Aus der Wipkinger Zeitung
Das Schweigen der Guthirt-Glocken
Aktuell ist es still im Kirchenturm der katholischen Pfarrei in Wipkingen. Der Grund: Das gesamte Läutwerk wird optimiert. Dabei werden auch die Klöppel erneuert.
4. Februar 2024 — Redaktion Höngger
Manche haben sich schon gewundert: Seit einigen Tagen ist das Glockengeläute in Wipkingen wesentlich leiser als sonst: Die sechs Glocken der katholischen Kirche Guthirt erklingen nicht mehr – vorübergehend, wie Pfarrer Marcel von Holzen gegenüber der «Wipkinger Zeitung» erklärt. «Nach 90 Jahren wollen wir das ganze Läutwerk mit den Glocken, Armaturen und den Stuhl auf seinen Zustand überprüfen und optimieren.»
Anders als die Glockenträger, die aus dem Jahr 1933 stammen, seien die Kirchenklöppel wohl aufgrund der starken Abnutzung in den 1970er-Jahren erneuert worden. Damals sollten die Klöppel die Glocken möglichst stark und obertönig (scharf) zum Klingen bringen. «Heute hingegen wollen wir einen sanften, runden Klang erreichen – dazu brauchen wir die neusten Klöppelformen, hinter denen eine grosse Wissenschaft steht», so der Pfarrer.
Die neuen massgeschneiderten Klöppel für die Kirche Guthirt sollen neben dem runden Klang auch den sogenannten Handläute-Konformen Läutewinkel beibehalten. Denn auch wenn das Glockengeläute mittlerweile elektronisch gesteuert wird, ist es für von Holzen wichtig, dass die Glocken auch per Hand geläutet werden können.
Im letzten Jahr, dem 100-Jahr-Jubiläum der Wipkinger Pfarrei, wurde die Gruppe «Guthirt Glöckner» ins Leben gerufen, die an besonderen Anlässen die Glocken erklingen lässt. Gegenüber dem Portal «Kath.ch» erklärte von Holzen: «Ich möchte das Zusammenspiel von Mensch und Kultur mehr betonen und wiederbeleben.»
Die Arbeiten am Läutwerk sind nun im vollen Gang. Von Holzen hofft, dass Guthirt an Ostern die Glocken wieder einsetzen kann. Zudem will er den grössten der nicht mehr verwendeten Klöppel, der ca. 1.80 Meter hoch ist, als eine Art «Souvenir» in der Kirche aufstellen.
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