Quartierleben
Das Heizenholz öffnete seine Türen
Das diesjährige Spielfest des Wohn- und Tageszentrums Heizenholz bot auch einen Blick hinter die Kulissen. Etwa mit einer Führung in die privaten Wohnbereiche.
6. September 2024 — Aline Fuhrer
Kulinarische Leckerbissen und ein riesiges Angebot an Spielmöglichkeiten lockten am vergangenen Samstag Kinder, Jugendliche und Erwachsene an das Spielfest des Wohn- und Tageszentrums Heizenholz. «Dieses Fest ist eine Kinderfalle», sagte eine Besucherin lachend. Sie und ihre Söhne schauten nur durch Zufall vorbei und konnten sich gar nicht mehr losreissen.
Auf dem Programm standen Spezialvelo-Parcours, Sumoringen, ein Tattoo-, Schmink- sowie ein Fotostand und eine Saftbar. Die Mutigen wagten das Bullriding, wobei es den einen oder anderen vom Rücken des Bocks warf. Währenddessen wartete auf die Kleinsten die Clownin Trulla, welche die Kinder auf eine «Reise in das Land der Fantasien» mitnahm.
Und für den grossen und kleinen Hunger gab es Pizza, Hamburger, Pommes und Crêpes. Das Ganze wurde begleitet von den musikalischen Klängen der Band Boogie Fox.
Eine kunterbunte Truppe
Das Spielfest findet seit dem Gründungsjahr im Jahr 1972 statt. «Das Fest ist ehemaligen Kindern, Jugendlichen und Mitarbeitern gewidmet», sagt Antoinette Haug, Gesamtleiterin des Wohn- und Tageszentrums. Die Fete fördere zudem die Begegnung und diene auch zur Vernetzung des Quartiers. Organisiert wird sie von den Bewohnenden und Mitarbeitenden.
Im Heizenholz selbst gibt es sieben Wohngruppen, die Platz für Jugendliche von 10 bis 22 Jahren bieten, die 24 Stunden betreut sind. Der Aufenthalt im Heim erfolgt nach der Devise «So kurz wie möglich, so lange wie nötig». Weiter gibt es das Tageswohnen, ein Familientraining sowie eine Krippe, die von der Stiftung GFZ betrieben wird.
«Die Mehrheit der Mitarbeitenden und Bewohnenden hat einen Migrationshintergrund, im Heizenholz treffen 72 Kulturen aufeinander. Das Schöne am Spielfest ist, dass an diesem Tag alle zusammenkommen», erklärt Haug. Denn das Zentrum hat zusätzliche Standorte in Wiedikon, in Brunau und in Wollishofen.
Wie in einer WG
An der Feier öffnete das Heizenholz seine Türen auch für einen Rundgang zu den privaten Wohnbereichen. Abteilungsleiterin Monika Fritz führte die Interessierten zunächst in die Küche und das Wohnzimmer einer achtköpfigen Wohngruppe. Die Räumlichkeiten erinnern an eine WG mit einem riesigen bequemen Sofa und einem Töggelikasten. «Die Bewohner müssen auch Ämtlis übernehmen und, wenn sie älter sind, selber die Wäsche machen und beim Kochen mithelfen», sagte Fritz.
Weiter ging es in die Einzelzimmer, die liebevoll eingerichtet sind. «Die Gründe, warum die Kinder und Jugendlichen hier im Zentrum sind, sind sehr unterschiedlich», so Fritz. Unter ihnen befinden sich Geflüchtete, die ohne die Eltern in die Schweiz gekommen sind.
Aber auch Jugendliche, die sich in der Pubertät mit den Eltern überworfen haben, finden hier Zuflucht. Insgesamt bietet das Heizenholz ein rundum vielseitiges Angebot an, das versucht, die Kinder und Jugendlichen auf ihrem Weg bestmöglich abzuholen und weiter zu begleiten.
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