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Das Sechseläuten der Zunft Höngg
Sie waren ganz klar die Stars des diesjährigen Sechseläutens: Der neugestaltete Sechseläutenplatz, der Hafenkran beim Rathaus – geliebt von den einen, verschmäht von den anderen – und der Böögg, der dieses Jahr so wider jeglicher Vernunft trotz des Dauerregens und des völlig durchnässten Holzstosses bereits um 18:07:24 Uhr kapitulierte.
8. Mai 2014 — Ueli Friedländer
Pünktlich um 10.30 Uhr war es soweit: Der Höngger Zunftmeister Daniel Fontolliet geleitete seine Ehrengäste und die offiziellen Gäste der Zunft unter Applaus in den bis zum letzten Platz vollen und festlich geschmückten Mülihalde-/Desperado-Saal und eröffnete damit das offizielle Höngger Sechseläuten 2014. Als Ehrengäste konnte er im Verlauf des Mittagessens detailliert und gewohnt witzig vorstellen: Pia und Pius Truffer, Truffer AG, Vals. Aus ihrem Steinbruch stammen die 110000 Valser Granitblöcke, welche den parkettähnlichen Belag des neuen Sechseläutenplatzes bilden. Florence Schelling, Torhüterin des Schweizer Damen-Eishockey-Nationalteams, welches sich an den diesjährigen Olympischen Winterspielen im russischen Sotschi die Bronzemedaille erkämpft hatte, nicht zuletzt dank Florence Schellings total 224 gehaltenen Schüssen, wofür ihr der Titel des «Most Valuable Player» ihrer Mannschaftssportart verliehen wurde. Sie ist die Tochter des Höngger Alt-Vorstehers Beat Schelling und nahm bereits als Kind am Sechseläuten teil. Pepe Lienhard, Musiker und Big-Band-Leader. Matthias Hüppi, Sportreporter beim Schweizer Fernsehen seit 1981.
«Böögge-Vater» als Gast
Als persönliche Gäste der Zunft eingeladen waren Kathrin Zehnder-Hatt, Vorstandsmitglied des Zentralkomitees der Zünfte Zürichs, Nayla Stössel, letztjähriger Ehrengast der Zunft und dieses Jahr als Reiterin dabei, und «Böögge-Vater» Heinz Wahrenberger, der dieses Jahr seinen 49. Böögg gebaut hat.
Der Sechseläutenplatz: Ein neues Juwel für Zürich
Der neue Sechseläutenplatz mit dem Granitplatten-Belag aus dem Valser Steinbruch des Höngger Ehrengäste-Paars Pia und Pius Truffer begeisterte alle, und die Zürcher Bevölkerung, welche sich am Nachmittag trotz strömendem Regen die Freude am traditionellen Frühjahrsfest nicht hatte vermiesen lassen, nahm den Platz am späteren Abend beim traditionellen «Bräteln» ums Feuer herum endgültig in Besitz.
«You only live twice» – so des Bööggs persönliches diesjähriges Motto. Und wer zweimal lebt, stirbt auch zweimal: Nachdem die Medien ihre Aufzeichnungen in Slow-Motion wiederholt vor- und zurückgespult hatten, stand für sie fest: Um 18:07:24 Uhr sei mit seinem Tod der offizielle Sommerbeginn markiert. Doch Böögg-Bauer Heinz Wahrenberger widerspricht: «Böögg tot» sei erst dann, wenn der Kopf die Schultern vollständig verlassen habe – unabhängig davon, ob durch Kracher gesprengt oder heruntergefallen. Und damit sei der Böögg erst genau zwei Minuten später, nämlich um 18:09:24 Uhr, korrekt gestorben, als das kracherfreie Reststück des Kopfes von der Stange gefallen sei. Sei’s drum: In beiden Fällen prognostiziert das Zürcher Böögg-Orakel mit seiner sehr kurzen Brenndauer einen angenehmen Sommer.
Zunft-Auszug am Abend
Nach dem Nachtessen im «Au Premier» des Bahnhofbuffets Zürich besuchte der Zunft-Auszug die Zunft Riesbach, wo der Höngger Sprecher Urs Zweifel dem Riesbächler Zunftmeister Niels Walt einen Reben-Setzling überreichte, den dieser unter kundiger Anleitung sogleich in den mitgebrachten Topf pflanzen musste. Anschliessend folgten die Zunft zum Widder mit Sprecher Jean-Pierre Grossmann und die Zunft St. Niklaus mit Sprecher René Steiner, während der Höngger Zunftmeister von den Auszügen von Drei Königen, Widder und Hard auf der eigenen Stube im Bahnhofbuffet heimgesucht wurde und sich deren Sprechern stellen durfte.
Eingesandt von Ueli Friedländer, Zunft Höngg
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