Das Sechseläuten 2015 der Zunft Höngg

Ungewohntes tat sich während des Sechseläuten-Mittagessens am Montag, 13. April, im Höngger «Mülihalde»-Saal: Zuerst fanden sich Zunftmeister Daniel Fontolliet und Ehrengast Francine Jordi beim musikalischen Liebesduett, und anschliessend stieg der Zunftmeister sogar in die Zwilchhosen, um sich mit Ehrengast Christian Stucki, Schwinger, beim Hosenlupf zu messen.

Der Höngger Zunftmeister Daniel Fontolliet mit seinen Gästen Mario Fehr, Francine Jordi und Christian Stucki, flankiert (v.l.n.r.) von den Höngger Alt-Zunftmeistern Fritz Meier, Peter Aisslinger, Hansheiri Zweifel und Hans-Peter Stutz.
Des Zunftmeisters Ringen mit dem König und ...
... sein Singen mit der Königin.
Das Zunftspiel des Musikvereins Zürich-Höngg
Das Zunftspiel des Musikvereins Zürich-Höngg
Daniel Schaub (von Heinz de Specht) mit seinem Vater David Schaub.
Mario Fehr, Francine Jordi, Zunftmeister Daniel Fontolliet und Christian Stucki,
Mario Fehr und Altzunftmeister Peter Aisslinger.
Solche Rosen bringen selbst Schwingerkönige ins Schwärmen.
Dieses sympatische Bild, Francine Jordi empfägt Blumen, sollte sich später am Umzug noch oft wiederholen - und für "leichte" Verzögerungen im Zug sorgen.
Was Francine Jordi hier dem Zunftmeister wohl zeigt?
Francine Jordi sorgt bei Christian Stucki für den rechten Sitz der Kravatte.
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Pünktlich um 10.30 Uhr geleitete der Höngger Zunftmeister Daniel Fontolliet seine Ehrengäste unter Applaus in den festlich geschmückten «Mülihalde»-Saal und eröffnete damit das offizielle Höngger Sechseläuten 2015. Als Ehrengäste konnte er im Verlauf des Mittagessens gewohnt witzig vorstellen: Mario Fehr, Zürcher Regierungsrat und Vorsteher der Sicherheitsdirektion des Kantons Zürich, Francine Jordi, Sängerin, Komponistin und – glaubt man der Gerüchteküche – heisse Favoritin für die künftige Moderation des «Musikantenstadls» und Christian Stucki, Schwinger, der sich am «Eidgenössischen» 2014 erst im Schlussgang dem Sieger Matthias Sempach hatte geschlagen geben müssen.

Ehrengäste konterten auf höchstem Niveau

Die Ehrengäste konterten alle rhetorisch auf höchstem Niveau und forderten den Zunftmeister zum Mittun auf für ihn ungewohntem Parkett heraus: Zuerst besang er gemeinsam im Duett mit Francine Jordi das «Feuer der Sehnsucht» aus ihrem Album «Meine kleine grosse Welt» und stieg anschliessend in die Schwingerhosen, um sich von Christian Stucki in die Basics des Schwingertums einführen zu lassen.

Der Zug der Zünfte

Im Zug der Zünfte marschierte die Zunft Höngg wieder einmal weit vorne an achter Stelle, und so blieb auf dem Sechseläutenplatz viel Zeit, um sich mit Freunden und Kollegen anderer Zünfte auszutauschen. Es kommt immer gut, wenn man die Natur ungestört und ohne Nachhilfe schalten und walten lässt: Das Wetter zeigte sich von seiner prächtigsten Seite, und so konnte der Scheiterhaufen mit Ausnahme eines sehr zurückhaltenden initialen Brandbeschleuniger-Einsatzes ganz sich selbst überlassen bleiben. Und damit kam es seit mehreren Jahren erstmals wieder zu einem ungetürkten offiziellen Zürcher Winterende, wovon die Reitergruppe der Zunft Höngg massgeblich profitieren konnte: Während deren dreimaligem Umritt wurde nämlich der vorher unverletzte Rumpf des Bööggs unter ununterbrochenem Böllergedonner vollständig zerfetzt, und praktisch noch während ihres Abritts aus der Arena folgte um 18:20:39 Uhr die finale Explosion des Kopfes, welche den offiziellen Frühlingsbeginn markiert.

Auszug am Abend

Nach dem Nachtessen im «Au Premier» des Bahnhofbuffets Zürich besuchte der Zunft-Auszug die Gesellschaft zur Constaffel, wo der Höngger Sprecher Christoph Zürcher den Constaffelherrn Thomas K. Escher auf einen fiktiven Segeltörn um alle Kontinente herumführte, zur Zunft zum Weggen (Sprecher: Thomas Vonrufs) und zur Zunft zu Oberstrass (Sprecher: Beat Kocherhans). Bei allen diesen Stubenbesuchen musste sich auch Ehrengast Francine Jordi liebevolle Spötteleien der angesprochenen Meister gefallen lassen, welche sie jeweils spontan, keck und schlagfertig unter dem Applaus und Gelächter des Höngger Harsts und der besuchten Stubenhocker konterte. Währenddessen wurde der Höngger Zunftmeister von den Auszügen von Hottingen, Schneidern und Witikon auf der eigenen Stube im Bahnhofbuffet heimgesucht und durfte sich deren Sprechern stellen.

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