einblicke in die Arbeit des QV sowie der Vereine Wümmetfäscht, KulturBox Höngg und Weinweg Höngg, die alle auf ein erfolgreiches Jahr zurückblickten.
Ein wiederkehrendes Thema waren die städtischen Subventionen und die damit verbundenen neuen Anforderungen. Einige Vereine – so auch der QV Höngg – seien auf diese Beiträge angewiesen, sagte Jäger. Konkret: Die Stadt wolle neue Anforderungen wie Kollektivunterschriften, externe Revisionen und individuelle Vereinbarungen einführen, da es in der Vergangenheit im Quartierverein Witikon zu Veruntreuungen kam. Nur so werde sie weiterhin Gelder sprechen. «Wir möchten unnötigen Mehraufwand vermeiden», so Jäger. Gewisse Anforderungen der Stadt könne man jedoch nachvollziehen und habe man auch sofort eingeführt, wie die Kollektivunterschrift.
Schliesslich zu den Zahlen: Der QV Höngg zählt aktuell 907 Mitglieder. Einst der grösste seiner Art in Zürich, liege man heute im oberen Mittelfeld der städtischen Quartiervereine. Der QV Wipkingen, so Beni Weder, zähle aktuell 926 Mitglieder. Die Spitze halte derzeit wohl der QV Wiedikon mit über 1100 Mitgliedern. Jäger zeigte sich zuversichtlich: «Wir haben ein Ziel und wollen wieder 1000 Mitglieder zählen.»
Die Jahresrechnung wurde von Tanja Ramah präsentiert, die souverän durch die Tabellen führte. Der QV Höngg kann sich über einen Gewinn von rund 1600 Franken freuen. Für das kommende Vereinsjahr ist jedoch ein Verlust von rund 5000 Franken budgetiert. Grund ist die geplante Erneuerung der Weihnachtsbaumbeleuchtung in Höngg. Rechnung und Budget wurden angenommen, und die Decharge wurde erteilt.
Neue Gesichter und eine Ehre
Gegen Ende der Versammlung wurden die beiden scheidenden Vorstandsmitglieder Béatrice Meier und Enrique Zbinden mit viel Applaus verabschiedet. Alexander Jäger dankte ihnen herzlich für ihr Engagement. Danach stellten sich Violaine Stehli, Frederic Martin und Stefan Gamper zur Wahl. Alle drei wurden einstimmig in den Vorstand gewählt.
Die Überraschung folgte zum Schluss: Ueli Stahel wurde für seine langjährigen Verdienste im QV-Vorstand, unter anderem als Präsident, sowie insbesondere für sein Engagement für das Wümmetfäscht als Ehrenmitglied vorgeschlagen. Eigentlich ist diese Ehre nur Mitgliedern mit 20 Jahren Vorstandstätigkeit vorbehalten – Stahel bringt es auf 19 –, doch sei seine Leistung mehr als ehrenswert. Unter grossem Applaus nahm er die Wahl an. Nicole Kraft, Co-Präsidentin des Wümmetfäschts, überreichte ihm das Präsent und sagte gerührt: «Wir verdanken dir so viel.» Stahel betonte, dass seine Leistungen nur durch die Vernetzung und Unterstützung vieler Menschen möglich gewesen seien. «Ich danke Ihnen allen», sagte das neue Ehrenmitglied.
Er nutzte auch die Gunst der Stunde, um auf die Mühlehalde aufmerksam zu machen, dessen Saal für die Gemeinschaft von grossem Wert sei. Er schlug vor, dass sich ein Zusammenschluss der Höngger Vereine statt eines externen Trägers um den Saal kümmern könnte. Vielleicht wäre dies finanziell machbar und auch für die Stadt eine gute Lösung. «Es wäre schön, wenn die Mühlehalde wieder in Höngger Hand ist», so Stahel. Damit endete der offizielle Teil der 88. Generalversammlung und der Apéro wurde eröffnet.
0 Kommentare